Gut vorbereitet ist halb gewonnen

Trotz aller Neuzugänge kann sich die Premier League wieder auf einige Talente freuen
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Mason Holgate (FC Everton, Innenverteidiger, England, 1996)

Einen Anruf brauchte Roberto Martinez im Dezember 2015, um Mason Holgate von einem Wechsel zum FC Everton zu überzeugen. Der junge Innenverteidiger war gerade auf dem Weg von Barnsley nach Bournemouth, als ihn der damalige Trainer der Toffees erreichte. "Er wusste einfach alles", sollte Holgate später erklären, der seinen Wagen wendete und kurzerhand doch den Weg nach Everton antrat.

Seitdem ist viel Zeit vergangen und Martinez steht nicht länger am Seitenrand. Holgate dagegen hat sich durch die Reserve sowie die U21 gebissen und wurde schließlich von Ronald Koeman in die erste Mannschaft berufen. Bereits seit langem Gast im Training der Profis stand der junge Verteidiger gegen Manchester United auf dem Platz und konnte eine Duftmarke setzen.

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Als neuer John Stones gefeiert - dieser kam ebenfalls von Barnsley nach Everton - zeigte er Zlatan Ibrahimovic die Grenzen auf und hielt das torlose Remis für sein Team am Leben. Nachdem Stones in diesem Sommer wechselte, könnte ein Ersatz also schon lange in den eigenen Reihen gefunden sein. Denn Neuzugang Ashley Williams ist das nur bedingt.

Nicht nur der bisherige Karriereweg lässt Vergleiche zu, auch in der Spielweise sind sich Holgate und Stones nicht unähnlich. Beide sind stark in der Luft, haben ein überdurchschnittliches Stellungsspiel und eine beeindruckende Ruhe am Ball. Sicherlich fehlen zu Stones aber noch ein paar Erfahrungswerte. Doch mit mittlerweile 20 Jahren dürfte die Zeit gekommen sein, diese auch in der Premier League zu sammeln.

Reece Oxford (West Ham United, Innenverteidiger, England, 1998)

Was Holgate noch vor hat, ist im Fall Reece Oxford schon geschehen. Noch keine 18 Jahre alt und schon mit Erfahrung in der ersten englischen Liga - es wird schnell deutlich, warum die Hammers sich auf mehr Einsatzminuten für ihr Eigengewächs freuen. Wobei Eigengewächs hierbei weiter gefasst werden muss, kam Oxford doch 2011, damals gerade zwölf Jahre alt, von den Tottenham Hotspur.

Seit damals hat er eine sprungartige Entwicklung durchgemacht und riss Jugend für Jugend runter. Der Verteidiger ist physisch schon jetzt sehr weit und vereint solide Technik mit gutem Stellungsspiel und hoher Schnelligkeit. Das brachte in diesem Sommer zahlreiche Verein auf den Plan, unter anderem sollen RB Leipzig und Manchester United Angebote hinterlegt haben.

Doch noch spielt Oxford für West Ham und sollte dort angesichts möglicher Einsatzzeiten auch bleiben. Drei Einsätze verbuchte er im letzten Jahr schon, in dieser Saison sollen mehr folgen. Die Konkurrenz ist durchaus machbar für den zweitjüngsten Spieler in der Geschichte der Premier League, vor allem nachdem es James Tomkins zu Crystal Palace zog.

Gemeinsam mit Reece Burke (19) könnte Trainer Slaven Bilic die jüngste Defensive der Liga stellen. Das scheint gar nicht mal unwahrscheinlich, hörte man den Kroaten doch in der letzten Saison schwärmen: "Der Junge (Oxford, Anm. d. Red.) hat alles. Alles. Er ist 16 Jahre alt, das ist seine einzige Schwäche." Inzwischen ist Oxford 17. Die Schwäche ist also zumindest kleiner geworden.