Die schlechtesten Deals der Premier-League-Saison 2022/23: Das sind die 21 schlechtesten Neuzugänge

Von Krishan Davis und Patrik Eisenacher
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Die Transfers der Premier League erreichten in dieser Saison ungeahntes Ausmaß. Dabei war längst nicht alles gut, was teuer war. SPOX zeigt das Ranking der schlechtesten Neuzugänge der Spielzeit 2022/23.

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Nicht nur die üblichen Verdächtigen wie die Klubs aus Manchester oder aus Londons Stadtteil Chelsea nahmen viel Geld in die Hand - diesmal meldeten sich auch die Neureichen aus Newcastle, West Ham und Wolverhampton zu Wort.

Den bisherigen Rekord an Ablösesummen haben sie in den Schatten gestellt und lächerlich aussehen lassen. Im Sommer 2022 stieg die Summe erst bis auf 2,6 Milliarden Euro (2.600.000.000 Euro) an, im Winter wurde sie noch einmal um 900 Millionen Euro auf 3,5 Milliarden Euro (3.500.000.000 Euro) erhöht. Das lag vor allem an Chelseas irrer Einkaufstour.

Bei so hohen Summen und so vielen Spielerwechseln waren zwangsläufig auch solche dabei, die völlig missglückten. SPOX listet hier die 21 enttäuschendsten Flop-Neuzugänge der Premier-League-Saison 2022/23.

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21. Lucas Paquetá (West Ham, 43 Millionen Euro)

Vielleicht wird dem Brasilianer noch der Durchbruch gelingen - aber klar ist, dass man für einen Preis von 43 Millionen Euro deutlich mehr erwarten muss. Nur vier Tore und drei Vorlagen konnte der frühere OL-Spieler zum Klassenerhalt der Hammers beisteuern. Zum Ende der Spielzeit wurde es immerhin besser. Krönt West Ham seine Saison nun mit dem Conference-League-Titel?

Brenden Aaronson
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20. Brenden Aaronson (Leeds, 33 Millionen Euro)

Der US-Amerikaner begann nach seinem Mega-Transfer von Red Bull Salzburg gut - doch am Ende der Saison wurde er von Trainer Sam Allardyce komplett außen vor gelassen.

Auch bei ihm ist die Ablösesumme einfach zu hoch für sein Können - selbst, wenn er immer alles gibt.

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19. Matheus Cunha (Wolverhampton, Leihe)

Greifen bei der Leihe von Atlético Madrid bestimmte Klauseln, muss Wolverhampton 49 Millionen Euro lockermachen. Unvorstellbar bei einem Abstiegskandidaten der Bundesliga wie Stuttgart oder Bochum - in der Premier League hingegen ist das Realität.

Seit Januar hat der Brasilianer gerade einmal zwei Tore erzielt - auch, wenn er unter dem neuen Trainer Julen Lopetegui besser in Fahrt kommt, ist das natürlich viel zu wenig.

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18. Paul Onuachu (Southampton, 18 Millionen Euro)

Vor dem Abstieg konnte er die Saints nicht bewahren. In der belgischen Liga hatte er zuvor für Genk 17-mal getroffen, kam dann im Winter für 18 Millionen Euro und traf in der Premier League kein einziges Mal. Jetzt geht es ab in die Championship.

Darwin Nunez
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17. Darwin Núñez (Liverpool, 80 Millionen Euro)

Núñez gehört zu einer seltenen Spezies: Spieler, die nie in einer großen Liga überzeugt haben, bis zu 100 Millionen Euro an Ablösesumme kosten und bei ihrem neuen Verein nicht funktionieren.

Das Geld würde Trainer Jürgen Klopp viel mehr jetzt gebrauchen können, um Jude Bellingham zu verpflichten. Stattdessen ist Sparkurs angesagt.

Neun Tore hat der Uruguayer in seiner Premierensaison beim FC Liverpool in der Premier League erzielt und wirkte oft etwas ungelenk. Gerade einige kläglich vergebenen Torchancen zeigen, warum er im Schnitt nur in jedem zweiten Spiel in der Startelf stand.

