Palermo verpasst die Champions League

Von Christian Bernhard
Auch Cavanis Saisontore zwölf und 13 halfen nicht: Palermo hat die Königsklasse verpasst
© Getty

Erst am 38. und letzten Spieltag der Serie A fiel zwischen Inter Mailand und dem AS Rom die Entscheidung im Meisterkampf. Die Nase vorn hatte Titelverteidiger Inter, das AC Siena knapp mit 1:0 besiegte. Sampdoria Genua setzte sich gegen US Palermo im Fernduell um den vierten Champions-League-Platz durch. Milan gewann klar gegen Juventus und Hitzlsperger hatte dreifach Grund zur Freud.

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Eine der spannendsten Serie-A-Spielzeiten der letzten Jahre findet am Sonntag ihren krönenden Abschluss. Inter oder doch die Roma: Wer holt den Scudetto? Und wer zieht überraschend in die Champions League ein - Sampdoria Genua oder Palermo?

Der Titelkampf: Inter Mailand (82 Punkte), AS Rom (80)

Inter Mailand hat mit einem knappen 1:0 (0:0) bei Absteiger AC Siena die fünfte italienische Meisterschaft in Folge gewonnen und damit eine gelungene Generalprobe für das Champions-League-Finale gegen den FC Bayern gefeiert.

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Im Artemio Franchi erzielte der Argentinier Diego Milio (57.) das Tor des Tages. Bei einem Unentschieden hätte Verfolger AS Rom dank des direkten Vergleichs den Titel geholt.

Die Roma erledigte ihre Pflichtaufgabe bei Chievo Verona mit 2:0 souverän. Nach Mirko Vucinic' Führungstreffer (38.) machte Daniele De Rossi mit einem Traumtor aus rund 30 Metern (45.) alles klar.

Der Kampf um die Champions League: Sampdoria Genua (67), US Palermo (65)

Das wird dem exzentrischen Palermo-Präsidenten Maurizio Zamparini gar nicht gefallen. Er träumte nächstes Jahr von der großen Champions-League-Welt - wiederfinden tut er sich jedoch in der Europa League. Der 2:1-Erfolg bei dem als Absteiger feststehenden Team aus Bergamo reichte nicht, weil Konkurrent Sampdoria selbst denkbar knapp mit 1:0 gegen Neapel gewann.

Bei Punktegleichheit hätte Palermo - das ohne Kapitän Fabrizio Miccoli (Kreuzbandanriss) nach Bergamo gereist war - aufgrund des besseren Torverhältnisses die Nase vorn gehabt. Die direkten Duelle endeten beide 1:1.

Für Palermo erzielte der Uruguayer Edinson Cavani beide Treffer (12., 90./Elfmeter), für dem zwischenzeitlichen Ausgleich zeichnete Atalantas Fabio Ceravolo (48.) verantwortlich.

Der umjubelte Mann bei Sampdoria war Matchwinner und Torschütze Giampaolo Pazzini (52.) Mit den möglichen Millionen-Einnahmen aus der Königsklasse wird sich zeigen, inwiefern Genua fähig ist, die drohende Abwanderungswelle zu stoppen.

Trainer Luigi Delneri und Sportdirektor Giuseppe Marotta sollen vor einem Wechsel zu Juve stehen, Kapitän Angelo Palombo und Pazzini wurden vermehrt mit anderen Teams in Verbindung gebracht.

Was gibt es sonst noch?

Der Klassiker Milan vs. Juve war das hochkarätigste Freundschaftsspiel des Spieltags. Für beide Teams ging es um nichts mehr: Die Rossoneri waren sicher Dritte, die Bianconeri beenden die Saison auf dem enttäuschenden 7. Platz.

Eines hatten beide Teams gemeinsam: Sowohl für AC-Coach Leonardo, als auch für Juve-Trainer Alberto Zaccheroni war es das letzte Spiel auf der jeweiligen Trainerbank. Das bessere Ende bei der "Testpartie" hatte Leonardo, denn dessen Team gewann den Klassiker am Ende deutlich mit 3:0.

Matchwinner war Ronaldinho mit einem Doppelpack (28., 67.), Verteidiger Luca Antonini brachte Milan in der 14. Minute in Front. Juve-Keeper Gianluigi Buffon musste zur Halbzeit mit einer Knöchelverletzung aus dem Spiel gehen. Über die Schwere der Verletzung ist noch nichts bekannt.

Ebenfalls am Samstagabend trafen Lazio und Udinese aufeinander. Auch hier ging es um nichts mehr - aber für Thomas Hitzlsperger gab es immerhin drei positive Dinge: Lazio gewann mit 3:1, Hitzlsperger stand im womöglich letzten Spiel für Rom in der Startelf - und erzielte sogar ein Tor.

Der "Hammer" erzielte in der 16. Minute das 1:0, Sergio Floccari (45.) sowie Cristian Brocchi (52.) besorgten die weiteren Treffer für Rom. Udine-Torjäger Antonio Di Natale (30.) glich mit seinem 29. Saisontreffer zwischenzeitlich für die Gäste aus.

AC Mailand trennt sich von Leonardo