Marseille ballert sich aus dem Keller

Von SPOX
Michy Batshuayi konnte sich doppelt bejubeln lassen
© getty

Zwei Niederlagen zum Auftakt waren genug für Marseille. Am dritten Spieltag gegen Troyes schoss sich die Elf von Trainer Michel den Frust von der Seele. PSG macht gegen Montpellier den Traumstart perfekt, hat ohne Di Maria und Ibrahimovic allerdings Schwierigkeiten. Olympique Lyon muss hingegen eine bittere Heimniederlage hinnehmen.

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Montpellier HSC - Paris Saint-Germain 0:1 (0:0)

Tor: 0:1 Matuidi (61.)

Der Traumstart für Paris St.-Germain ist perfekt. Durch den knappen 1:0 (0:0)-Sieg gegen Montpellier HSC hat das Team von Laurent Blanc aus den ersten drei Partien die Maximalausbeute von neun Punkten eingefahren. Kevin Trapp bleibt weiterhin ohne Gegentor in der Ligue 1.

Die Partie begann für den Favoriten mit einem Schock: Javier Pastore musste bereits nach zehn Minuten verletzt den Platz verlassen, für ihn kam Youngster Adrien Rabiot. Im ersten Durchgang entwickelte sich eine intensive, aber keineswegs hochklassige Partie auf Augenhöhe, Die Gastgeber setzten auf frühes Pressing und präsentierten sich keineswegs in die eigene Hälfte zurückzogen. Hochkarätige Chancen blieben abgesehen von einem Freistoß von David Luiz, den Jonathan Ligali über die Ecke lenkte (5.), aber aus.

Das Spiel im RE-LIVE

In der zweiten Hälfte war PSG sichtlich bemüht, mehr Chancen zu kreieren, die erste große Möglichkeit hatte aber Montpellier. Nach einem Freistoß von Lasne setzte sich Ramy Bensebaini im Strafraum durch und köpfte aufs rechte Eck, Trapp reagierte glänzend und bewahrte die Gäste vor dem Rückstand (49.).

Paris tat sich schwer, Zwingendes sprang lange nicht heraus. Umso überraschender kam die Führung: Maxwell steckte den Ball stark auf Blaise Matuidi durch, der trocken ins kurze Eck vollendete (61.). In der Schlussphase, in der PSG-Neuzugang Benjamin Stambouli gegen seinen Ex-Verein eingewechselt wurde, spielten die Hauptstädter ihre knappe Führung souverän herunter.

Durch den Auswärtssieg steht Paris weiter an der Spitze, Montpellier ist mit punktlos Letzter.

Olympique Lyon - Stade Rennes 1:2 (1:1)

Tore: 0:1 Henrique (7.), 1:1 Fekir (12.), 1:2 Zeffane (56.)

Das Spiel begann für die Hausherren mit einem Schock. Ausgerechnet der erst kürzlich von der Roma zu Olympique gewechselte Mapou Yanga-Mbiwa leistete sich einen groben Schnitzer: Der Innenverteidiger legte sich den Ball zu weit vor, Mehdi Zeffane steckte auf Pedro Henrique durch, der eiskalt vollendete (7.). Lyons Antwort folgte prompt: Neuzugang Rafael flankte scharf in die Mitte, die Bretonen klärten nicht richtig und Nabil Fekir traf flach ins linke untere Eck (12.). Lyon spielte angetrieben vom starken Mathieu Valbuena weiter nach vorne, nutzte zwei gute Gelegenheiten des agilen Fekir (19., 21.) aber nicht.

Im zweiten Durchgang trat Rennes mutiger auf und spielte deutlich höheres Pressing als in den ersten 45 Minuten - und belohnte sich: Der umtriebige Zeffane ließ Rafael problemlos stehen, zog von links in die Mitte und traf aus 16 Metern mit toller Schusstechnik unhaltbar für Lyons Schlussmann Anthony Lopes zur neuerlichen Führung (56.).

Obwohl OL-Coach Hubert Founier mit Wechseln versuchte, für neuen Schwung zu sorgen, fand Olympique nicht zurück in die Partie. In der hektischen Schlussphase rannte Lyon an und erarbeitete sich durch den eingewechselten Maxwell Cornet auch noch eine gute Chance, die er aber nicht zum Ausgleich verwerten konnten (81.). Insgesamt agierte die Offensive um den früh ausgewechselten Star Alexandre Lacazette wie bereits in den ersten beiden Saisonspielen schwerfällig und einfallslos.

Lyon hat nach drei Spielen nur vier Punkte auf dem Konto und erst zwei Treffer erzielt. Die Gäste von Trainer Philippe Montanier hingegen schieben sich durch den Auswärtssieg vorerst auf Platz vier vor.

