Opel Corsa statt Lamborghini, kein Instagram: Rodri von Manchester City ist ein ungewöhnlicher Fußballer

Von Falko Blöding
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Ausnahmen bestätigen die Regel. Das ist auch im Fußballgeschäft so. Rodri ist erfrischend anders als viele seiner Kollegen.

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Teure Autos, aufwändige Unterarmtattoos, prunkvolle Villen, massig Follower bei Social Media - das Klischee vom Fußballstar ist nicht ohne Grund ein Klischee. Ein paar wenige Ausnahmen vom vorherrschenden Bild dieser Zunft gibt es aber doch. Und eine davon ist einer der besten und bekanntesten Spieler des Planeten: Rodri.

Der Mittelfeldstaubsauger von Manchester City lebt sein Leben so, wie er seinen Dienst in der Zentrale des englischen Meisters verrichtet: unauffällig, zuverlässig, schnörkellos.

Manchester City: Rodri lebte im Studentenwohnheim

Die Laufbahn des 40-maligen spanischen Nationalspielers hatte noch gar nicht begonnen, da setzte es schon den ersten Rückschlag: In der Jugend von Atlético Madrid wurde Rodri zunächst aussortiert. Seine Eltern bestanden darauf, dass er neben dem Streben nach einer Profikarriere seine Ausbildung nicht vernachlässigte. So begann Rodri, der dann im Nachwuchs des FC Villarreal unterkam, ein Betriebswirtschaftsstudium an der Universidad Jaume I in Castellón de la Plata. Statt sich eine komfortable Wohnung zu nehmen, entschied sich der mittlerweile aufstrebende Kicker, ins Studentenwohnheim zu ziehen.

Dort blieb er auch, als er für Villarreal längst in LaLiga auflief. Sein Freund und Mitbewohner Valentin Henarejo schilderte der Marca: "Die Leute waren geschockt, als sie Rodri dort sahen. Er spielte längst in der ersten Liga, lebte aber immer noch im Studentenwohnheim."

Er habe einen völlig normalen Eindruck gemacht, Zeit mit Freunden auf der Couch verbracht. "Natürlich war es aber merkwürdig, wenn man ihn dabei sah, wie er einfach Tischtennis spielte oder seine Wäsche erledigte", so Henarejo weiter.

Rodri: Lieber Opel Corsa statt Lamborghini

Auch Rodris Fahrzeugwahl trieft vor Bescheidenheit. Nachdem er seinen Führerschein in der Tasche hatte, kaufte er von einer älteren Frau einen gebrauchten Opel Corsa und fuhr diesen auch nach seinem Durchbruch als Profi. So stand also sein Kleinwagen neben den teuren Sportwagen und Luxuslimousinen auf dem Parkplatz vor Villarreals Trainingsgelände.

Während Klubverantwortliche ihm aus Sicherheitsgründen dazu rieten, sich eine andere Karosse zuzulegen, wählte Rodri einen pragmatischen Ansatz und meinte lapidar, ein Auto sei doch nur dazu da, ihn "von A nach B zu befördern". Laut Henarejo nannte es Rodri im Gespräch mit seinen Freunden "verrückt", viel Geld für ein fahrbares Statussymbol auszugeben. So fuhr er seinen Corsa noch eine ganze Weile.

2018 folgte die Rückkehr für 20 Millionen Euro Ablöse zu Atlético, ein Jahr später blätterte Man City die fixe Ablöse in Höhe von 62,5 Millionen Euro hin. Auch der FC Bayern soll zuvor großes Interesse an dem technisch beschlagenen und zweikampfstarken Abräumer gezeigt haben.

Trotz der teuren Transfers und eines Jahresgehalts in Höhe von geschätzten 13,5 Millionen Euro bei den Skyblues hat sich Rodri kaum verändert. Sein Studium setzte der 26-Jährige fort und nutzte insbesondere die Zeit des Corona-Lockdowns, um die nötigen Scheine zu sammeln. Neben seiner Familie hat für Henarejo auch Rodris Berater Pablo Barquero eine wichtige Rolle bei dessen Entwicklung gespielt: "Andere Agenten kümmern sich um das Geld. Er kümmerte sich um Rodri."

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Rodri ist der Erbe von Sergio Busquets

Social-Media-Kanäle hat er nicht und gehört damit zu einer raren Spezies unter den Top-Fußballern der heutigen Zeit. Einen Teil seines Gehalts spendet Rodri zudem für wohltätige Zwecke.

Sportlich ist Rodri dabei über jeden Zweifel erhaben. Bei Manchester City ist er absolute Stammkraft und in Spaniens Nationalmannschaft gilt er als legitimer Erbe von Kapitän und Barça-Star Sergio Busquets. Auch das passt, Busquets gilt ebenfalls als ruhiger Vertreter mit Sinn für das Pragmatische.