Juve-Serie hält - Lazio siegt dank Klose

Von SPOX
AS Rom und Juventus Turin trennten sich im Stadio Olimpico remis
© Getty

Juventus Turin bleibt weiter ungeschlagen, in Rom gab es aber nur ein Remis. Der SSC Neapel kam beim Abstiegskandidaten Novara nicht über ein 1:1 hinaus. Lazio Rom eröffnete den 15. Serie-A-Spieltag mit einem 3:2-Sieg beim Tabellenletzten in Lecce - Miroslav Klose traf doppelt und bereitete den zweiten Treffer vor.

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AS Rom - Juventus Turin 1:1 (1:0)

Tore: 1:0 De Rossi (5.), 1:1 Chiellini (61.)

Besonderes Vorkommnis: Buffon hält Elfmeter von Totti (64.)

Vor dem Anpfiff: Die Gastgeber müssen auf die gesperrten Fernando Gago, Juan und Bojan Krkic verzichten, aufgrund der Verletzungen von Simon Kjaer und Nicolas Burdisso beginnt Daniele De Rossi als Innenverteidiger. Francesco Totti kehrt in die Startelf zurück.

Bei Juve fehlte Mirko Vucinic (Oberschenkelzerrung), für ihn darf Marcelo Estigarribia ran. Andrea Pirlo kehrt nach abgesessener Gelbsperre wieder für Michele Pazienza in die Startelf zurück.

Analyse: Keine fünf Minuten waren im Stadio Olimpico gespielt, da schockte Daniele De Rossi die noch ungeschlagenen Turiner mit dem Treffer zum 1:0. Auf Flanke von Totti traf der Aushilfs-Verteidiger elegant per Volley ins linke untere Eck, der stümperhafte Rettungsversuch von Arturo Vidal half nichts.

Damit war die Rollenverteilung früh vergeben: Von nun an beschränkten sich die Gastgeber nahezu ausschließlich auf Spielzerstörung und kreierten selbst kaum noch Torchancen. Die Alte Dame hingegen kam immer besser ins Spiel und - teils durch haarsträubende Stellungsfehler der Römer bedingt - auch häufig zum Abschluss.

Doch bei Keeper Maarten Stekelenburg war Endstadion, gleich mehrmals hielt der Roma-Schlussmann die Führung mit sehenswerten Paraden fest. Nachzufragen bei Alessandro Matri (9.), Marcelo Estigarribia (25.) oder Simone Pepe (38.).

Zudem konnten sich die Gastgeber glücklich schätzen, dass der Referee den Gästen nach einem elfmeterwürdigen Foul an Stephan Lichtsteiner einen Strafstoß verwehrte und Arturo Vidal mit einem tollen Distanzschuss das Roma-Tor nur knapp verfehlte (31.).

So blieb die knappe Führung der Römer bis zur Pause bestehen, obwohl die Gastgeber dem Spiel einen hauptsächlich destruktiven Stempel aufdrückten und die wenigen Angriffe leicht durchschaubar waren.

Der zweite Durchgang schien 15 Minuten lang ein Langweiler zu werden, doch dann begann die große Hektik: Auf der einen Seite besorgte Giorgio Chiellini per Kopf den Ausgleich, Keeper Stekelenburg hatte sich verschätzt.

Quasi im Gegenzug zeigte der Schiedsrichter nach einem angeblichen Vidal-Foul auf den Punkt und Roma-Legende Totti trat zum Strafstoß an - doch Gianluigi Buffon fischte den Ball aus dem linken Eck.

Die verbliebenen 25 Minuten über war es eine offene Partie, die lange von ihrer Spannung und in der Schlussphase auch von zahlreichen Torchancen lebte. Vor allem der Alten Dame boten sich reichlich Gelegenheiten, doch alleine Fabio Quagliarella vergab zweimal aus vielversprechender Position (81. und 89.). Stephan Lichtsteiner (84.) sowie Emanuele Giaccherini (85. und 88.) reihten sich nahtlos ein.

Auch die sechsminütige Nachspielzeit brachte keine Entscheidung mehr, das Remis hilft jedoch der Roma kaum weiter. Ein Befreiungssschlag aus der Krise sieht anders aus, zudem war der Punkt am Ende nicht unglücklich, berücksichtigt man die späten Torchancen der Gäste. Juve hingegen bleibt damit ungeschlagen und verteidigt die Tabellenführung.

Star des Spiels: Gianluigi Buffon. Beim Gegentor war der Juve-Keeper machtlos, die folgende Stunde ohne jegliche Beschäftigung. Doch als es darauf ankam, war Buffon zu Stelle und parierte Tottis eigentlich gut getretenen Elfmeter überragend. Dank ihm steht die Alte Dame weiter an der Tabellenspitze der Serie A.

 

Novara - SSC Neapel 1:1 (0:0)

Tore: 1:0 Radovanovic (70.) 1:1 Dzemaili (84.)

Neapel muss im Kampf um die Champions-League-Plätze einen Rückschlag hinnehmen. Beim Abstiegskandidaten aus Novara kam die Truppe von Coach Walter Mazzarri nicht über ein 1:1 hinaus.

In einem über weite Strecken schwachem Spiel merkte man Neapel die Strapazen vom Champions-League-Spiel gegen den FC Villarreal an. Ohne den grippegeschwächten und erst in der 80. Minute eingewechselten Gökhan Inler fehlte es der Offensive an Kreativität.

Novara verteidigte geschickt und ging in der 70. Minute durch Ivan Radovanovic in Führung. Neapel warf in der Schlussphase noch einmal alles nach vorne und wurde durch ein spätes Tor von Blerim Dzemaili belohnt.

