Schläge von den Mitspielern: Eden Hazards schwerer Start in Lille

Von Daniel Buse
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© getty

Aller Anfang ist schwer - und der von Eden Hazard bei OSC Lille war besonders schwer. Denn seine Art kam bei seinen neuen Kollegen nicht gut an.

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Der jüngste Spieler in einer Mannschaft hat - so das Klischee - zahlreiche Aufgaben: Er muss die Bälle nach dem Training einsammeln, die Tore tragen und sich ansonsten aufmerksam und lernwillig verhalten und die Informationen und Ratschläge, die ihm die älteren Mitspieler geben, annehmen und umsetzen. Eden Hazard erfüllte dieses Klischee jedoch nicht, als er mit 16 in die Erste des OSC Lille hochgezogen wurde. Es gab Ärger - und sogar Schläge von den neuen Teamkollegen.

In der Saison 2007/08 stellte sich Hazard in der ersten Mannschaft der Franzosen vor, nachdem er zuvor schon für die Reserve geglänzt hatte. Allerdings nicht so, wie es sich der Rest Teams gewünscht hatte. "Hazard kam zu seinem ersten Training mit runtergezogenen Socken, offenen Schnürsenkeln und ohne Schienbeinschoner auf den Platz", erinnerte sich Lilles Gregory Tafforeau im Gespräch mit der Sun. "Er hat dann so trainiert, als ob er schon ein ganz alter Hase im Klub wäre. Das hat die älteren Spieler richtig genervt", fügte er hinzu.

"Der Junge hat geheult"

Damit nicht genug: "Ich habe danach gehört, wie es im Fitnessraum lauter wurde - und dann gab es einen lauten Knall", erzählte Tafforeau. "Ich bin reingegangen und habe gesehen, wie sich Eden seine Wange gehalten hat. Franck Beria, einer unserer damaligen Stars, war außer sich vor Wut", ergänzte er.

Hazard war, so Tafforeau, kurz zuvor in der Stadt auf Beria getroffen und hatte sich vor allen Anwesenden über den erfahrenen Kicker lustig gemacht. Die Strafe für sein Verhalten bekam er dann im Fitnessraum.

Doch das war noch nicht alles, denn Hazard hatte aus Sicht der Lille-Spieler seine Lektion immer noch nicht gelernt. "Zwei Tage später hat er nochmal einen ordentlich Schlag von Nicolas Plestan kassiert. Der Junge hat geheult", sagte Tafforeau über den zweiten Vorfall innerhalb von nur kurzer Zeit. Die Botschaft kam nun auch langsam bei Hazard an. "Danach haben wir gemerkt, wie er sein Verhalten geändert hat", lobte Tafforeau.

Aus manchen Jugendspielern werden auf einen Schlag respektierte Kicker der ersten Mannschaft. Bei Eden Hazard brauchte es zwei Schläge.