Berlusconi-Bruder beleidigt Balotelli rassistisch

Von Martin Grabmann
Bereitet sich gerade mit der Squadra Azzurra auf das Spiel gegen die Niederlande vor: Mario Balotelli
© Getty

Nach den rassistischen Gesängen gegen Kevin-Prince Boateng ist es erneut zu einem Rassismus-Zwischenfall mit einem Spieler des AC Mailand gekommen. Paolo Berlusconi, Bruder des Milan-Präsidenten Silvio Berlusconi, beleidigte Neuzugang Mario Balotelli aufs Übelste.

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"Lasst uns gehen und unseren kleinen Haushalts-Neger ansehen", sagte Berlusconi nach Informationen von "goal.com" unter dem Gelächter der Anwesenden bei einer politischen Veranstaltung der Partei "Volk der Freiheit" in der Lombardei. Der Bruder des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi ist Herausgeber der rechtsgerichteten Zeitung "Il Giornale".

Nach seiner Rede lud er mit der Bemerkung die Anwesenden zum Spiel des AC Milan gegen Udinese Calcio ein, das die Mailänder im Anschluss durch Tore von Balotelli mit 2:1 gewinnen konnten. Neben der rassistischen Äußerung ließ sich Paolo Berlusconi zu einer Anspielung auf den Sex-Skandal um seinen Bruder hinreißen, als er sagte: "Die Mädchen hier sind alle ebenfalls eingeladen. Sie haben die Chance, Silvio Berlusconi zu treffen."

Rassismus im Fußball schon lange kein Einzelfall mehr

Der neuerliche Zwischenfall erinnert an vergleichbare Zwischenfälle in England, wo Luis Suarez und John Terry in der vergangenen Saison mit rassistischen Beleidigungen gegen Patrice Evra und Anton Ferdinand in die Schlagzeilen gerieten. Zuletzt brach Kevin-Prince Boateng ein Freundschaftsspiel ab, nachdem er von Anhängern des Vereins Pro Patria beleidigt wurde.

Erst in der vergangenen Woche waren Fans des niederländischen FC Den Bosch negativ aufgefallen, als sie rassistische Gesänge gegen Alkmaar-Stürmer Jozy Altidore angestimmt hatten. Das Pokalspiel war dennoch auf Drängen des Spielers fortgesetzt worden.

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