Inter patzt - und baut seinen Vorsprung aus

SID
Leiser Abgang: Wesley Sneijder wurde im Spiel gegen Atalanta Bergamo des Feldes verwiesen
© Getty

Das 1:1 gegen Atalanta Bergamo war sicher nicht das Ergebnis, von dem Inter Mailand geträumt hatte. Dennoch baute der Spitzenreiter der Serie A seine Führung aus. Denn der AC Milan und Juventus Turin verloren.

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Anfangs lief alles nach Plan für Inter Mailand: Diego Milito brachte sein Team schon in der 15. Minute in Führung, der Spitzenreiter kontrollierte das Geschehen.

Doch als in der 64. Minute Spielmacher Wesley Sneijder seine zweite Gelbe Karte sah und folgerichtig vom Platz flog, wendete sich das Blatt. Bergamo glaubte wieder an sich und wurde in der 81. Minute belohnt: Simone Tiribocchi glich für den Gastgeber aus und sicherte dem Tabellen-18. das Remis.

Beide Trainer - Bergamos Antonio Conte und Inters Jose Mourinho - sahen das Spiel übrigens nicht von der Bank aus. Aus disziplinarischen Gründen wurden sie für die Partie gesperrt.

Milan-Pleite gegen Palermo

Den Mailändern tat der doppelte Punktverlust nur so lange weh, wie sie das Ergebnis des Stadtrivalen nicht kannten. Denn der AC Milan verlor fast schon sensationell sein Heimspiel gegen US Palermo mit 0:2.

Dabei lief es doch zuletzt richtig rund: In der Champions League steht der AC unter den letzten 16, in der Serie A gab es zuletzt fünf Siege in Serie.

Und Palermo war bis Sonntag doch der Lieblingsgegner der Rossoneri: In 35 Anläufen im Stadio Giuseppe Meazza - sei es bei Inter oder AC - konnte US nur einen Sieg verbuchen - und der liegt über drei Jahre zurück.

Dass es diesmal anders kam, lag zum einen an Fabrizio Miccoli, der in der 49. Minute die Führung erzielte. Und an Mark Bresciano, der 13 Minuten später den Endstand besorgte. Interessant: Der Australier war schon beim bis dato einzigen Sieg in Mailand im Oktober 2006 Torschütze gewesen.

Ferrara unter Beschuss

Während der AC also einen kleinen Rückschlag erlitt, herrscht bei Rekordmeister Juventus Turin regelrechte Krisenstimmung. Nach der 1:4-Pleite gegen Bayern München in der Champions League und dem 1:3 in der Serie A bei AS Bari ist Juve-Trainer Ciro Ferrara unter Beschuss geraten.

"Juventus ist verschwunden. In Bari hat eine konfuse Mannschaft ohne eine klare Organisation gespielt", kritisierte die italienische Sporttageszeitung "Gazzetta dello Sport" am Sonntag und attackierte den 42 Jahre alten Coach. Die Mannschaft habe an Zusammenhalt verloren, es fehle an Strategien und Ideen.

"Wir haben schwierige Tage erlebt"

Ferrara, der seit Mai im Amt ist, versuchte sich zu verteidigen. "Gegen Bari haben wir es nicht geschafft, ich habe aber in den Spielern einen starken Willen gesehen, sich wieder aufzuraffen", sagte der Trainer: "Wir haben schwierige Tage erlebt. Nach der Niederlage gegen Bayern München haben wir versucht, Kräfte zurückzugewinnen. Es ist allerdings schwierig, diese neue Niederlage zu verarbeiten."

Juve-Präsident Jean-Claude Blanc gibt ihm noch Rückendeckung. "Ferrara ist unser Trainer bis zum Ende. Es gehört nicht zu Juves Tradition, während der Meisterschaft Trainer zu wechseln. Die Mannschaft hat ein großes Potential, es fehlt ihr jedoch an Kontinuität", sagte Blanc.

Buffon fällt einen Monat aus

Juve muss jetzt auch auf seinen Startorwart Gianluigi Buffon verzichten. Der 31-Jährige unterzog sich am Sonntag in einer Turiner Klinik einer Meniskusoperation. Er wird voraussichtlich einen Monat lang ausfallen.

Es war eine ungemütliche zweite Wochenhälfte in der Piemont-Metropole Turin. "Zusammenbruch! Katastrophe! Tiefer Fall!", so polterte Italiens Sportpresse nach dem 1:4 von Juventus in der Champions League gegen Bayern München.

In der Kritik vor allem: Trainer Ferrara und der kriselnde Mittelfeldstar Diego. Um nicht sämtlichen Kredit zu verspielen, war in der Serie A beim AS Bari ein Sieg Pflicht.

Bari auf Platz fünf

Bari rückte zumindest vorübergehend auf Platz fünf vor. Die Tore für die Gastgeber erzielten Riccardo Meggiorini (7.), Barreto (44., Foulelfmeter) und Sergio Almiron (81.). David Trezeguet hatte in der 23. Minute zum zwischenzeitlichen 1:1 getroffen.

Platz vier verteidigte erfolgreich der AC Parma. Gegen den FC Bologna glich Christian Panucci die Gästeführung durch Gaby Mudingayi aus, vier Minuten vor Schluss sicherte Nicola Amoruso seinem Team sogar den Sieg und hielt gleichzeitig den AS Rom auf Distanz, der gegen Tabellennachbar Sampdoria Genua nur zu einem 0:0 kam.

Im Mittelfeld der Tabelle bleiben weiterhin der Cagliari Calcio und der SSC Neapel. Die Teams trennten sich am Samstagnachmittag 3:3 (1:0).

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