Als Rio Ferdinand Wladimir Putin einen Teelöffel klaute

Von Chris Lugert
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Rio Ferdinand war während seiner Karriere bekannt dafür, keine Furcht zu kennen. Das bewies er auch bei einem Besuch im Kreml.

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Rio Ferdinand gehörte einst zu jenen Abwehrspielern, die gegnerische Angreifer das Fürchten lehrten. Resolut im Zweikampf und beinhart, wenn es sein musste. Seine Leidenschaft und sein Mut waren beeindruckend und Vorbild für spätere Abwehrstars. Dieser Mut war offenbar nicht gespielt, denn eine Anekdote von vor ein paar Jahren belegt, dass er allem Anschein nach wirklich keine Angst kennt.

Während der WM 2018, die bekanntlich in Russland stattfand, gehörte Ferdinand zu einer Delegation von bekannten Fußballern und Funktionären, die von Staatspräsident Wladimir Putin im Kreml empfangen wurde. Neben Ferdinand waren unter anderem auch FIFA-Präsident Gianni Infantino, Lothar Matthäus und die frühere englische Nationalspielerin Alex Scott mit dabei.

In ihrem Buch "How (Not) To Be Strong" erinnerte sich Scott später an dieses Treffen - und eine Aktion von Ferdinand, die sie wohl nie mehr vergessen wird. "Auf dem Weg nach draußen brachte mich Rio zum Lachen. Er hatte seine Hand geöffnet, um mir zu zeigen, dass er einen Teelöffel als Erinnerungsstück mitgenommen hat", schrieb sie. Der frühere Abwehrspieler hatte Putin also frech beklaut!

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Treffen mit Putin: "Hatte Angst, den Tee zu trinken"

Für Scott war es der lustige Abschluss eines für sie eher nicht so angenehmen Tages. "Ich war die einzige Frau im Raum, was hinter den Kulissen wohl für einigen Ärger gesorgt hat. Denn es ging um Politik und ich saß da mit einigen mächtigen Führungspersonen", schilderte Scott. Sie sei jedoch nur da gewesen, um über Fußball zu reden. "Ich habe sogar einen Satz auf Russisch gelernt, das ging allerdings schief", blickte sie zurück.

Das diplomatische Parkett, auf dem sich Scott an jenem Tag bewegte, war für sie offenkundig ziemlich ungewohnt. "Der ganze Vormittag war völlig surreal. Wir machten Fotos mit Putin, aber ich hatte Angst, den Tee zu trinken und den Kuchen zu essen, falls ich unwissentlich eine unausgesprochene diplomatische Regel verletze", erklärte die heute 38-Jährige, die mit dem englischen Team 2015 WM-Dritte wurde.

Ferdinand hatte offenbar seinerseits deutlich weniger Bedenken, was diplomatische Regeln betrifft. Immerhin sicherte er sich ein ganz besonderes Souvenir dieser WM. Und ganz ehrlich: Immer nur Trikots zu tauschen, ist doch auch ziemlich langweilig.

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