Wilder Sonntagskick endet ohne Sieger

Von Niccolo Schmitter
Im Etihad Stadium zeigten beide Teams eine unterhaltsame Partie
© getty

Am 29. Spieltag trennten sich Manchester City und der FC Liverpool mit 1:1 (0:0). In einer Partie voller Chancen und Aufreger sorgten beide Teams für eine Menge Unterhaltung.

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Vor 50.000 Zuschauern im Etihad Stadium trennten sich beide Teams nach einem temporeichen ersten Durchgang torlos. Auf einem nassen Rasen entwickelte sich zunächst eine unterhaltsame Partie, die jedoch bis auf die Schlussminuten arm an Chancen war.

Kurz nach Wiederanpfiff brachte James Milner (51.) Liverpool per Foulelfmeter in Führung. Im Anschluss hatten beide Teams einige Chancen zu verzeichnen, allerdings verwertete einzig Sergio Agüero (69.) eine zum Ausgleich.

Der Argentinier traf somit in jeder seiner fünf Begegnungen mit dem FC Liverpool im heimischen Stadion. Manchester City konnte hingegen in keinem seiner letzten dreizehn Pflichstspielen gegen die Reds die Null halten.

Der FC Liverpool bleibt dank des Unentschiedens in dieser Spielzeit gegen die sechs besten Teams der Tabelle ungeschlagen.

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Nach der 3:1-Niederlage beim AS Monaco und dem Ausscheiden aus der Champions League nimmt Pep Guardiola nur zwei Änderungen vor. Otamendi rückt für Kolarov wieder in die Viererkette. Außerdem wird Toure wieder ins Team rotiert, für ihn muss Sagna auf der Bank Platz nehmen. Die Position des Rechtsverteidigers wird somit von Fernandinho bekleidet.

Auch Jürgen Klopp sieht kaum Handlungsbedarf. Einzig Firmino steht für Origi wieder auf dem Platz.

20.: Erste gute Chance des Spiels! Sane kann nach einem schönen Pass von Agüero auf links durchmarschieren und gibt den Ball scharf zum Fünfer. Der Hereingabe kann geblockt werden, landet aber bei Silva am Elfmeterpunkt. Der Spanier versucht es direkt per Volley, der Versuch geht knapp am linken Kreuzeck vorbei.

24.: Mane erläuft sich auf links mit irrem Tempo den Ball gegen Otamendi. Kurz vor Caballero bleibt der Senegalese jedoch am Bein vom Verteidiger hängen und stürzt.

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39.: Riesenchance für City! De Bruyne spielt einen genialen Schnittstellenpass auf Silva, der links im Strafraum eindringt. Seine flache Hereingabe wäre genau bei Sterling gelandet, doch eine Kombination aus Milners Grätsche und nassem Rasen lassen ihn den Ball verpassen. Fernandinho haut den Nachschuss dann ans Außennetz.

42.: Im Anschluss hat Liverpool drei Mal die Chance zur Führung. Erst scheitert Firmino, dann Lallana mit einem Schuss an Caballero. Nach einer Ecke blockt Stones einen Versuch aus fünf Metern ab.

51., 0:1, Milner (FE): Firmino kann Clichy hinterlaufen, der auf dem nassen Rasen ausrutscht. Can erkennt die Situation und spielt einen hohen Pass auf den freien Brasilianer am rechten Strafraumrand. Kurz bevor Firmino abschließen will, kommt Clichy angerast und erwischt ihn mit einem hohen Bein am Unterarm und stößt parallel den Gegenspieler um. Den anschließenden Elfmeter verwandelt Milner sicher unten links.

61.: Toure pennt und lässt sich bei einem Konter von Coutinho über links hinterlaufen. Der Brasilianer steht frei vor Caballero, scheitert aber am Keeper.

69., 1:1, Agüero: De Bruyne hat auf rechts etwas Zeit und kann eine scharfe Hereingabe in die Mitte geben. Agüero löst sich perfekt von Klavan und schließt links unten ab.

76.: Pfosten! Agüero spielt einen tollen Doppelpass mit Sane, der ihm den Ball per Hacke zurückbringt. Der Argentinier kommt jedoch ins Straucheln und kann nicht abschließen. Der Ball landet bei de Bruyne, der ihn an den rechten Außenpfosten klatscht.

