Senf- und Talenthochburgen

AS Nancy-Lorrain vertraut auf eine junge Defensive und einen erfahrenen Angriff
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FCO Dijon

Für seinen exzellenten Senf ist Dijon weltbekannt und auch für die Burgundweine, die in der Gegend angebaut werden. Für seinen guten Fußball jedoch eher weniger. Nach dutzenden Jahren in den Niederungen des französischen Fußballs erlangte der lokale FCO Dijon erst 2004 Profi-Status. Der Appetit nach ganz großem Fußball wurde dann 2011 gestillt, erstmals stieg Dijon in die Ligue 1 auf - um sich nach nur einer Saison wieder nach unten zu verabschieden.

Die Senf-Hochburg scheint durch dieses einjährige Schmankerl aber auf den Geschmack gekommen zu sein. Der Wiederaufstieg wurde von Saison zu Saison knapper verpasst, ehe Dijon in der vergangenen Spielzeit dann äußerst souverän durch die Ligue 2 marschierte und sich den Aufstieg bereits zwei Spieltage vor Saisonende sicherte.

Trumpf war dabei das Kollektiv. Die Mannschaft wird von keinem großen Star getragen. Speziell in der Offensive präsentiert sich Dijon schwer ausrechenbar, die Verantwortung ist auf viele Schulter verteilt. Lois Diony, Frederic Sammaritano und Julio Tavares - drei Offensivkräfte, die jeweils an mindestens 15 Treffern beteiligt waren.

Freiburg sei Dank

Tavares kennt von diesem Trio als Einziger schon die große Bühne. Mit den Kap Verden nahm der Mittelstürmer bereits zweimal am Africa Cup of Nations teil. 2013 gelang ihm mit dem kleinen Inselstaat sogar sensationell der Einzug ins Viertelfinale.

Bei FCO ist der 1,87-Meter-Hüne der Wandspieler an vorderster Front. Gegenüber Christopher Jullien wirkt aber sogar Tavares beinahe mickrig. 1,96 Meter misst der Innenverteidiger und verbreitet bei Standardsituationen Angst und Schrecken. Beim SC Freiburg konnte sich der 23-Jährige einst nicht durchsetzen, die Breisgauer reichten ihn per Leihe nach Dijon weiter.

Für beide Parteien war das ein äußerst lohnendes Geschäft. Jullien führte Dijon als Stamminnenverteidiger und mit insgesamt neun Torerfolgen zum Aufstieg - und machte sich so für andere französische Klubs interessant. Freiburg verkaufte ihn schließlich nach Toulouse und strich 2,8 Millionen Euro Ablöse ein.

Als Ersatz verpflichtete Dijon den zweitligaerprobten Recken Yunis Abdelhamid vom FC Valenciennes. Prominentester Neuzugang ist jedoch Marvin Martin. 15 A-Länderspiele absolvierte er bereits für Frankreich, fünfmal kickte er in der Champions League für den OSC Lille. Nun spielt er per Leihe für eine Saison in Dijon. Dem Offensivspiel möchte Würze verliehen werden.

Der Spielplan der Ligue 1