Meister weggefegt! Chelsea weiter im Aufwind

Diego Costa erzielte das 1:0 für Chelsea
© getty

Der FC Chelsea hat durch den nächsten Sieg am 8. Spieltag der Premier League eine kleine Serie gestartet. Gegen Meister Leicester City siegten die Blues zuhause 3:0 (2:0).

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Vor 41.837 Zuschauern an der Stamford Bridge brachte Diego Costa Chelsea bereits in der 7. Minute in Führung. Es war im 62. Spiel bereits seine 50. Torbeteiligung für Chelsea in der Premier League (39 Treffer, 11 Assists).

Eden Hazard besorgte noch vor der Pause die Vorentscheidung (33.). Victor Moses machte in der Schlussphase den Deckel drauf (80.).

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Damit hat Leicester alle vier Auswärtsspiele dieser Saison in der Premier League verloren. Der letzte amtierende Meister, dem das passiert war, waren die Blackburn Rovers 1995/96.

Chelsea bleibt mit dem zweiten Sieg in Folge weiter an den vorderen Tabellenplätzen dran: Die Blues stehen nun bei 16 Punkten. Die Foxes taumeln mit acht Punkten weiter dem Tabellenkeller entgegen.

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Im Vergleich zum 2:0-Sieg bei Hull nimmt Conte nur eine Änderungen vor: Anstelle von Willian beginnt Pedro.

Ranieri tauscht seine Mannschaft gegenüber dem 0:0 gegen Southampton auf drei Positionen aus: Für Simpson, Mahrez und Slimani beginnen Hernandez, Schlupp und Musa.

7., 1:0, Costa: Unfassbar, wie Leicester da verteidigt! Hazard haut einen Eckball flach in Richtung Fünfmeterraum. Matic leitet mit der Hacke weiter, dann bleiben alle Spieler vom Ball weg! Hinten im Strafraum läuft Costa dem reaktionsschwachen Morgan davon und knallt den Ball ohne jegliche Gegenwehr aus acht Metern in den Kasten.

28.: Was ein Ding von David Luiz! Aus 22 Metern halblinks haut der Brasilianer einen Freistoß direkt aufs Tor. Der Ball senkt sich gefährlich - und klatscht ans linke Lattenkreuz!

33., 2:0, Hazard: Kurios: Pedro wird in der Spitze angespielt, strauchelt aber und fällt. Mit dem Rücken zum Tor leitet er den Ball aber per Fallrückzieher weiter an den Hinterkopf von Hazard. Von dort springt die Kugel dem Belgier glücklich in den Lauf, er umkurvt den herauseilenden Schmeichel und schiebt ein.

41.: Wieder Freistoß, wieder gut 22 Meter, wieder Luiz! Diesmal von halbrechts haut der Innenverteidiger erneut einen Flatterball mittig auf den Kasten, Schmeichel pariert stark nach vorne weg. Die Abwehr kann dann klären.

57.: Nach einer Leicester-Ecke kontert Chelsea blitzschnell über Kante. Der setzt sich an der Mittellinie auf der linken Seite stark durch und spielt dann perfekt quer in den Lauf von Moses, der vor Schmeichel zu hektisch abschließt. Leicesters Keeper ist schnell unten und holt den Ball aus dem linken Toreck.

64.: Fast das Eigentor von Luiz! Albrighton bringt die flache Hereingabe von rechts in den Strafraum, David Luiz grätscht den Ball an den rechten Pfosten. Knapp!

73.: Costa ist im Strafraum rechts durch, seine Hereingabe wehrt Schmeichel mit dem Bein nach vorne ab. Aus neun Metern nimmt Kante Maß, semmelt die Kugel aber an Morgans Bein.

80., 3:0, Moses: Moses hat rechts viel Platz und spielt am Strafraum den eingewechselten Chalobah an. Der leitet den Ball mit der Hacke sehenswert wieder in den Lauf von Moses, der kompromisslos abschließt.

Fazit: Chelsea hätte die passiven Gäste vor der Pause durchaus mit dem einen oder anderen Tor mehr abstrafen können. Nach der Pause taten die Blues nicht mehr als nötig.

Der Star des Spiels: N'Golo Kante. Leicesters Spiel war deutlich anzumerken, wie sehr der Ex-Spieler fehlte, Chelsea profitierte gegen den Meister dagegen enorm vom Sechser. Kam auf die meisten Ballaktionen aller Chelsea-Spieler (100), leitete mit seinem guten Spielverständnis zudem immer wieder mit Tempo Gegenstöße ein. Gewann auch bärenstarke 85,7 Prozent seiner Zweikämpfe.

Der Flop des Spiels: Ahmed Musa. Dass er in der Spitze kaum Bälle von seinen Hinterleuten bekam, ist das Eine. Jedoch bemühte er sich auch nicht gerade darum. Kam gerade einmal auf 29 Ballaktionen und eine verheerende Zweikampfquote von 18,8 Prozent. Hing wie auch Vardy meist völlig in der Luft.

Der Schiedsrichter: Andre Marriner. Eine - gemessen an der eigentlich einfach zu leitenden Partie - eher schwache Schiedsrichterleistung. Bei Pedros Schuss, den Fuchs unmittelbar nach der Pause mit dem Arm stoppte, hätte man auf Elfmeter entscheiden müssen (46.). Ließ ansonsten auch einige deutliche Fouls fälschlicherweise weiterlaufen.

Das fiel auf:

  • Chelseas erneut offensive 3-4-3-Ausrichtung überrannte das gar nicht so kompakte 4-4-2 der Gäste in der Anfangsphase förmlich. Die Blues fanden immer wieder über die Außen den schnellen Weg nach vorne und kamen so vom Flügel aus mehrere Male einfach in den Strafraum.
  • Nach gut 15 Minuten zog sich Leicester gegen den Ball immer weiter zurück und verteidigte im 5-4-1, Chelsea spielte Handball-artig geduldig um den Strafraum herum und legte sich die Foxes zurecht. Wenn die dann den Ball gewannen, gaben sie ihn in der Vorwärtsbewegung aber viel zu einfach wieder her. Das Aufbauspiel der Gäste war in den ersten 45 Minuten deutlich fehlerbehaftet (Passquote von nur 68,5 Prozent).
  • Die Blues dominierten vom Start weg: In der ersten Hälfte kam Chelsea auf 70,2 Prozent Ballbesitz. Auffällig war, wie einfach die Gastgeber Anspielstationen schaffen konnten: Entweder machte Costa einen Schritt heraus aus der Leicester-Verteidigung oder aber Hazard und Pedro rückten in die Halbräume und ließen sich von Alonso und Moses überlaufen. Dann war Leicester mit der Zuordnung der Gegenspieler sichtlich überfordert.
  • Nur in der ersten Viertelstunde nach der Pause erlangte Leicester die Kontrolle über das Spiel, da Chelsea sich weiter zurückzog und etwas behäbig die Führung verwaltete. Die Foxes fanden aber nicht den Weg in die Spitze zu Vardy, sodass die Vorstöße ungefährlich blieben. Chelsea verlegte sein Spiel aufs Kontern - und kam auch so zu deutlich mehr Offensivaktionen als die Gäste.

FC Chelsea - Leicester City: Statistik zum Spiel