Milan schlägt Inter: Rot-Schwarz regiert Mailand

Von SPOX
Trotz Unterzahl entschieden Robinho und Milan das Derby für sich
© Getty

Lazio Rom hat am 12. Spieltag der Serie A durch einen 2:0-Sieg gegen Napoli vorübergehend die Tabellenspitze übernommen - doch der AC Milan schob sich mit einem 1:0 im Derby bei Inter Mailand wieder an den Hauptstädtern vorbei. Juventus Turin und der AS Rom trennten sich 1:1.

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Inter - AC Milan 0:1 (0:1)

Elfmeter, Rudelbildung, ungerechte Rote Karte, ein Kung-Fu-Kick: Mehr Derby geht nicht, das vorneweg. Aber alles der Reihe nach. Das favorisierte Milan begann wesentlich aufgeweckter und aggressiver und schnürte die Nerazzurri in ihre eigene Hälfte ein. Zählbares gab es bereits nach fünf Minuten: Zlatan Ibrahimovic verwandelte einen Strafstoß zum 1:0. Milan blieb am Drücker und spielte den Erzrivalen phasenweise an die Wand.

Bitte für Inter, dass sich mit dem 19-jährigen Nigerianer Joel Obi noch der beste Spieler nach 36 Minuten verletzt auswechseln lassen musste. Nach der Pause wachte Inter auf. Trainer Rafael Benitez brachte Goran Pandew für den noch nicht fitten Diego Milito und sorgte so für Belebung. In der 60. Minute jedoch wurde es dann doch zu lebhaft. Inters Wesley Sneijder und Gegenspieler Mathieu Flamini beharkten sich, nicht weit weg kriegten sich daraufhin Pandew und Ignazio Abate so richtig in die Haare.

Pandew schubste Abate auf den Boden, der sofort aufstand und bedrohlich zu Pandew schritt - sonst aber nicht viel machte, auch wenn es Körperkontakt gab. Dennoch sah der Rossonero Rot, Pandew blieb verschont. Eine krasse Fehlentscheidung. Danach wurde es giftig, unter anderem ging Ibrahimovic mit einem Bein gestreckt in einen Zweikampf mit Marco Materazzi und streckte ihn nieder.

In den letzten 15 Minuten besann man sich wieder auf Fußball - mit dem besseren Ende für Milan, das trotz Unterzahl gut stand, fast nie in Bedrängnis kam und gefährliche Konter startete. Inter fiel nicht viel ein außer Distanzschüsse, vor allem Top-Torjäger Samuel Eto'o (acht Saisontreffer) enttäuschte.

Spieler des Spiels: Zlatan Ibrahimovic. Erzielte den Siegtreffer und war auch sonst der gefährlichste Spieler auf dem Platz. Arbeitete nach hinten mit, bewegte sich gut in die Räume und band die komplette Innenverteidigung an sich. Sein Kung-Fu-Tritt gegen Materazzi war jedoch unnötig.

Lazio Rom - SSC Neapel 2:0 (1:0)

Lazio Rom hat seine Minikrise überwunden und sich vorübergehend wieder an die Tabellenspitze gesetzt. Nach zwei Pleiten in Serie bescherten Mauro Zarate (15.) und Sergio Floccari (61.) dem Team von Coach Edoardo Reja einen wichtigen 2:0-Erfolg gegen Verfolger Napoli und stoppten gleichzeitig den Höhenflug der Süditaliener, die zuletzt dreimal in Serie gewonnen hatten.

Bester Mann des Spiels war Zarate, der das 1:0 selbst erzielte, das 2:0 schön vorbereitete und einen sehenswerten Schlenzer an den Pfosten setzte. Napoli hatte in Halbzeit eins beim Stand von 0:1 bei einem Lattentreffer von Ezequiel Lavezzi (29.) und einer Großchance von Marek Hamsik (16.) Pech. Nach der Pause legitimierte Lazio den Sieg aber mit einer spielerisch starken Vorstellung.dam

Juventus Turin - AS Rom 1:1 (1:1)

Juve-Coach Luigi Del Neri hatte vor der Partie gesagt: "Wer dieses Spiel gewinnt, kann weiterhin von ganz großen Zielen träumen." So gesehen müssen sich beide Teams nach dem 1:1 (1:1) zumindest ein bisschen als Verlierer fühlen.

Die Roma ist nunmehr bereits seit sechs Liga-Spielen ungeschlagen (vier Siege, zwei Unentschieden), verpasste es aber, an Juve und vorübergehend sogar an Inter vorbeizuziehen. Für die Hausherren war es wettbewerbsübergreifend bereits das neunte Unentschieden der Saison - zu wenig, um ganz vorne dabei zu sein.

Dabei hatte es dank Vincenzo Iaquinta zeitweise gut für die Bianconeri ausgesehen. Der Stürmer traf mit einem herrlichen Seitfallzieher auf Vorarbeit von Ex-Roma-Spieler Alberto Aquilani zum 1:0 (35.). Die Roma hatte zuvor mehr vom Spiel gehabt und belohnte sich Sekunden vor dem Halbzeitpfiff für ihre Bemühungen. Simone Pepe hatte einen Freistoß von Francesco Totti mit der Hand im Strafraum geblockt, den fälligen Elfmeter verwandelte der Roma-Kapitän souverän.

Nach der Pause machte zu Beginn erneut die Roma das Spiel, die besseren Chancen hatte aber Juve. Besonders Pepe sorgte über rechts immer wieder für viel Gefahr und brachte einige gute Flanken in den Strafraum: Einmal rettete dabei Philippe Mexes vor dem eingewechselten Alessandro Del Piero (62.), ein anderes Mal vergab Claudio Marchisio aus spitzem Winkel (65.).

Die größte Juve-Chance in Halbzeit zwei machte der starke Nicolas Burdisso zunichte, als er einen Schuss von Aquilani aus 15 Metern blockte, indem er sich in den Ball warf (82.).

Durch das Remis zog Juve (20 Punkte) vorübergehend mit Inter auf Platz vier gleich. Die Roma liegt einen Zähler dahinter auf Rang sechs.

Spieler des Spiels: Simone Pepe. Der 27-Jährige spielte zu Beginn seiner Profikarriere für die Roma und war dementsprechend besonders motiviert. Pepe machte rechts im Mittelfeld enorm viel Druck und brachte mindestens fünf gefährliche Flanken in die Strafraummitte. Beeindruckend waren seine Laufstärke und Spritzigkeit, auch in der Schlussphase ging er noch ein hohes Tempo. Sein bestes Spiel im Juve-Dress bisher.

Serie A: Der 12. Spieltag im Überblick

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