"Wer ist dieser Freak?" - Als der junge Cristiano Ronaldo mit Gewichten am Fuß trainierte

Von Lucas Neumann
Cristiano Ronaldo (2021, 15 Mio. von Juventus): Dazu ist alles gesagt und geschrieben. CR7-Mania in Manchester, der verlorene Sohn zurück bei seinen Wurzeln. Ronaldo hat schon ein bisschen geliefert, aber da geht noch viel mehr. Note 2
© getty

Selbst im gehobenen Fußballeralter ist bei CR7 kaum körperlicher Verschleiß festzustellen. Die Grundlagen dafür legte er bereits in seiner Kindheit.

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Der allgemeine Tenor im Hinblick auf Cristiano Ronaldos zahlreiche Errungenschaften ist vielerorts der gleiche. Egal, ob (ehemalige) Mitspieler, (Ex-)Trainer, Funktionäre oder Journalisten: Regelmäßig berichten Weggefährten, dass sich Ronaldo den Weg in die Weltspitze - neben den fußballerischen Talenten - vor allem dank seines unbändigen Willen, einer beispiellosen Arbeitsmoral sowie durch das stetige Überschreiten der eigenen physischen Grenzen ebnete.

So auch Regis Dupont. Der französische Journalist, der unter anderem das Buch "101-mal Cristiano Ronaldo" schrieb, unterstrich erneut das Image des unermüdlichen Kämpfers, der dem Erfolg als Fußballer alles unterordnet, und reicherte es zudem mit einigen Anekdoten aus den Kindheitstagen des Portugiesen an.

"Wenn sein Pate ihm Geschenke brachte - wie beispielsweise ferngesteuerte Autos, also wirklich tolle Geschenke, - interessierte ihn das nicht", sagte Dupont in der Radiosendung 'L'After Foot' bei RMC und schob nach: "Er weinte, weil er einen Ball wollte. Für ihn gibt es nur Fußball."

Diese Besessenheit vom runden Leder und dem Traum vom Profifußball habe bereits in jungen Jahren für Aufsehen in Ronaldos Heimatstadt Funchal gesorgt: "Die Leute in seiner Nachbarschaft beobachteten, wie er Dinge um die Knöchel gebunden hatte und damit joggte. Sie fragten sich nur: 'Wer ist dieser Freak?'"

Cristiano Ronaldo: "Ich kann spielen, bis ich 40 bin"

Dabei handelte es sich um Gewichte, die er sich an den Füßen anbrachte, um einen zusätzlichen Widerstand zu erzeugen. "Er war damals etwa elf, zwölf oder dreizehn Jahre jung und wollte immer stärker werden. Er war ein vergleichsweise dünnes und mickriges Kind, also wollte er Muskeln aufbauen. Er wollte immer der Beste sein", führte Dupont aus.

Seine Mentalität ermöglichte es Ronaldo in der Folge, sich physisch, technisch und taktisch stets weiterzuentwickeln und überall auf Anhieb zu funktionieren - sei es bei Sporting, Manchester United, Real Madrid oder bei Juventus. Das Ergebnis: Seit mehr als zehn Jahren ist CR7 nun schon an der Spitze des Weltfußballs.

Und trotz der unfassbaren Karriere, die der mittlerweile 36-Jährige bislang hingelegt hat, ist die Fußballerrente für ihn allem Anschein nach derzeit noch in weiter Ferne. "Ich kann spielen, bis ich 40 bin", sagte Ronaldo 2020 der Marca.

Vieles werde in Zukunft von seiner Motivation abhängen, aber "körperlich wird es niemals ein Problem geben", betonte der viermalige Champions-League-Sieger. Diese Erkenntnis hat er nicht zuletzt seinem kindlichen Ehrgeiz zu verdanken.