Chelsea dreht Derby und bleibt Tabellenführer

Von Sebastian Schuch
Chelsea und Tottenham lieferten sich ein umkämpftes Derby
© getty

Am 13. Spieltag der Premier League konnte der FC Chelsea durch ein 2:1 (1:1) gegen die Tottenham Hotspur die Tabellenführung behaupten. In einem intensiven Derby drehten die Blues einen Rückstand zum Sieg.

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Vor 41.513 Zuschauern an der Stamford Bridge brachte Christian Eriksen die Spurs früh in Führung (11.). Im Anschluss entwickelte sich ein offenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten, Pedro erzielte vor der Pause den Ausgleich (45.). Victor Moses drehte nach der Pause die Partie (51.).

Mit dem Sieg eroberte Chelsea die Tabellenführung mit nun 31 Punkten vom FC Liverpool und Manchester City (jeweils 30 Punkte) zurück. Mit 24 Zählern liegen die Spurs auf dem fünften Platz.

Für die Spurs war es die erste Niederlage in der laufenden Premier-League-Saison. Zudem hält die Durststrecke an der Stamford Bridge an. Seit nun 30 Partien konnte Tottenham das Derby im Stadion der Blues nicht mehr für sich entscheiden.

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Zum sechsten Mal in Folge vertraut Antonio Conte auf dieselbe Startelf. Dabei tritt er im 3-4-3 an, das die Blues nicht nur zurück auf die Erfolgsspur, sondern sogar bis an die Tabellenspitze führte.

Contes Gegenüber Mauricio Pochettino wurde dagegen zu einigen Änderungen gezwungen. Da sowohl Danny Rose (Sperre) als auch Ben Davies als Linksverteidiger ausfielen, musste Kevin Wimmer auf der ungewohnten Linksverteidigerposition antreten. Da auch Toby Alderweireld nicht zur Verfügung stand, bildeten Jan Vertonghen und Eric Dier das Abwehrzentrum.

5.: Freistoß für die Spurs aus aussichtsreicher Position. Eriksen bringt den Ball an den Fünfer, Kane schiebt nach kurzem Durcheinander ein. Freuen darf er sich allerdings nicht. Bei Eriksens Flanke stand Kane im Abseits.

11., 0:1, Eriksen: Die Führung für die Gäste. Alli dribbelt ohne Gegenwehr durchs Mittelfeld und spielt ab auf Eriksen. Der Däne nimmt den Ball an und haut ihn aus 18 Metern in den linken Knick. Mit seinem 39. Torschuss in dieser Saison erzielte er seinen ersten Treffer. Ein Traumtor.

23.: Tottenham spielt in Handball-Manier um den Strafraum der Blues. Irgendwann wird es Wanyama zu bunt, sein Schuss geht allerdings knapp drüber.

33.: Kane nimmt es mit der kompletten Hintermannschaft der Blues auf, kommt aber nicht wirklich in Schussposition. Aus 16 Metern zieht er ab, Courtois klärt zur Ecke.

45., 1:1, Pedro: Pedro steht Eriksen in Nichts nach. Am Sechzehner dreht sich der Spanier einmal in Schussposition und schlenzt den Ball halbhoch rechts in die Ecke. Keine Chance für Lloris.

51., 2:1, Moses: Chelsea kontert perfekt. Alli verliert den Ball im Mittelfeld an Matic und dann geht über Costa die Post ab. Der Spanier läuft auf links bis zur Grundlinie und legt in die Mitte. Am langen Pfosten kommt völlig frei Victor Moses herangerauscht und drischt den Ball in die Maschen.

71.: Die vermeintlich Chance zum Ausgleich. Kane steckt klasse durch auf Alli. Der Mittelfeldspieler taucht frei vor Courtois auf, zimmert den Ball aber links vorbei. Gezählt hätte ein Tor aber nicht, da er zu Unrecht wegen Abseits zurückgepfiffen wurde.

Fazit: Verdienter Sieg für die Blues. Nachdem Tottenham zunächst den agileren Eindruck machte, kämpfte sich Chelsea in die Partie und nutzte die wenigen Chancen effizient.

Der Star des Spiels: Victor Moses. Brauchte etwas, um in die Partie zu kommen, wurde mit fortlaufender Spieldauer aber immer stärker. Machte auf der rechten Seite eine starke Partie, ließ in der Defensive nichts anbrennen und belohnte sich mit dem Siegtreffer selbst.

Der Flop des Spiels: Harry Kane. Erzielte direkt zu Beginn die vermeintliche Führung, im Anschluss war allerdings nur wenig vom Stürmer der Spurs zu sehen. Seine wenigen Chancen strahlten keinerlei Gefahr aus. Zudem konnte er sich nur selten gegen Cahill oder Luiz behaupten.

Der Schiedsrichter: Michael Oliver. Hatte das rassige, allerdings nicht überharte Derby gut im Griff. Kanes Abseitstor wurde zurecht aberkannt, bewies auch in einigen weiteren kniffligen Szenen ein gutes Auge. Bei Allis Schuss lag das Unparteiischen-Gespann allerdings daneben.

Das fiel auf:

  • Harry Kane hatte einen extrem schweren Stand. Ob David Luiz, Matic oder Cahill, von einem der Defensiven der Blues gab es in nahezu jeder Situation auf die Socken. So hing er meistens in der Luft.
  • Beide Teams waren um einen kontrollierten Spielaufbau bemüht. Bot sich allerdings die Chance zu kontern, wurde diese auch ergriffen. Durch die Gegenstöße wurde es allerdings nur selten gefährlich, da auch die Defensvie exzellent umschaltete.
  • Nach dem Rückstand konnten die Spurs nicht mehr die zuvor gezeigte Dynamik auf den Platz bringen. Chelsea dominierte das Spiel in der Folge, Tottenham kam lange Zeit nur durch Konter zu Chancen.
  • In der Schlussphase drückte Tottenham dann noch einmal auf den Ausgleich. Große Paraden musste Thibaut Courtois allerdings nicht auspacken.

FC Chelsea - Tottenham Hotspur: Daten zum Spiel