Jamie Vardy bleibt ein Fuchs

Von SPOX
Jamie Vardy schoss vergangene Saison 24 Tore
© getty

Ganz England diskutierte am Donnerstag über den "Brexit", als sich Jamie Vardy plötzlich für "remain", fürs Bleiben entschied. Der umworbene Shootingstar entschied sich gegen die lukrative Offerte des FC Arsenal und wird bei Sensationsmeister Leicester City nach der EM einen neuen, besser dotierten Vierjahresvertrag bis 2020 unterschreiben.

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Als der Klub am Vormittag sein "Statement Jamie Vardy" veröffentlichte, atmete ganz Leicester auf. "Jamie wird bleiben", twitterte Leicesters Legende Gary Lineker erleichtert, und schrieb von einem "beifallwürdigen Zeichen der Loyalität".

Der 29 Jahre alte Vardy steht wie kein zweiter Spieler für das Fußball-Märchen des krassen Außenseiters Leicester, der die Elite der Premier League in der abgelaufenen Saison an der Nase herumführte.

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Schon im Februar hatte er bis 2019 verlängert - für ein Wochengehalt von 80.000 Pfund (104.000 Euro). Sein neuer Kontrakt soll ihm 100.000 Pfund (130.000 Euro) pro Woche einbringen. Der FC Arsenal, der an ihm Interesse gezeigt hatte, bot angeblich 120.000 Pfund (156.000).

Kautabak und Energiedrink

Vardy kam 2012 für eine Million Pfund (1,3 Millionen Euro) von Amateurklub Fleetwood Town. Die halbe Insel lachte sich damals schlapp darüber, dass Leicester diese Rekordsumme für einen "Non-League-Player" ausgab. Noch dazu für einen ehemaligen Fabrikarbeiter mit krimineller Vergangenheit.

Vardy tat sich anfangs schwer, doch Leicester hielt zu ihm. Unter Teammanager Claudio Ranieri avancierte er zu einem der besten Stürmer der Liga, wurde Nationalspieler - und schoss Leicester mit 24 Toren sensationell zum Titel. Das weckte Begehrlichkeiten, Arsenals Teammanager Arsène Wenger war bereit, Vardy für die festgeschriebene Ablöse von 20 Millionen Pfund (26 Millionen Euro) nach London zu holen.

Vardy geriet ins Grübeln, die Medien spekulierten. Das Transfergeplänkel nervte Englands Teammanager Roy Hodgson so sehr, dass er Vardy und Co. im EM-Quartier in Chantilly Gespräche mit interessierten Klubs verbat. "Wenn du für England im Einsatz bist, zählt nichts anderes", sagte er. Vardy hielt sich daran, durfte zum Auftakt gegen Russland (1:1) aber trotzdem nicht spielen.

Abseits des Platzes sorgte er für Gesprächsstoff, als er sich mit Kautabak und Energiedrink "abschießen" ließ. Gegen Wales (2:1) kam Vardy von der Bank - und sorgte mit seinem ersten Treffer für die Wende. Gegen die Slowakei (0:0) durfte er erstmals von Beginn an ran, und auch am Montag (21.00 Uhr) im Achtelfinale gegen Island in Nizza dürfte er gesetzt sein.

Keine Äußerung zur Zukunft

Solange der Weltmeister von 1966 im Turnier ist, soll sich Vardy nicht zu seiner Zukunft äußern. "Ich habe noch nie so einen Spirit gespürt wie im Moment - vom Eigentümer, vom Trainer mit seinem Team, den Spielern und den Fans", sagte er bei der Vertragsverlängerung im Februar: "Ich möchte für eine lange Zeit Teil davon sein."

Das, hofft der Verein, soll nun auch für weitere Spieler gelten. Der überragende Mittelfeldspieler Riyad Mahrez soll wegen Vardy gezögert haben, einen neuen Vertrag zu unterschreiben.

Jetzt wäre der Weg frei. Und auch der französische EM-Spieler N'Golo Kante könnte sich nun vielleicht überzeugen lassen. Vardy sei Dank!

Jamie Vardy im Steckbrief

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