Thiago Silva schießt gegen Ex-Klub PSG: "Hätte mehr Respekt verdient gehabt"

Von SPOX
Innenverteidiger Thiago SIlva vom FC Chelsea hat seinen ehemaligen Verein Paris Saint-Germain heftig kritisiert - und dem französischen Serienmeister dabei mangelnden Respekt vorgeworfen.
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Innenverteidiger Thiago SIlva vom FC Chelsea hat seinen ehemaligen Verein Paris Saint-Germain heftig kritisiert - und dem französischen Serienmeister dabei mangelnden Respekt vorgeworfen.

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"Sie haben mir nie etwas angeboten. Nicht einmal 'Thiago, akzeptierst du einen Euro, um bei uns zu bleiben?'Absolut nichts. Das war sehr ärgerlich", betonte der 36-Jährige im Gespräch mit FourFourTwo mit Blick auf sein Vertragsende im vergangenen Sommer.

Nach acht Jahren bei PSG teilte ihm Sportdirektor Leonardo mit, dass das Arbeitspapier des Abwehrspielers nicht verlängert werde. Aufgrund der coronabedingten Spielunterbrechung wurde sein Vertrag zwischenzeitlich bis Ende August ausgedehnt.

Auch die Art und Weise des Abschieds stößt dem brasilianischen Nationalspieler bitter auf. "Selbst mitten in einer Pandemie hatten sie drei Monate Zeit, um einen Abschied zu planen, aber es wurde nichts getan", echauffierte sich Silva: "Ich war nicht nur eine Saison oder ein paar Monate da - es waren acht Jahre als Kapitän, der eine Reihe von Trophäen im Verein geholt hat. Ich hätte viel mehr Respekt verdient als das."

Nach dem verlorenen Champions-League-Finale gegen den FC Bayern München traf sich Silva ein letztes Mal mit Leonardo.

Thiago Silva: Lampard entscheidend für Chelsea-Wechsel

Dabei ging es um einen möglicherweise bereits unterschriebenen Vertrag bei einem neuen Klub. Silva entgegnete, dass er Chelsea bereits zugesagt habe und dass sein Wort "mehr wert sei als alles Geld."

Trotz turbulenter letzter Monate bei den Franzosen blickt der Rechtsfuß gerne auf seine Zeit in der Hauptstadt zurück: "Trotzdem bin ich sehr dankbar für die Dinge, die ich dort erlebt habe. Abgesehen von der letzten Sache war ich glücklich und wurde von allen immer gut behandelt."

Seit seinem ablösefreien Wechsel nach London ist Silva in der Innenverteidigung gesetzt und kommt in der laufenden Spielzeit bislang wettbewerbsübergreifend auf 21 Spiele (zwei Tore).

Dass er den Weg nach England fand, habe er Chelseas Ex-Coach Frank Lampard zu verdanken. Dieser habe sich für seine Verpflichtung eingesetzt.

Thiago Silva: Tuchel verstand Abgang ebenfalls nicht

"Als ich zugesagt hatte, schickte er mir ein Bild von uns beiden, auf dem wir uns 2013 als Nationalmannschaftskapitäne von England und Brasilien die Hand schütteln", blickte Silva zurück.

Lampard habe genau verstanden, "was ich in dieser Phase meiner Karriere brauchte. Wahrscheinlich, weil er einen ähnlichen Schritt machte und mit 36 einst von Chelsea zu Manchester City wechselte."

Der Ex-Profi habe "direkt den Nagel auf den Kopf getroffen, indem er sagte, dass ich mir keine Sorgen um mein Alter machen müsse. Nach dem Gespräch war ich überglücklich, weil ich wusste, dass jeder im Verein mich hier haben wollte."

Seit Ende Januar leitet mit Thomas Tuchel Silvas ehemaliger PSG-Trainer die Geschicke an der Stamford Bridge. Der einstige Bundesliga-Coach hatte sich bereits zu Pariser Zeiten über den Abgang seines Kapitäns geäußert und dabei indirekt sein Unverständnis kundgetan.

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