AS Rom weiter ohne Sieg - Klose obenauf

Von SPOX
Die zwei Toschützen des Tages unter sich: Pablo Osvaldo (l.) und Roberto Vitiello (r.)
© Getty

Die Mannschaft von Trainer Luis Enrique kommt nicht in Fahrt. Beim Heimspiel gegen den AC Siena kommt der AS Rom nicht über ein Unentschieden hinaus. Miroslav Klose schießt Lazio zum ersten Saisonsieg. In Mailand hingegen geht's rund: Der AC Milan spielt gegen Udine nur remis, Inter-Coach Gian Piero Gasperini ist nach einer Pleite bei Aufsteiger Novara Calcio seinen Job los. Bei Juve und Neapel läuft's besser.

Cookie-Einstellungen

AS Rom - AC Siena 1:1 (1:0)

Tore: 1:0 Osvaldo (25.), 1:1 Vitiello (88.)

Die Roma um Neu-Coach Luis Enrique kommt einfach nicht in Fahrt. Nach einem schlechten Saisonstart mit einem Unentschieden und einer Niederlage, kam die Truppe gegen den AC Siena nicht über ein 1:1 hinaus.

Mit bedingungsloser Offensive begannen die Römer sehr schwungvoll. Die Offensivreihe um Osvaldo, Totti und Boriello machte mächtig Dampf und so konnten die Römer in der 25. Minute durch Osvaldo verdient in Führung gehen.

Im Olympiastadion sahen die Hausherren schon wie der sichere Sieger aus, bis Siena in den letzten zehn Minuten noch mal das Tempo anzog und durch Vitiello in der 88. Minute den Ausgleich erzielte.

Wenige Sekunden vor Schluss hatte Osvaldo den Sieg auf dem Kopf, scheiterte jedoch knapp. Zu wenig für die Römer. Nach drei Spielen stehen lediglich zwei Punkte auf der Haben-Seite.

AC Milan - Udinese Calcio 1:1 (0:1)

Tore: 0:1 Di Natale (29.), 1:1 El Shaarawy (64.)

Vor dem Anpfiff: Milan-Coach Massimiliano Allegri musste gegen Udinese auf zahlreiche verletzte Leistungsträger verzichten. Einzige Veränderung im Vergleich zur Niederlage gegen Napoli: Gianluca Zambrotta begann für Daniele Bonera. Bei Udine durfte Pablo Amero für den verletzten Giovanni Pasquale ran.

Analyse: Der AC Milan legte von Beginn an eine kontrollierte, auf Ballbesitz fokussierte Gangart an den Tag und erarbeitete sich alsbald ein deutliches Übergewicht im Mittelfeld. Allerdings ohne sich dabei zwingende Torchancen herauszuspielen.

Udines Defensivreihen kümmerten sich beherzt um die Stürmer der Gastgeber, sodass sich das Angriffsduo Pato/Cassano oft fallen lassen musste, um an den Ball zu kommen und aktiv ins Spielgeschehen einzugreifen. Dennoch endeten die Angriffe der Rossoneri zumeist in harmlosen Flanken aus dem Halbfeld oder glücklosen Distanzschüssen.

Nach einer Highlight-armen Anfangsphase mussten die Gastgeber innerhalb kürzester Zeit zwei schwere Rückschläge verkraften: Alexandre Pato wurde verletzungsbedingt ausgewechselt (21.), acht Minuten später ließ Christian Abbiati eine harmlose Flanke fallen und schenkte Antonio di Natale damit das Führungstor für Udine.

Angetrieben vom auffälligen Antonio Cassano war Milan zwar um den Ausgleich bemüht, scheiterte aber entweder am Pfosten (Clarence Seedorf, 41.) oder am eigenen Unvermögen (Ignazio Abate, 45.).

Auch nach Wiederanpfiff bot sich das gleiche Bild: Die Gäste beschränkten sich weiterhin ausschließlich auf Konter. Milan hingegen spielte engagiert nach vorne, kombinierte zeitweise gefällig, doch der tödliche Pass kam zu selten an.

Größtes Manko blieb jedoch die Chancenverwertung. Sowohl Cassano per Seitfallzieher (49.) oder Drehschuss (59.) als auch Antonio Nocerino per Kopfball (55.) ließen beste Gelegenheiten aus. Ausgechnet der für Pato eingewechselte Stephan El Shaarawy besorgte schließlich den Ausgleich per Flachschuss aus zwölf Metern.

Und je länger das Spiel dauerte, umso größer wurden die Lücken in der Udine-Defensive. Der Profiteur war zumeist Urby Emanuelson, der nach seiner Einwechslung für mächtig Dampf sorgte, jedoch zu ungenau abschloss. So deutete alles auf eine Punkteteilung hin, doch in den Schlussminuten wurde es hektisch.

Zuerst machte Abbiati seinen Patzer mit zwei genialen Paraden gegen Medhi Benatia (87.) und Di Natale (89.) wieder gut, auf der Gegenseite wurde dem eingewechselten Filippo Inzaghi ein Elfmeter verwehrt. So blieb es doch bei einem Remis, mit dem Udinese deutlich besser leben kann. Die Gäste sind weiter ungeschlagen, Milan hingegen wartet noch immer auf den ersten Sieg.

Star des Spiels: Antonio Cassano. Nachdem Pato vom Platz musste, schlüpfte Cassano in die Rolle des Alleinunterhalters. Omnipräsent in der Milan-Offensive, nahezu ständig anspielbar und mitverantwortlich für zahlreiche gelungene Angriffe. War an allen vier Toren in der laufenden Saison direkt beteiligt (ein Tor, drei Assists). Auf ihn ist zurzeit Verlass. Umso wichtiger mit Blick auf Milans Verletzungspech in der Offensive.

