102 Mio. Miese, 115 Mio. geschenkt

SID
Die Ligue 1 fährt finanziell an die Wand
© getty

Frankreichs Profi-Fußball stellt zwar in Paris St. Germain und AS Monaco zwei Teams im Viertelfinale der Champions League, fährt finanziell aber vor die Wand: Nach einem Dokument, das der Tageszeitung L'Equipe vorliegt, haben die 20 Erstligisten in der Saison 2013/14 einen Verlust von 102 Millionen Euro eingefahren - und das, obwohl Gläubiger und Aktionäre auf die Rückzahlung von 115 Millionen Euro verzichtet haben.

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Zum Vergleich: In der Saison zuvor betrug der Verlust "nur" 18 Millionen Euro. Der französische Liga-Präsident Frederic Thierrez gesteht einen laxen Umgang mit Geld ein, erinnert aber auch an andere Fakten, die Frankreichs Fußball in den Ruin treiben.

Die Ausgaben für die Polizeieinsätze - in Deutschland gratis - steigen permanent. Starspieler werden netto bezahlt, weswegen die Reichensteuer von 75 Prozent die Vereine enorm getroffen hat. Angeblich hat sie den Erstliga-Fußball 40 Millionen Euro gekostet.

Thierrez: "Für 600.000 Euro Jahresgehalt betragen die Soziallasten in Frankreich 186.000 Euro pro Spieler, in Deutschland 12.000. Unterläge Paris St. Germain deutschem Recht, hätte der Verein 50 Millionen Euro eingespart."

Lyon ist Schulden-Spitzenreiter

Spitzenreiter der Schuldenmacher ist mal wieder der einzig börsennotierte Verein Olympique Lyon. 26,4 Millionen Euro wurden versenkt, 137 Millionen in den letzten fünf Jahren. Insgesamt schreiben 13 der 20 Vereine rote Zahlen.

Die Hoffnung liegt wie immer beim Fernsehen. Ab 2016/17 zahlen die beiden Pay-TV-Konkurrenten Canal plus und BeInSport 748,5 Millionen Euro statt derzeit 625. Free-TV-Sender und Auslandsvermarktung spielen in Frankreich schon längst keine Rolle mehr.

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