80.: Unglaublich! Lallana versemmelt die hunderprozentige Führung! Die Reds kontern stark, ein Chip landet auf Firmino, der völlig frei im Strafraum vor Mignolet steht und querlegt. Lallana muss nur noch ins leere Tor einschieben, schlägt jedoch über den Ball.

90.+1: De Bruyne spielte eine wunderschöne Flanke auf Agüero am Fünfereck, der per Volley abzieht, den Versuch aber übers Tor setzt!

Fazit: Ein Spiel, mit dem man für die Premier League Werbung machen könnte. Schon die erste Hälfte war (abgesehen von den Schlussminuten) trotz eines Mangels an Chancen ansprechend, der zweite Durchgang war dann reinste Unterhaltung. Beide Teams spielten mit offenem Visier, wodurch es eine Reihe an guten Chancen gab und aufregenden Momenten gab.

Der Star des Spiels: Kevin de Bruyne. Der Belgier stellte mal wieder seine Klasse unter Beweis. De Bruyne war im Offensivverbund der Citizens der auffälligste und initiierte den Großteil aller Chancen. In der zweiten Hälfte war er vermehrt auf rechts zu finden und steigerte dort sogar noch seine Leistung. Gab zudem den Assist zum 1:1.

Der Flop des Spiels: Yaya Toure. Wurde im Gegensatz zu seinen Teamkollegen kaum von der Offensive der Reds attackiert, nutzte diesen Umstand jedoch nie aus. Der Ivorer trug kaum zum Spiel bei und wählte stets den sicheren Pass zum Nebenmann. Spielte er mal vertikal, so landete der Ball zumeist beim Gegner. In der zweiten Hälfte war seine Körpersprache bezeichnend, Toure schleppte sich fast widerwillig über den Platz. Nach 65 Minuten hatte Guardiola genug gesehen.

Der Schiedsrichter: Michael Oliver. Der Unparteiische ließ zu Beginn viel laufen, was dem Spiel gut tat. Nach einer härteren Grätsche von Firmino in der 15. Minute zeigte er jedoch eine Gelbe Karte und signalisierte, dass hier nicht alles erlaubt sei. Entschied in der 24. Minute korrekt, als er Mane keinen Elfmeter zusprach. Der Strafstoß in der 51. Minute war hingegen unstrittig. Insgesamt eine gute Leistung in einer schwer zu leitenden Partie.

Das fiel auf:

  • Von Beginn an entwickelte sich im Etihad Stadium eine temporeiche Partie, da beide Teams ihren Gegner früh attackierten. Liverpool legte dabei seinen Fokus jedoch nicht auf Toure, der als Ballverteiler fungierte, sondern auf seine unmittelbaren Anspielstationen. Trotzdem gelang es den Citizens oft, sich geschickt über links freizuspielen.
  • Allgemein lief bei Manchester fast alles über die linke Seite. De Bruyne, Silva und Sane gelang es dort mit Unterstützung von Agüero sich ein ums andere Mal mit schönen Kombinationen aus dem Pressing zu lösen. Der Deutsche konnte so an Fahrt aufnehmen und auf rechts Sterling bedienen. Der Ex-Liverpooler klebte meist an seinem Flügel und wartete auf Hereingaben, da er sich dank seines Tempos besser von seinem Gegenspieler Milner lösen konnte. Fernandinho unterstützte ihn dabei, indem er andere Abwehrspieler auf sich zog.
  • Konnten die Citizens das Pressing überspielen, so formierte sich Liverpool in einem 4-5-1. Dies geschah im ersten Durchgang allerdings kaum, da die Hausherren in diesem Fall zielstrebig nach vorne spielten und schnell den Abschluss suchten. So hatte Manchester nach 45 Minuten auch nur 55 Prozent Ballbesitz, ungewöhnlich für Teams von Guardiola. Nach der Führung durch den Foulelfmeter spielten die Reds passiver und formierten sich meist im 4-5-1. So war Liverpool jedoch deutlich anfälliger, da die Citizens Zeit zum Kombinieren hatten. Auch die Auswechslung Toures kam den Hausherren zu Gute.

Manchester City - FC Liverpool: Die Daten zum Spiel