AC Cesena - Lazio Rom 1:2 (1:0)

Tore: 1:0 Mutu (14.), 1:1 Hernanes (48., Elfmeter), 1:2 Klose (54.)

Drei Tage nach der 1:2-Heimniederlage gegen den FC Genua holte Lazio dank des Siegtreffers von Miroslav Klose bei Schlusslicht Cesena den ersten Saisonsieg.

Der Brasilianer Hernanes hatte kurz nach der Pause per Elfmeter die Führung der Gastgeber durch Adrian Mutu ausgeglichen. Für Klose war es der zweite Treffer im dritten Saisonspiel.

Juventus Turin - FC Bologna 1:1 (1:0)

Tore: 1:0 Vucinic (29.), 1:1 Portanova (52.)

Gelb-Rote Karte: Vucinic (45.)

Die Alte Dame muss den ersten Punktverlust der Saison hinnehmen: Nach den Auftaktsiegen gegen Parma und Siena reichte es gegen den FC Bologna nur zu einem Unentschieden.

Mirko Vucinic hatte für Juve zur Führung getroffen, musste jedoch kurz vor der Pause nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz. Im zweiten Durchgang kassierten die Turiner den Ausgleich durch Daniele Portanova, konnten aber nicht mehr zurückschlagen.

Chievo Verona - SSC Napoli 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Moscardelli (72.)

Der erste Rückschlag für die furios gestartete Truppe von Trainer Walter Mazzarri: Bei Chievo Verona setzte es für Napoli eine 0:1-Niederlage, zuvor stand man mit zwei 3:1-Siegen gegen Milan und Cesena noch mit weißer Weste da.

Davide Moscardelli erzielte in einem ausgeglichenen Spiel das Tor des Tages. Dennoch ist die Tabellenspitze weiterhin in unmittelbarer Reichweite, Napoli steht auf einem guten vierten Platz.

Novara - Inter 3:1 (1:0)

Tore: 1:0 Meggiorini (36.), 2:0 Rigoni (86., Elfmeter), 2:1 Cambiasso (89.), 3:1 Rigoni (90.+1)

Rote Karte: Ranocchia (86., Notbremse/Inter)

Vor dem Spiel: Inter wieder im 3-4-3-System mit Forlan als Stoßstürmer. Luc Castaignos rückt überraschend in die Startelf. Novara im 4-4-2 offensiv ausgerichtet. Verteidiger Javier Zanetti bestritt sein 757. Spiel für Inter und knackte damit den Rekord der Klublegende Giuseppe Bergomi. Alle seine ehemaligen Trainer bei Inter gratulierten dem Argentinier in offenen Briefen auf der Vereinsseite für diese herausragende Bestmarke.

Analyse: Die Krise bei Inter geht weiter. Selbst Aufsteiger Novara Calcio war für die Nerazzurri eine Nummer zu groß, so dass Inter weiter auf den ersten Pflichtspiel-Sieg in dieser Saison warten muss. Für Gian Piero Gasperini war es das letzte Spiel als Trainer der Mailänder, er wurde am Mittwoch gefeuert. Sein Nachfolger wird wohl Claudio Ranieri.

Inter spielte erneut sehr schwach, das sehr umstrittene 3-4-3 ging abermals nicht auf. Ganz anders Novara: Beim ersten Heimspiel nach 55 Jahren in der Serie A spielte der Gastgeber frech und fröhlich auf. Vor allem Riccardo Meggiorini war nicht aufzuhalten und entwischte Lucio und Andrea Ranocchia immer wieder.

Meggiorini war es auch, der nach 36 Minuten die verdiente Führung für Novara besorgte: Nach toller Vorarbeit von Andrea Mazzarani und Fehler von Esteban Cambiasso ließ der Angreifer Julio Cesar keine Chance. Novara blieb am Drücker und immer gefährlich.

Inter probierte zur Pause etwas Neues: Gasperini brachte Joel Obi und Giampaolo Pazzini für Diego Forlan und Castaignos, doch Druck machte nur Novara und hätte durch Mazzarani eigentlich das 2:0 machen müssen.

Gasperini wechselte nach 66 Minuten Wesley Sneijder aus und brachte Mauro Zarate. Der Argentinier versuchte zumindest Tempo aufzunehmen, blieb aber zu oft allein. Novara spielte souverän, ließ keine Gefahr aufkommen und machte kurz vor Schluss den Sack zu.

Takayuki Morimoto brach in den Strafraum durch, wurde von Andrea Ranocchia zu Fall gebracht: Rot für Ranocchia, Elfmeter für Novara, den Marco Rigoni (86.) sicher verwandelte. War es das? Nein. Ein Abwehrfehler von Novara machte die Angelegenheit noch einmal spannend. Nach Zarate-Flanke traf Esteban Cambiasso.

Das letzte Wort hatte aber doch Novara: Rigoni nach Giorgi-Pass mit dem 3:1 zum Endstand.

Spieler des Spiels: Takayuki Morimoto. Der Japaner spielte den Inter-Verteidigern, und allen voran Ranocchia, Knoten in die Beine. Tolles Tempo, tolle Dribblings - Morimoto war das richtige Rezept gegen die wackelige Inter-Defensive. Sein Vorstoß vor dem 2:0 war spielentscheidend.

Serie A: Der 4. Spieltag im Überblick