Finale! Sanchez erlöst müde Gunners

Von Niccolo Schmitter
Alexis Sanchez gelang gegen Manchester City der Siegtreffer
© getty

Im Halbfinale des FA Cups gewann der FC Arsenal gegen Manchester City mit 2:1 (0:0). Damit treffen die Gunners im Finale auf den Stadtrivalen FC Chelsea, der am Samstag die Spurs schlug.

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Vor 80.000 Zuschauern im Wembley Stadium trennten sich beide Mannschaften nach einer müden ersten Halbzeit torlos.

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Im zweiten Durchgang nahm die Partie etwas an Fahrt auf und Manchester City ging dank Sergio Agüero (62.) durch einen Konter in Führung. Nacho Monreal gelang jedoch kurz darauf der Ausgleich (72.).

In der Verlängerung sorgte schließlich Alexis Sanchez (101.) für den umjubelten Siegtreffer.

In der Verlängerung wechselte Pep Guardiola Kelechi Iheanacho ein und schrieb so Geschichte. Es war die vierte Einwechslung im laufenden Spiel - zum ersten Mal überhaupt im englischen Fußball.

Das Spiel im RE-LIVE

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Wenger vertraut nach dem 2:1-Sieg gegen den FC Middlesbrough in der Liga auf das gleiche Personal und hält somit auch an der Dreierkette fest.

Guardiola sieht ebenfalls keinen Handlungsbedarf. Gegen die Gunners lässt er das gleiche Team ran, das bereits das letzte Premier-League-Spiel gegen den FC Southampton mit 3:0 für sich entscheiden konnte.

15.: Nach einem Kopfballversuch von Giroud kommt David Silva am anderen Ende des Felds am Fünfer selbst zum Kopfball. Seinen Versuch kann Cech jedoch aus dem Kreuzeck fischen.

22.: David Silva wird bei einem Zweikampf unglücklich von Gabriel am Oberschenkel getroffen und muss kurz darauf mit Beschwerden ausgewechselt werden.

62., 0:1, Agüero: Toure spielt nach einer Arsenal-Ecke sofort den langen Ball nach vorne. Agüero entwischt Monreal noch in der eigenen Hälfte und lässt sich nicht mehr einholen. Im Eins gegen Eins lässt der Argentinier Cech mit einem Lupfer keine Chance.

72., 1:1, Monreal: Oxlade-Chamberlain spielt eine weite Flanke in den Strafraum. Die Hereingabe segelt an den zweiten Pfosten, wo Monreal angerauscht kommt und per Volley einnetzt.

79.: Toure nimmt eine Bogenlampe 20 Meter vor dem Tor Volley und zieht sie mit Wumms ins lange Eck. Cech kann den Schuss jedoch mit einer Wahnsinnsparade an den Pfosten kratzen!

82.: Latte! Fernandinho knallt eine Ecke inmitten lauter Gunners per Kopf an den Querbalken.

85.: Welbeck kommt rechts im Strafraum an Otamendi vorbei und steht frei vor Bravo. Der Eingewechselte schießt den Ball aus spitzem Winkel jedoch am linken Pfosten vorbei.

96.: Holding steigt am ersten Pfosten nach einer Ecke am höchsten, der Ball tuschiert aber nur den Querbalken.

101., 2:1, Sanchez: Nach einem Freistoß von der linken Strafraumseite spielt Koscielny per Kopf an den Fünfer. Der Ball fällt über Umwegen Sanchez vor die Füße, der eiskalt bleibt.

107.: Welbeck macht hier fast den Deckel zu, sein Kopfball vom langen Fünfereck geht jedoch knapp am Tor vorbei.

110.: City kontert und De Bruyne spielt vor dem Strafraum den Ball auf rechts zu Delph. Der Engländer schließt direkt ab, Bellerin kann den gefährlichen Schuss jedoch noch ans Außennetz spitzeln.

Fazit: Arsenal kann sich über den Finaleinzug recht glücklich schätzen. Nach einem regelrechten Armutszeugnis im ersten Durchgang rafften sich die Gunners zwar etwas auf, blieben aber über die gesamte Spielzeit die passive Mannschaft. ManCity machte jedoch auch kein besonders gutes Spiel und sollte sich ärgern, die bietenden Räume nicht besser ausgenutzt zu haben.

