Spurs sorgen für erste City-Pleite

Aleksandar Kolarov sorgte mit seinem Eigentor für den ersten Rückstand von Guardiola als City-Trainer
© getty

Tottenham Hotspur hat das Topspiel des 7. Spieltags der Premier League für sich entschieden. Gegen den bislang noch ungeschlagenen Spitzenreiter Manchester City siegten die Spurs mit 2:0 (2:0).

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Vor 36.284 Zuschauern an der White Hart Lane sorgte Aleksandar Kolarov (9.) mit seinem Eigentor bereits früh für die Führung der Spurs. Noch vor der Halbzeit legte Dele Alli (37.) nach und erzielte das 2:0. Teamkollege Erik Lamela (65.) verpasste bei seinem verschossenen Elfmeter die Chance, das Spiel frühzeitig zu entscheiden.

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Für Manchester City und Pep Guardiola ist es im zwölften Pflichtspiel die erste Pleite der Saison (zehn Siege, ein Remis). Tottenham hingegen bleibt in der Liga nun bei fünf Siegen und zwei Remis ungeschlagen und schiebt sich bis auf einen Punkt an den Spitzenreiter heran. Es ist mit 17 Punkten der beste Saisonstart der Vereinsgeschichte.

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Spurs-Coach Pochettino bringt im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Middlesbrough Rose statt Davies und Lamela für Janssen. Vorne im Sturm ersetzt erneut Son den verletzten Kane.

Etwas überraschend setzt Guardiola Gündogan auf die Bank und bringt Fernando. Zudem ersetzt Navas De Bruyne (Oberschenkelverletzung) und Zabaleta startet für Sagna.

4.: Fehler im Spielaufbau von Vertonghen, der zu großer Gefahr führt. Navas gibt von der Grundlinie rechts flach nach innen an den Fünfer, wo Silva aber nicht richtig ran kommt. Nur Ecke.

9., 1:0, Kolarov (ET): Früher Ballgewinn der Spurs, ehe es über Lamela schnell nach links zu Rose geht. Dessen scharfe Flanke netzt Kolarov am langen Pfosten mit dem Knie rechts oben ins eigene Tor ein. Es ist der erste Rückstand für Guardiola als City-Trainer.

21.: Freistoß! Eriksen versucht es links an der Mauer vorbei in die Torwartecke, verfehlt das Tor aber knapp. Bravo wäre da wohl zu spät gekommen.

37., 2:0, Alli: Wieder ein hoher Ballgewinn, in dessen Folge Lamela, flankiert von Son und Alli, auf den Strafraum zugeht. Mit etwas Glück kommt der Ball rechts zu Son, der sofort schaltet und den freien Alli am Elfmeterpunkt flach bedient. Sein Schuss aus der Drehung schlägt links unten neben Bravo im Kasten ein.

51.: Pfosten! Fernandinho spielt links steil in den Sechzehner auf Agüero, der aus der Drehung aufs kurze Eck feuert. Lloris ist unten und hat dann Glück, dass der Ball von ihm an den Innenpfosten und von dort zur Seite weg springt.

65.: Elfmeter für die Spurs! Alli krallt sich einen Abpraller an der Strafraumkante und geht in die Box. Dort hackt ihm Fernandinho von hinten in die Beine. Klare Sache. Lamela tritt an ... und scheitert an Bravo!

80.: Lloris hält das 2:0 fest! Wieder findet Silva die Lücke im Strafraum und diesmal Agüero. Schneller Schuss aus der Mitte des Sechzehners, doch Lloris ist zur Stelle. Fehlerlose Leistung des Franzosen heute.

Fazit: City ist mit dem aggressiven Pressing der Spurs völlig überfordert und verliert oft in den wichtigen Situationen den Ball. Tottenham erzwingt diese Fehler mit einer taktisch bärenstarken Leistung und schlägt vorne eiskalt zu.

Der Star des Spiels: Heung-Min Son. Präsentierte sich erneut als der perfekte Kane-Ersatz. Wich immer wieder stark auf die Flügel aus und brachte so mit Eriksen und Lamela eine unglaubliche Dynamik ins Angriffsspiel der Spurs. Vor allem mit seiner Geschwindigkeit hatten die City-Verteidiger mächtig zu kämpfen. Traf diesmal zwar nicht selbst, bereitete jedoch das 2:0 vor und war somit in seinen letzten sieben Ligaspielen an acht Toren direkt beteiligt (sechs Tore, zwei Assists).

Der Flop des Spiels: Aleksandar Kolarov. Vermutlich ist es einfach, den Schützen des Eigentors in dieser Kategorie herauszupicken. Die unglückliche Situation in der 9. Minute war jedoch nicht der einzige Fauxpas des Serben. Vielmehr erlebte er nach seinem Intermezzo in der Innenverteidigung gegen Celtic den nächsten gebrauchten Tag. Spielte wie in der 46. Minute fürchterliche Fehlpässe und bekam seine Seite nie dicht.

Der Schiedsrichter: Andre Marriner. Musste in der ersten Halbzeit etwas kämpfen, um die hektische Partie in den Griff zu bekommen. Schaffte dies jedoch mit einigen Gelben Karten. Entschied sich in der 23. Minute beim vermeintlichen Foul an Agüero gegen einen Elfmeter - wohl die richtige Entscheidung.

Das fiel auf:

  • Die Spurs betrieben speziell im ersten Durchgang einen irren Aufwand und überrollten den Gegner phasenweise. Sobald ein Citizen den Ball am Fuß hatte, wurde er im Vollsprint angelaufen. Zwar hatte City über das komplette Spiel etwas mehr Ballbesitz, doch in den entscheidenden Situationen schlugen die Spurs überfallartig zu und überzeugten mit bärenstarkem Vertikalspiel. Vor allem Wanyama tat dem Spiel der Spurs gut. Er räumte mit seiner Zweikampfstärke vor der Abwehr nahezu alles weg.
  • Das entschlossene Pressing der Spurs führte dazu, dass City mit der sonst so starken Spielkontrolle überraschend große Probleme hatte. Weder die Innenverteidiger Otamendi und Stones noch das Mittelfeld schafften es, Ordnung ins Spiel zu bringen. Bezeichnend, dass die Passgenauigkeit der Citizens, auf die Guardiola normalerweise so viel Wert legt, nach 30 Minuten bei unter 70 Prozent lag.
  • Guardiola korrigierte seine Aufstellung nach dem Seitenwechsel, brachte Gündogan und Iheanacho und stellte auf eine Art 4-4-2 um. Wirklich besser wurde das Spiel der Skyblues dadurch nicht. Erst als die Spurs sich ab der 70. Minute etwas weiter zurückzogen und längst nicht mehr so aggressiv attackierten, kamen die Citizens besser rein und kamen vereinzelten zu Chancen.

Tottenham Hotspur - Manchester City: Die Daten zum Spiel