FC Toulouse - AS Monaco 1:1 (1:0)

Tore: 1:0 Doumbia (22.), 1:1 Lemar (65.)

Der FC Toulouse war bis zur 60. Minute die klar bessere Mannschaft, konnte aber zu wenig Kapital aus der Überlegenheit schlagen. Zwar ging der Gastgeber in Person von Tongo Doumbia nach einem schnell ausgeführten Freistoß in Führung (22.), verpasste es aber, auf 2:0 zu erhöhen.

Im Laufe der zweiten Hälfte kam der AS Monaco immer besser in die Partie und so kam es, wie es kommen musste: Der eingewechselte Thomas Lemar sorgte aus dem Nichts mit einer schönen Einzelaktion für den Ausgleich (65.). In der Schlussphase sahen die Fans eine ausgeglichene Partie, wobei keinem Team mehr der entscheidende Treffer gelang. Monaco und Touluse haben damit nach drei Spieltagen jeweils vier Punkte auf dem Konto und sortieren sich im Mittelfeld der Ligue 1 ein.

OSC Lille - Girodins Bordeaux 0:0

Mit Ex-Bayer Willy Sagnol an der Seitenlinie, aber ohne Diego Contento im Kader ging Girondins Bordeaux in die Partie gegen den OSC Lille. In der ersten Halbzeit gab es auf beiden Seiten wenige Chancen zu verzeichnen, viele Fouls machten den Spielfluss kaputt. Die größte Chance in Durchgang eins hatte Lilles Baptiste Guillaume in Minute 37. Sein Schuss links im Sechzehner klatschte an den rechten Pfosten nach Zuspiel von Sofiane Boufal.

Nach dem Pausentee erhöhte Lille die Schlagzahl und kam durch Boufal per Standard und Marko Basa per Kopfball zu guten Gelegenheiten. Erst ab der 65. Minute bekam Bordeaux mehr Balance in die Partie, ohne aber zwingend auf das Führungstor zu drängen. Lille, mit mehr Ballbesitz ausgestattet, glich sich den Gästen Stück für Stück an, probierte es allenfalls über Distanzschüssen. Sieben Minute vor Ende der regulären bekam Djibril Sidibe nochmals die Chance, sein Schuß strich aber links unten am Gehäuse vorbei.

Olympique Marseille - ES Troyes AC 6:0 (1:0)

Tore: 1:0 Barrada (19.), 2:0 Diarra (47.), 3:0 Batshuayi (56.), 4:0 Ocampos (63.), 5:0 Alessandrini (87.), 6:0 Batshuayi (90.)

Nach zwei Niederlagen zum Auftakt zählte für Marseille nur ein Sieg, um den endgültigen Horrorstart abzuwenden. Und das sah man ihnen ab der ersten Minute an. OM begann furios und drängte den Aufsteiger tief in die eigene Hälfte. So dauerte es auch nicht lange, bis der Gastgeber sich belohnte: Linksverteidiger Benjamin Mendy setzte sich gleich gegen zwei Gegenspieler durch und brachte eine scharfe Flanke vor den Kasten, wo Michy Batshuayi erst noch an der Latte scheiterte, Abdelaziz Barrada aber per Kopf abstauben konnte (19.).

In der Folgezeit drängte der Gastgeber auf das schnelle 2:0, ließ aber dickste Chancen ungenutzt. So auch in der 38. Minute, als Batshuayi und Romain Alessandrini sich nicht einigen konnten: Nach einem Abpraller war das Gäste-Tor bereits komplett verlassen, doch die beiden rannten ineinander und bugsierten den Ball so unvorstellbarerweise noch über die Latte.

Troyes konnte diese Nachlässigkeiten aber nicht bestrafen. Im Gegenteil: Schon kurz nach dem Seitenwechsel sorgte Lassana Diarra für das 2:0. Nach einer kurz ausgeführten Ecke hämmerte der Mittelfeldmann die Kugel aus 20 Metern unhaltbar für Keeper Petric in den Winkel (47.) Als dann nur zehn Minuten später Batshuayi auf 3:0 erhöhte, war die Sache endgültig gegessen. Die Gastgeber hatten aber weiterhin Lust: In der 63. Minute traf Lucas Ocampos mit einem artistischen Fallrückzieher, der aber wegen gefährlichen Spiels nicht hätte zählen dürfen. In der Folgezeit brach Troyes komplett auseinander, während Marseille munter weiter stürmte. Allessandrini erhöhte auf 5:0, ehe Batshuayi mit seinem zweiten Treffer den Endstand besorgte.

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