Der Star des Spiels: Alex Oxlade-Chamberlain. Kein Gunner bekleckerte sich heute mit Ruhm, Oxlade-Chamberlain ging jedoch als einziger Spieler über 90 Minuten mit gutem Beispiel voran. Der Flügelspieler ackerte unermüdlich auf seiner Seite und strahlte im Gegensatz zu seinen Kollegen auch oft Gefahr aus. Er gewann starke 73 Prozent seiner Zweikämpfe und bereitete drei Chancen, darunter auch das erste Tor, vor. Bei City machte hingegen Toure Werbung für sich.

Der Flop des Spiels: Raheem Sterling. Nach der Auswechslung von David Silva verloren die Citizens das so wichtige Fünkchen Kreativität. De Bruyne ersetzte den Spanier zwar zufriedenstellend, dafür wurde die rechte Seite mit Sterling besetzt, der vollkommen blass blieb. Der Engländer blieb offensiv ohne Impulse, hatte weniger Ballkontakte als sein Keeper und gewann nicht mal ein Drittel seiner Zweikämpfe.

Der Schiedsrichter: Craig Pawson. Hatte mit einigen diskutablen Situationen zu tun und lag dabei nicht immer richtig. So hätte er Kompany für sein taktisches Foul an Özil (21.) Gelb geben müssen. Korrekt, Koscielnys Treffer in der 22. Minute aufgrund einer Abseitsposition nicht zu geben. In der 39. Minute hatte sein Linienrichter schließlich eine brenzlige Entscheidung zu treffen, als Sanes Flanke vor Agüeros Tor in der Luft an der Torauslinie kratzte. Er entschied auf Abstoß, der Ball schien aber noch im Feld zu sein. Pawsons Entscheidungen bezüglich der beiden vermeintlichen Elfmeter gegen Agüero waren allerdings korrekt.

Das fiel auf:

  • Wenger vertraute erneut auf eine Dreierkette, wohl auch um defensive Stabilität zu gewährleisten. Dies schlug jedoch fehl. Arsenal formierte sich in der Abwehr in einer Art 5-4-1, ließ dabei aber jegliche Abstimmung vermissen. Keinem Spieler schien seine Aufgabe bewusst zu sein, die Gunners rannten ziellos aus ihrer Formation heraus oder zögerten zu lange, sodass Toure und Fernandinho in aller Ruhe die Bälle verteilen konnten. Dadurch entstanden teils klaffende Lücken zwischen den Linien; den Citizens gelang es jedoch nicht, jene oft genug auszunutzen.
  • Die erste Halbzeit war fußballerische Magerkost. Die Gunners hielten mit Ach und Krach hinten ihren Laden zusammen und konnten so in der Offensive nicht mal für den Hauch einer Gefahr sorgen. Girouds Kopfball (14.) war neben dem irregulären Treffer der einzige Schuss Richtung Kasten der Gegner. Die Citizens diktierten mit 70 Prozent Ballbesitz zwar das Spielgeschehen, bewegten sich abseits des Balles jedoch nicht genug und konnten so die Unordnung Arsenals nicht ausnutzen.
  • Fast die Hälfte aller Angriffsbemühungen Citys liefen zunächst über die rechte Seite. Navas, De Bruyne und später Sterling gelang es immer wieder, sich mit einfach Doppelpässen Platz zu verschaffen und nach vorne zu stoßen. Holding und Monreal wirkten hingegen oft deplatziert.
  • Im zweiten Durchgang wandelte sich dieses Bild jedoch. City kam nun vielmehr über links, da de Bruyne nach Silvas Auswechslung als Zehner agierte und sich dabei mehr nach links orientierte. Auch riss Toure als offensiverer Sechser auf der linken Seite das Spiel an sich. Özil arbeitete hingegen unzureichend nach hinten mit, wodurch die Sky Blues mehr Platz auf links bekamen.

FC Arsenal - Manchester City: Die Daten zum Spiel

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