Sex- und Polizeiskandal um Ronaldo

SID
Ronaldo
© Getty

Rio de Janeiro - Sex- und Polizeiskandal um Brasiliens Fußball-Superstar Ronaldo: Wie Medien berichteten, hatte der Weltmeister von 2002 in der Nacht zum Montag in einem Stundenhotel in Rio de Janeiro Ärger mit Transvestiten, die ihr Geld als Prostituierte verdienen.

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Der 31 Jahre alte Spieler des AC Mailand, der in seiner Heimatstadt eine Verletzung am linken Knie auskuriert, musste zur Klärung des Sachverhalts auf die Wache. Ronaldo habe dort "psychologische Probleme" eingeräumt.

Der Spieler habe sich an den Kopf gefasst und einem Beamten gesagt: "Das kann das Ende meiner Karriere bedeuten", schrieb das Online-Portal "Globoesporte".

Drogenkonsum dementiert

Drei Prostituierte hatten Ronaldo beschuldigt, die vereinbarte Zahlung verweigert und Drogen konsumiert zu haben. Einer der Transvestiten filmte den lautstarken Streit im Stundenhotel und stellte das kurze Video ins Internet.

Ronaldos Pressesprecher veröffentlichten unterdessen ein Kommunique, in dem der angebliche Drogenkonsum durch den Spieler dementiert wird. Ronaldo sei Opfer eines Erpressungsversuchs gewesen.

"Der Sportler Ronaldo hat nie Drogen zu sich genommen", heißt es. Persönlich wolle Ronaldo nicht Stellung nehmen. Wie die Zeitung "O Povo", die die "Tolpatschigkeiten des Phänomens" beschrieb, berichteten alle Medien in Brasilien am Dienstag groß über den Skandal.

Fahrzeugbrief als Bürgschaft 

Ronaldo mache eine sehr schlechte Phase durch, schrieb das Nachrichten-Portal "UOL" in Anspielung auf die vielen Verletzungen und den Kampf gegen Übergewicht des Sportlers.

Das Fußball-Portal "Futebol Interior" wie auch viele Beobachter sind davon überzeugt, dass Ronaldo nicht ungeschoren davon kommen wird. In verschiedenen Fernsehinterviews versicherte Andre Albertino unterdessen, er und zwei weitere Transvestiten hätten die Nacht zum Montag mit Ronaldo im Stundenhotel verbracht.

Er hielt einen Fahrzeugbrief vor die Kameras, den Ronaldo angeblich als "Bürgschaft für eine spätere Zahlung" seiner Schulden hinterlassen habe.

Erpressung? 

Auf dem Schein ist Ronaldos bürgerlicher Name Ronaldo Luiz Nazario de Lima zu lesen, und auf dem Video im Internet ist ein verärgerter Ronaldo zu sehen und Albertinos Stimme zu hören: "Um zu beweisen, dass du es bist."

Der mit dem Fall beauftragte Kommissar Carlos Augusto Nogueira sagte unterdessen zu Journalisten, Ronaldos Fassung sei "glaubhafter". Der Spieler, der auch wegen Gewaltdrohung angezeigt wurde, habe versichert, dass er sich mit weiblichen Prostituierten vergnügen wollte und von den Transvestiten getäuscht worden sei.

Er sei von den Männern, die 50.000 Real (knapp 20.000 Euro) verlangt hätten, erpresst worden. Der Kommissar verriet aber auch: "Ronaldo hat mir erzählt, dass er wegen der neuen Verletzung und seiner Rehabilitation psychologische Probleme hat."

"Ich trinke ein bisschen" 

Zum Drogenvorwurf habe Ronaldo, der bereits zwei Scheidungen hinter sich hat und zur Zeit in einer festen Beziehung ist, auf der Wache gesagt: "Wenn man sagt, dass ich trinke, dann räume ich ein, dass ich ein bisschen trinke.

Aber Drogen, das ist absurd." Alle an dem Streit Beteiligten würden in den nächsten Tagen zu neuen Befragungen zur Wache zitiert werden, sagte Nogueira.

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