Klose-Klub Lazio im Manipulationssumpf

SID
Miroslav Klose (r.) erzielte in dieser Saison neun Tore für Lazio Rom
© Getty

Der deutsche Nationalspieler Miroslav Klose muss sich durch den Wett- und Manipulationsskandal im italienischen Fußball bei Lazio Rom auf unruhige Zeiten einstellen.

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Der Klub steht durch die jüngsten Aussagen des inhaftierten Ex-Zweitligaprofis Carlo Gervasoni im Verdacht, vor Kloses Wechsel nach Rom an zwei von angeblich drei manipulierten Spielen der vergangenen Serie-A-Saison beteiligt gewesen zu sein.

Zudem sind 20 weitere Fußballer ins Visier der Staatsanwälte der norditalienischen Stadt Cremona geraten. Dies berichtet die italienische Sporttageszeitung "Gazzetta dello Sport" am Mittwoch.

Medienberichte, nach denen die Ermittlungen drei Nationalspieler betreffen, wurden vom Staatsanwalt von Cremona, Roberto Di Martino, dementiert.

Bergamo fürchtet Zwangsabstieg

Die Untersuchungen erstrecken sich inzwischen auch auf die Liga, denn eine Sekretärin des Verbandes soll mehrere verdächtige Spieler über Ergebnisse der laufenden Ermittlungen informiert haben.

Im Zusammenhang mit den Manipulationen befürchtet Atalanta Bergamo den Zwangsabstieg in die Serie B. Ex-Kapitän Cristiano Doni hat Manipulationsversuche gestanden. Er selbst habe durch die Absprachen kein Geld erhalten.

Angeblich soll Atalantas Management zumindest Kenntnis von den Manipulationen gehabt und sein Einverständnis zu den Absprachen gegeben haben, was Doni hingegen bestreitet.

Kontakt zur Wettmafia?

Lazios Spiele der Vorsaison beim FC Genua (4:2) und bei US Lecce (4:2) könnten Gervasonis Angaben zufolge manipuliert gewesen sein. Die "Gazzetta dello Sport" berichtete am Mittwoch außerdem, dass Mitglieder einer osteuropäischen Wettmafia vor den Begegnungen im Mannschaftsquartier der Römer übernachtet hätten.

Lazio dementierte jegliche Verwicklung in den Skandal. "Wir haben mit dieser Affäre nichts zu tun", versicherte Vereinssprecher Stefano De Martino.

Am Mittwoch vernahmen die Ermittler Ex-Profi Alessandro Zamperini. Der 29-Jährige soll Simone Farina vom Zweitligisten AS Gubbio vor dem Pokalspiel gegen Cesena 200.000 Euro angeboten haben. Farina lehnte ab und zeigte den Ermittlern den Bestechungsversuch an.

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