"Es betrifft aller Spieler": Mega-Ausverkauf? Der FC Everton hat die längste Streichliste der Welt!

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Sechs Spieler hat der FC Everton in diesem Sommer bisher verpflichtet, sieben Profis verließen den Klub, darunter für rund 60 Millionen Euro Ablöse Mittelfeldstar Amadou Onana, der sich Ligarivale Aston Villa anschloss.

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Everton, der Tabellen-15. der abgelaufenen Spielzeit in der Premier League, erwirtschaftete so laut transfermarkt.de ein Transferplus von etwas mehr als 33 Millionen Euro. So weit, so unspektakulär.

Doch rund um den FC Everton könnten in diesem Transfersommer noch sehr außergewöhnliche Dinge geschehen. Nicht nur, weil der Klub aus Liverpool an BVB-Youngster Yossoufa Moukoko interessiert sein soll.

Sondern wegen der Verkaufsliste des FC Everton. Die ist nämlich lang. Sehr lang sogar, umfasst sie doch nicht nur mit Innenverteidiger Jarrad Branthwaite (22) und Mittelstürmer Dominic Calvert-Lewin (27) zwei verbliebene absolute Top-Stars der Mannschaft, sondern sogar jeden einzelnen Spieler im Kader!

"Es geht nicht nur um die erwähnten Spieler, sondern um jeden Spieler", wird Evertons Coach Sean Dyche von verschiedenen englischen Medien zitiert. Wenn der Preis stimme, sei es nur sehr schwer für den Verein, die Spieler nicht gehen zu lassen.

"Es geht offensichtlich um ein größeres Bild in diesem Klub, denn wir müssen die Finanzen besser ausbalancieren", sagte Dyche. Wobei "besser ausbalancieren" recht britisch-vornehm ausgedrückt ist.

Sean Dyche
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Premier League: Den FC Everton plagen 645 Millionen Euro Schulden

Denn der FC Everton schiebt einen riesigen Schuldenberg vor sich her - und muss dem Vernehmen nach teils wucherähnliche Zinsen zahlen, um Kredite zurückzuzahlen. 330,6 Millionen Pfund (rund 388 Millionen Euro) betrug die Nettoschuldenlast des FC Everton zum Abschluss des Geschäftsjahres 2023 offiziell. Die renommierte englische Tageszeitung The Guardian berechnete, dass sich der Schuldenberg mittlerweile auf 550 Millionen Pfund (645 Millionen Euro) angehäuft hat.

Dies auch, weil Everton sich zur Bedienung der Raten von älteren Krediten für den Bau des neuen Stadions mehr als 225 Millionen Pfund von einem Kreditspekulanten namens RMF geliehen hat, der mehr als 10 Prozent Zinsen für seine Kredite aufrufen soll. Als Sicherheit für seinen Kredit soll sich RMF Anteile am voraussichtlich 2025 fertigen neuen Everton Stadion gesichert haben.

Bereits in der vergangenen Saison wurden dem FC Everton wegen diverser Verstöße gegen die Lizenzierungsordnung der Premier League zunächst zehn Punkte abgezogen, die später auf sieben Zähler reduziert wurden. Everton hielt trotz Punktabzug knapp die Klasse, es droht aber wegen der Schuldenlast schon die nächste Strafe.

Nur ein Spieler auf der langen Streichliste des FC Everton: Dominic Calvert-Lewin
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Premier League: Mehrere Investoren verzichteten auf Kauf des FC Everton

Zu allem Überfluss scheiterten in den vergangenen Monaten - dem Vernehmen nach ebenfalls wegen der enormen Verbindlichkeiten - verschiedene Versuche, den Traditionsklub an Investoren zu verkaufen. Sowohl die Familie um US-Investor Dan Friedkin, gleichzeitig Besitzer der AS Rom, als auch die Investmentgesellschaft 777 Partners, die in den letzten Jahren einige Klubs in ihr Portfolio aufgenommen hat (u.a. Hertha BSC, FC Genua, FC Sevilla), verzichteten nach eingehenden Blicken in die Bücher dankend.

Die Suppe auslöffeln müssen nun Sean Dyche und seine Spieler - also die, die noch da sein werden nach dem Ausverkauf.

"Um die Lohnkosten auf der Spielerseite zu senken, haben wir ziemlich gute Arbeit geleistet", sagte Dyche zwar, ergänzte aber: "Das hier war einst ein Käuferverein und ist es jetzt nicht mehr".

Nun gehe es darum, "die Entwicklung zu beobachten und ein Paket zu schnüren, das zum Verein passt, was eine schwierige Aufgabe sein kann", sagte Dyche, der weiter auf eine Übernahme hofft. Sonst droht dem Klub des englischen Nationalkeepers Jordan Pickford, der am ersten Spieltag am Samstag Brighton um den deutschen Trainer Fabian Hürzeler empfängt, in den nächsten Wochen der totale Ausverkauf.