Irre! Balotelli schießt Milan zum Sieg

Von SPOX
Kleiner Gruß an die Tifosi: Mario Balotelli war bei seiner Milan-Premiere bärenstark
© Getty

Mario Balotelli Superstar! Der Zugang trifft gegen Udine gleich doppelt und beschert Milan einen Last-Second-Sieg. Juventus und Neapel enteilen der Liga, nachdem Lazio und Inter patzen. Die Letzteren verlieren sogar beim Tabellenletzten. Lazio kassiert das 2:3 in der fünften Minute der Nachspielzeit.

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AC Milan - Udinese Calcio

Tore: 1:0, 2:1 Balotelli (25., 90.+3, FE), 1:1 Pinzi (55.)

Die Super-Mario-Show in San Siro, mit dem ganz großen Happy End! Der Zugang durfte gleich im ersten Spiel von Beginn an ran und hätte sich nach 36 Sekunden beinahe das schönste Einstandsgeschenk gemacht. Nach einem kurzen Dribbling zielte Balotelli aus 16 Metern nur Zentimeter links neben das Tor.

Nach elf Minuten fädelte Balotelli mit einem einfachen, aber wirkungsvollen Pass auf den sehr agilen M'Baye Niang die nächste ganz dicke Chance ein. Aber der Franzose scheiterte frei vor Danielle Padelli am Udine-Keeper.

Milan, bei denen der angeschlagene Kevin-Prince Boateng, Bojan und Robinho nur auf der Bank saßen, war auch in der Folge die bestimmende Mannschaft. Von Udine kam überhaupt nichts.

Und dann die 25. Minute: Nach einer Flanke von Stephan El Shaarawy war MB45 zur Stelle und drückte den Ball ins Netz. Und nur 180 Sekunden später wieder Balotelli, dessen Schuss Padelli aber zur Ecke abwehrte. Kurz vor der Pause vergab Mathieu Flamini das mögliche 2:0.

Milan spielte aber nicht nur Fußball, sondern arbeitete als Mannschaft exzellent. Alle Offensivkräfte waren in der Defensive eingebunden, dazu räumte Flamini wie zu besten Zeiten im Mittelfeld ab. Udine kam in der ersten Halbzeit zu keiner einzigen Torchance. Mit dem 0:1 waren die Gäste nach 45 Minuten noch gut bedient.

Nach dem Wechsel wachte Udine wie aus dem Nichts aus und wäre durch Kapitän Antonio di Natale fast zum Ausgleich gekommen. Der Nationalspieler verzog aber (52.). Aber nur drei Minuten später war es dann so weit: Giampiero Pinzi war nach einem Stellungsfehler in der Milan-Viererkette zur Stelle.

Die Rossonerri zeigten sich durch den doch überraschenden Ausgleich geschockt und verloren in der Phase nach dem Gegentor den Faden. Einzig Balotelli hatte nach einer geschickten Drehung und einem Abschluss mit links aus 15 Metern noch eine Chance. Padelli war aber rechtzeitig unten und parierte.

Auf der Gegenseite wäre Udine nach einem Bock von Keeper Marco Amelia und Riccardo Montolivo beinahe zur Führung gekommen, Gabriel Silvas Heber landete aber knapp über dem leeren Tor (62.). Erst mit der Hereinnahme von Bojan für den schwachen Nocerino wurde Milan wieder druckvoller - und hatte nach 78 Minuten Pech. Niang nahm eine zu kurze Kopfballabwehr mit links volley und nagelte den Ball ans linke Lattenkreuz.

Vier Minuten vor dem Ende scheiterte wieder Balotelli mit einem Freistoß aus 24 Metern am stark parierenden Padelli. Als die Partie quasi schon vorbei war, zeigte Referee Paolo Valeri in der dritten Minute der Nachspielzeit nach einem vermeintlichen Foul an El Shaarawy auf den Punkt. Balotelli blieb mit der letzten Aktion des Spiels cool und verwandelte flach ins linke Eck.

Der fünfte Heimsieg in Folge bringt Milan auf Europa-League-Platz vier - vorbei an Stadtrivale Inter. Udine hängt dagegen mit 33 Punkten weiter im Mittelfeld der Tabelle fest.

AC Siena - Inter Mailand 3:1 (2:1)

Tore: 1:0 Emeghara (21.), 1:1 Cassano (22.), 2:1 Sestu (24.), 3:1 Rosina (55., Elfmeter)

Rote Karte: Chivu (55.)

Inter war gewarnt: Siena sammelte 15 seiner 20 Zähler im heimischen Artemio Franchi - gegen die Nerazzurri folgten die Zähler 16 bis 18.

Schon früh drückte das Tabellenschlusslicht aufs Tor der Gäste: Einen Schuss von Alessandro Rosina wehrte Samir Handanovic noch ab, um dann aber gegen Innocent Emeghara das Nachsehen zu haben. Der Schweizer traf bei seinem ersten Startelf-Einsatz aus kurzer Distanz (10.).