FC Bayern München, Bundesliga, Europa, Sadio Mané, Abseits
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16. Georginio Rutter (Leeds, 28 Millionen Euro)

Auch Rutter ist ein klarer Fall des Premier-League-Wahns. In Hoffenheim schoss der Franzose in der Hinserie gerade einmal zwei Tore. Die waren Leeds allerdings 28 Millionen Euro wert. In England wartet der Stürmer bis heute auf sein erstes Tor. In der Schlussphase wurde er nicht einmal eingewechselt. Der einzige Gewinner heißt Hoffenheim.

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15. Gianluca Scamacca (West Ham, 36 Millionen Euro)

Der Italiener galt im Sommer als einer der Spieler, die jeder Verein gerne gehabt hätte. West Ham schnappte für viel Geld zu - doch der Transfer ging überhaupt nicht auf. Stattdessen spielte meistens weiterhin Michail Antonio.

Scamaccas Saison wurde dann auch noch von einer Knieverletzung beendet. Im Sommer könnte er bereits wieder gehen.

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14. Anthony Gordon (Newcastle, 45,6 Millionen Euro)

Überall außer auf der Insel, in Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien, fragte man sich im Januar: Wer ist Anthony Gordon? Wäre er kein in der Premier League ausgebildeter Engländer, hätte sich das vielleicht auch Newcastle United selbst gefragt - und nicht 45,6 Millionen Euro für ihn ausgegeben.

Vier Tore und null Vorlagen später wissen aber auch die Magpies, dass der Transfer zumindest bisher eine Blamage ist.

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13. Goncalo Guedes (Wolverhampton, 32,6 Millionen Euro)

Die Zeit des portugiesischen Stürmers in Wolverhampton war so kurz, dass manche von dem Transfer gar nichts mitbekommen haben dürften. Immerhin zweimal traf er für die Wolves.

Doch nach einem halben Jahr ging es für ihn weiter zu Benfica Lissabon.

Philippe Coutinho, Aston Villa
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12. Philippe Coutinho (Aston Villa, 20 Millionen Euro)

Während seiner halbjährigen Leihe im ersten Halbjahr von 2022 tat der Brasilianer gerade genug, um fest von Aston Villa verpflichtet zu werden.

Doch auch in Birmingham findet er nicht zurück zu seiner alten Form. Wettbewerbsübergreifend gelang ihm nur ein Tor, wenngleich er seit Ende Februar mit einer Muskelverletzung ausfällt.

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11. Yves Bissouma (Tottenham, 29,2 Millionen Euro)

Bei Brighton war Bissouma noch einer der gefragtesten Spieler der Premier League - bei Tottenham hingegen war er nicht wiederzuerkennen.

Ein Knöchelbruch beendete seine Saison. Besonders bitter: Brighton wird in der Europa League spielen, Tottenham nicht.

Raheem Sterling, FC Chelsea
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10. Raheem Sterling (Chelsea, 56,2 Millionen Euro)

Einen Spieler vom Format Sterling zu holen, war ein Coup für Chelsea. Der englische Nationalspieler hätte zudem auch gut und gerne 20 Millionen Euro mehr kosten können.

An seine Leistungen aus Zeiten bei Manchester City kam er jedoch nicht heran. Auch, weil er immer wieder verletzt fehlte.

FC Chelsea, Premier League, Graham Potter, Todd Boehly, Verkaufskandidaten, Transfermarkt
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9. Kalidou Koulibaly (Chelsea, 38 Millionen Euro)

Mit dem Wechsel hat der Senegalese wohl die einzige Meisterschaft seiner Karriere verpasst - wäre er doch bloß in Neapel geblieben. Beim FC Chelsea wurde er jedenfalls nicht glücklich.

Zahlreiche unsichere Auftritte haben dazu geführt, dass seine Zukunft an der Stamford Bridge bereits in Frage gestellt wird.

Pierre-Emerick Aubameyang, FC Chelsea, Premier League, Champions League
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8. Pierre-Emerick Aubameyang (Chelsea, 12 Millionen Euro)

Es war eine Horror-Saison für den Gabuner. Trainer Thomas Tuchel wollte ihn, holte ihn - und ging eine Woche später. Sein Nachfolger Graham Potter strich Aubameyang aus dem Champions-League-Kader, obwohl die Blues damals keinen anderen gelernten Stürmer hatten.

Auch Frank Lampard setzt nicht auf ihn. Drei Tore schoss er im Laufe der Saison. Bei seinen Ex-Klubs Arsenal, Barcelona und Dortmund läuft es hingegen wunderbar.