Damit bleibt Neapel auf dem 6. Rang der Serie A.

FC Bologna - AC Milan 2:2 (1:1)

Tore: 1:0 Di Vaio (11.), 1:1 Seedorf (16.), 1:2 Ibrahimovic (72., Efmeter), 2:2 Diamanti (73.)

Milan begann furios: Bereits in der 3. Minute nagelte Zlatan Ibrahimovic einen Freistoß vom linken Strafraumeck an die Querlatte.

Bologna reagierte aber und ging mit Marco Di Vaio, der den aus dem Strafraum gestürmten Milan-Torhüter Marco Amelia überlupfte, in Führung. Die währte allerdings nicht lange: Clarence Seedorf glich mit einem Strahl aus über 23 Metern wunderschön aus. Die Vorlage kam von Kevin-Prince Boateng, der trotz Rückenproblemen von Beginn an spielen konnte.

Zusammen mit Pato und Ibra stellte er die Hausherren immer wieder vor Probleme, allerdings waren die Rossoneri immer wieder für Konter anfällig. Kurz vor der Pause hatten die Mailänder Riesen Glück: Seedorf spielte nach einem Freistoß von Bologna eindeutig Hand im eigenen Strafraum, der Elfmeterpfiff blieb allerdings aus.

Kurz nach Wideranpfiff war es erneut Di Vaio, der für Gefahr sorgte: Sein Schuss von der Strafraumgrenze ging an den linken Außenpfosten. Das Spiel verlor in der Folge an Schwung - bis zur 70. Minute: Da bekam Milan einen glücklichen Elfmeter nach einem Foul gegen Ibrahimovic zugesprochen. Der Schwede verwandelte den Strafstoß sicher, doch die Rossoneri hatten nur kurz Grund zur Freude.

Praktisch nach Wideranpfiff zog Alessandro Diamanti von der Strafraumgrenze ab und Amelia ließ den Ball unter seinen Armen durchrutschen - ein klarer Torwartfehler. Milan drängte in der Schlussphase auf das 3:2, auf der Gegenseite wurde ein gefährlicher Schuss von Di Vaio (88.) abgeblockt.

US Lecce - Lazio Rom 2:3 (1:1)

Tore: 1:0 Di Michele (12., Elfmeter), 1:1 Klose (28.), 2:1 Cana (48.), 2:2 Ferrario (59.), 2:3 Klose (87.)

Lange war fraglich, ob Miroslav Klose in Lecce spielen kann: Die Antwort war ja - und Klose verhalf Lazio mit zwei Toren und einer Vorlage zum glücklichen Sieg beim Tabellenletzen.

Lecce begann gut und ging durch einen Foulelfmeter in Führung: Lazio-Keeper Federico Marchetti hatte Glück, dass er nur Gelb sah, als er David Di Michele im Strafraum von den Beinen holte. Das 0:1 konnte er aber nicht verhindern. Lecce, das zum ersten Mal unter dem neuen Trainer Serse Cosmi spielte, blieb am Drücker - das Tor machte aber Lazio: Miroslav Klose traf nach einer Ecke.

Nachdem Lecce vor der Pause durch Luis Muriel die große Chance auf das 2:1 vergeben hatte, schlugen die Römer kurz nach Wideranpfiff eiskalt zu. Klose schickte Lorik Cana und der Albaner traf zum 2:1. Cana war erst zur Halbzeit eingewechselt worden. Doch das Kellerkind ließ den Kopf nicht hängen und kam durch Ferrario zum 2:2. Kurz darauf musste Marchetti wegen einer Verletzung Platz für Ersatzkeeper Juan Carrizo machen.

Dass Di Michele acht Minuten vor Schluss die große Chance zum 3:2 für Lecce vergab, sollte sich für die Süditaliener böse rächen: Der eingewechselte Djibril Cisse bediente Klose mit einer Flanke von rechts und der DFB-Stürmer köpfte wunderbar ins lange Eck ein (87.). Es war der achte Serie-A-Saisontreffer für den DFB-Stürmer.

Lazio überstand die letzte Druckphase der Hausherren und fuhr einen am Ende glücklichen Sieg ein. "Wir hatten heute Glück, Lecce hätte sich mindestens einen Punkt verdient", gab Lazio-Coach Edi Reja nach dem Schlusspfiff zu. "Wir haben die drei Punkte unseren Stürmern zu verdanken. Wenn man Klose nur einen Moment im Strafraum alleine lässt, schlägt er zu." Mit 17 Auswärtspunkten sind die Römer das mit Abstand beste Auswärtsteam der Liga.

Inter - AC Florenz 2:0 (1:0)

Tore: 1:0 Pazzini (41.), 2:0 Nagatomo (49.)

Es geht doch, Inter! Gegen die Fiorentina feierrten die Nerazzurri einen seltenen Heimsieg und beendeten gleichzeitig die Heimflaute der Stürmer: Giampaolo Pazzini, der knapp 200 Tage nicht mehr in San Siro getroffen hatte, erzielte nach Vorarbeit von Coutinho das 1:0 vor der Pause.

Kurz nach Wiederanpfiff legte Yuto Nagatomo nach: Der Japaner profitierte dabei von einem Missverständnis zwischen Florenz-Keeper Artur Boruc und Manuel Pasqual.

Die Fiorentina, die ohne Riccardo Montolivo und Alessio Cerci auskommen musste, verlor kurz vor Anpfiff auch noch Stevan Jovetic und hatte die ganze Partie über große Probleme.

Bei Inter feierten Lucio und Maicon ihr Comeback, die zwei Brasilianer spielten 90 Minuten durch. Wesley Sneijder und Diego Forlan fehlten immer noch.

Der 15. Serie-A-Spieltag im Überblick