Es folgten die Minuten des Schlagabtauschs: Nach Flanke von Yuto Nagatomo netzte Antonio Cassano nur eine Minute nach dem Rückstand zum Ausgleich ein. Abermals in Führung ging dann Siena durch Alesio Sestu, der eine Hereingabe anttäuschte, um dann doch selbst abzuschließen.

Nach der Pause kam es knüppeldick für Inter: Cristian Chivu legte den starken Emeghara im Strafraum, sah dafür die Rote Karte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Rosina (55.).

Inter konnte man das Bemühen nicht absprechen, das Spiel zu biegen, aber letztlich war Siena giftiger und ließ sich die Chance nicht nehmen.

Zu seinem Debüt kam Ex-Stuttgarter Zdravko Kuzmanovic, der wenige Tage nach seinem Wechsel gleich in der Startelf stand.

CFC Genua - Lazio Rom 3:2 (2:0)

Tore: 1:0 Borriello (16.), Bertolacci (22.), 2:1 Floccari (58.), 2:2 Mauri (82., Elfmeter), 3:2 Rigoni (90.+5)

Lazio kassiert die zweite Pleite in Folge - und das nach einer Aufholjagd, die man beim FC Genau zwischenzeitlich startete. Damit enteilt auch Juventus, das vormittags bei Chievo Verona gewann, in der Tabelle.

Schon zur Pause lag Lazio mit 0:2 in Rückstand. Marco Borriello (16.) und Andrea Bertolacci (22.) sorgten für einen Doppelschlag innerhalb von sechs Minuten.

Trainer Vladimir Petkovic reagierte zur Pause, nahm auch den unauffälligen Miroslav Klose raus. Die Aufholjagd startete in der 58. Minute, als Sergio Floccari das 1:2 markierte.

Nach einem Foul von Emiliano Moretti an Lorik Cana gab's Elfmeter für Lazio, den Stefano Mauri (82.) verwandelte. Jetzt sogar ein Sieg für Lazio?

Denkste! Marco Rigoni köpfte in der fünften Minute der Nachspielzeit nach Vorlage von Andreas Granqvist das 3:2 für den Gastgeber - quasi mit dem Schlusspfiff.

Chievo Verona - Juventus Turin 1:2 (0:2)

Tore: 0:1 Matri (10.), 0:2 Lichtsteiner (42.), 1:2 Thereau (52.)

Mit einem Sieg in vier Spielen ging Juventus in das Duell mit Chievo, das zuletzt Lazio besiegte. In Verona ließ die Alte Dame diesmal nichts anbrennen.

Schon nach zehn Minuten die Führung: Eine gute Vidal-Hereingabe aus dem Halbfeld nahm Alessandro Matri direkt und drosch den Ball mit Wucht ins Tor. Juventus blieb am Drücker, auch wenn Chievo den einen oder anderen Konter setzen konnte.

Noch vor der Pause aber das 0:2 aus der Sicht der Hausherren: Nach erst gutem Zusammenspiel zwischen Giovinco und Matri war es der Schweizer, der aus naher Distanz zum Abschluss kommen konnte und erhöhte (42.).

Nach der Pause versuchte es Chievo mit zwie Neuen: Die Winterneuzugänge Francesco Acerbi und Felipe Seymour sollten für mehr Durchschlagskraft sorgen und siehe da:

Cyril Thereau schloss den Anschlusstreffer (52.) aus der zweiten Reihe, was Chievo Antrieb gab. Die Gastgeber spielten munter auf, wobei viele Torchancen nicht kreiert wurden. Juventus spulte sein Programm runter und gewann letztlich verdient.

SSC Neapel - Catania Calcio 2:0 (2:0)

Tore: 1:0 Hamsik (31.), 2:0 Cannavaro (44.)

Beide Teams trafen sich in Topform am Vesuv. Napoli hatte im Tardini gewonnen, während Catania Überraschungsteam Florenz mit 2:1 bezwang. Doch der SSC Neapel um Superstar Edinson Cavani untermauerten ihre Titelambitionen.

Bereits in der ersten Hälfte konnte Napoli das Spiel entscheiden. Marek Hamsik war der Grund dafür. Der Slowake erzielte in der 31. Minute das 1:0. Kurz vor der Pause bereitete er Paolo Cannavaros Kopfballtreffer mit einer Flanke vor (44.).

Im zweiten Abschnitt kontrollierte der Tabellenzweite die Begegnung und ließ Catania nicht zum Zug kommen. Das Spiel plätscherte ohne große Highlights vor sich hin. Napoli konnte somit im Titelkampf wichtige drei Punkte einfahren und sogar noch einen Kräfte schonen. Catania war nicht in der Lage, Cavani und Co. zu ärgern - trotz der guten Verfassung.

Ein absolut verdienter Sieg für den SSC, bei denen Neuzugang Rolando (FC Porto) noch nicht im Kader war.