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7. Arthur Melo (Liverpool, Leihe)

Genau zwei Einsätze absolvierte der Brasilianer für Liverpool, das dafür 4,5 Millionen Euro Leihgebühr an Juventus Turin zahlte. Von Verletzungen geplagt kam der Mittelfeldspieler praktisch nie zum Zug.

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6. Antony (Manchester United, 95 Millionen Euro)

Ja, wir leben in einer Zeit, in der Flügelspieler aus der Eredivisie und mit einem FIFA-Rating von 81 für knapp 100 Millionen Euro in die Premier League wechseln. Er gehört in die gleiche Kategorie wie Núñez, die nur Kopfschütteln auslöst. Zur Erinnerung: Vor gerade einmal zehn bzw. 14 Jahren waren Gareth Bale und Cristiano Ronaldo diese Summe wert - sie gehörten zu diesem Zeitpunkt mindestens unter die Top-5-Spieler der Welt. Wo standen Núñez und Antony bei ihrem Wechsel?

An dieser Stelle noch einmal Respekt an die Verantwortlichen von Ajax Amsterdam, die sicher auch mit 40 Millionen Euro einen guten Deal gemacht hätten.

Denn Antony hat in seiner ersten Saison bei Manchester United nicht ansatzweise gezeigt, warum er so viel wert sein soll. Immerhin gelangen ihm insgesamt elf Torbeteiligungen.

Und: Das Potenzial für Verbesserungen scheint da zu sein.

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5. Jesse Lingard (Nottingham Forest, ablösefrei)

Als sein Vertrag bei Manchester United auslief, ging es für Lingard zu Aufsteiger Nottingham. Dort fand er nie zu seiner Form und bekam kein Vertrauen von Trainer Steve Cooper.

Doch auch sein Arbeitspapier bei Forest läuft nun wieder aus. 120.000 Pfund pro Woche war Nottingham das Engagement immerhin wert.

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4. Mykhailo Mudryk (Chelsea, 70 Millionen Euro)

Die Liste des 100-Millionen-Euro-Wahnsinns bei Offensivspielern außerhalb der Top-5-Ligen wird vorerst komplettiert von Mudryk. Chelsea-Eigentürmer Todd Boehly wird die Liste jedoch sicher (leider) noch fortführen.

Im Januar stach Chelsea seinen Stadtrivalen Arsenal im Transferrennen um den Ukrainer aus, dessen Ablöse durch Boni noch um weitere 30 Millionen Euro ansteigen kann.

Mit dem Fußball der Premier League kommt er bisher nicht zurecht. In der Champions League hatte er hingegen für Shakhtar Donezk noch überzeugt.

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3. Kalvin Phillips (Manchester City, 49 Millionen Euro)

Der gesamte Transfer war merkwürdig. Phillips wurde von seinem Trainer Pep Guardiola zwischenzeitlich sogar übergewichtig genannt.

Eine Schulterverletzung behinderte seinen Saisonbeginn und davon erholte er sich nie. Insgesamt bekam er nur knapp 300 Minuten in der Premier League!

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2. Marc Cucurella (Chelsea, 65,3 Millionen Euro)

65 Millionen Euro für einen Außenverteidiger sind so viel wie über 100 Millionen Euro für einen Stürmer. Doch das ist der Spanier nicht einmal ansatzweise wert. Viele Spieler überzeugen bei Brighton, scheitern dann aber anderswo - selbst, wenn Trainer Graham Potter mitkommt.

Seine Auftritte für Chelsea waren schlicht schlecht, geprägt von vielen individuellen Fehlern. Auch offensiv konnte er nicht abliefern wie in Brighton.

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1. Richarlison (Tottenham, 58 Millionen Euro)

Genau ein Tor ist Richarlison in der Premier League gelungen - obwohl sein Transfer im Sommer noch ein guter zu sein schien.

Doch Tottenham bleibt Tottenham. Das zeigte auch die WM in Katar, wo der Stürmer Stammspieler der Seleção war und das schönste Tor des Turniers schoss.

In Nordlondon folgten dann nur weitere Jubel-Szenen ohne Trikot in letzter Minute, die wegen Abseits zurückgenommen wurden.

Damit ist Richarlison unsere Nummer 1 unter den schlechtesten Premier-League-Transfers der Saison 2022/23.