Chelsea macht Leicester zum Meister

Von SPOX
Chelsea hat Leicester City zum Meister gemacht
© getty

Am 36. Spieltag der Premier League ist die große Sensation perfekt! Leicester City ist Meister. Denn an der Stamford Bridge kam Tottenham nicht über eine Punkteteilung hinaus. Bereits am Samstag siegte Arsenal knapp mit 1:0 und festigt Rang drei. Klopps Liverpool lässt Punkte im Kampf um Europa. Manchester City geht in Southampton baden.

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FC Arsenal - Norwich City 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Welbeck (59.)

Die Elf von Arsene Wenger bekam es im Kampf um die Champions-League-Plätze mit dem erwartet unangenehmen Gegner zu tun. Obwohl sich die Gäste auf dem vorletzten Platz tief im Abstiegskampf befinden, legte das Team von Trainer Alex Neil eine gute Leistung an den Tag und hielt die Gunners über die komplette Distanz auf Trab.

Bereits nach sieben Minuten konnten die rund 60.000 Zuschauer im Londoner Emirates Stadium, von denen erneut einige für, andere gegen den Arsenal-Coach protestierten, aufatmen. Schlussmann Petr Cech zeigte, warum er immer noch ein Top-Torhüter ist und parierte einen Flachschuss von Nathan Redmond mit dem Bein zur Ecke.

Das sollte allerdings für lange Zeit die größte Chance bleiben. Vor allem die Gunners-Versuche, oft von einem glänzend aufgelegten Mesut Özil eingeleitet, landeten wie beim Versuch von Olivier Giroud (11.) in der Norwich-Abwehr. Kurz vor der Pause konnten sich die eigentlich spielbestimmenden Hausherren erneut bei ihrem letzten Mann bedanken. Wieder wuchtete Redmond den Ball aufs Tor - dieses Mal aufs lange Eck. Cech wehrte die Kugel mit beiden Händen aber gekonnt ab (42.).

Nach dem Seitenwechsel verfestigte sich das Bild aus Durchgang eins: Arsenal dominiert, bleibt aber ungefährlich. Frischen Wind brachte erst die Hereinnahme von Danny Welbeck für den wirkungslosen Youngster Alex Iwobi (56.)

Und der Joker stach nur drei Minuten später. Nach einer Kopfball-Verlängerung von Giroud stand der 25-Jährige goldrichtig und netzte aus elf Metern trocken unten links ein. Danach entwickelte sich ein Schlagabtausch, aber weder die Versuche vom eingewechselten Norwich-Angreifer Dieumerci Mbokani (70.) noch von Arsenals Alexis Sanchez (72.) und Özil (74.) fanden den Weg ins Tor.

Swansea City - FC Liverpool 3:1 (2:0)

Tore: 1:0 Ayew (20.), 2:0 Cork (33.), 2:1 Benteke (65.), 3:1 Ayew (67.)

Gelb-Rot: Smith (76., Swansea, wiederholtes Foulspiel)

Wenig Zeit war für Jürgen Klopp da, um sein Team nach der 0:1-Pleite gegen Villarreal in der Europa League auf Swansea einzustellen. Bereits vor der Partie gegen Swansea empörte sich der Reds-Coach über die Ansetzung am frühen Sonntag und rotierte sein Team somit ordentlich durch. Eine Entscheidung, die Liverpool einmal mehr Punkte in der Liga kostete.

Innerhalb von 13 Minuten erzielten die Swans vor heimischem Publikum in Personen von Ayew und Cork einen Doppelpack und stellten die Weichen so früh auf Sieg. Zur Halbzeit brachte Klopp Lucas Leiva und Christian Benteke in die Partie, wirkliche Besserung stellte sich allerdings nicht ein. Benteke gelang zwar nach einer Ecke der Anschluss, nur Sekunden später war Ayew aber erneut zur Stelle.

Beide Teams stehen damit weiter im tabellarischen Mittelfeld. Während Swansea in Ruhe für die nächste Saison planen darf, müssen die Reds aufpassen, nicht noch weiter abzurutschen, die Qualifikation für Europa ist trotz Nachholspiel mehr als fraglich.

Manchester United - Leicester City 1:1 (1:1)

Tore: 1:0 Martial (8.), 1:1 Morgan (17.)

Gelb-Rote Karte: Drinkwater (86., Leicester)

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FC Southampton - Manchester City 4:2 (2:1)

Tore: 1:0 Long (25.), 2:0 Mane (28.), 2:1 Iheanacho (44.), 3:1 Mane (57.), 4:1 Mane (68.), 4:2 Iheanacho (78.)

Vor dem Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid wirbelte Manuel Pellegrini seine Elf gewaltig durcheinander. Während Sergio Aguero, Gael Clichy und Fernando auf der Bank Platz nahmen, waren Yaya Toure und Kevin de Bruyne gar nicht erst im Kader.

Dementsprechend dominierte der FC Southampton die Begegnung. Ein Doppelschlag durch Shane Long und Sadio Mane sorgte bereits früh für klare Verhältnisse. Der Anschlusstreffer von Kelchi Iheanacho kurz vor der Pause sollte nur ein kurzes Strohfeuer darstellen.

Denn auch nach dem Wechsel war kein Aufbäumen der Citizens erkennbar, die durch die Niederlage auf dem Qualifikationsplatz zur Champions League verharren. Pellegrini wechselte keinen seiner geschonten Stars ein.

Southampton nutzte dies und überzeugte weiter mit schnellen, überfallartigen Angriffen und konnte in Form von Mane zwei weitere Male zuschlagen. Der zweite Treffer von Iheanacho war nur mehr Ergebniskosmetik.

FC Chelsea - Tottenham Hotspur 2:2 (0:2)

Tore: 0:1 Kane (35.), 0:2 Son (44.), 1:2 Cahill (58.), 2:2 Hazard (83.)

Die aktuelle Saison von Eden Hazard als unglücklich zu beschreiben, wäre wohl absolute Untertreibung gewesen. Doch zumindest holte sich der Belgier nun ein Teil seiner Heldenehre zurück, vor allem wurde er zum Helden der 330.000-Einwohner-Stadt Leicester. Denn mit einem sehenswerten Treffer machte er Leicester City zum Meister, während der neue Sensationschamp der Premier League geschlossen vor dem Fernseher saß. Doch der Reihe nach.

In einer hektischen und intensiv geführten Partie zeigten sich die Gäste absolut entschlossen und gingen durch ihren Goalgetter Harry Kane, der von Erik Lamela sehenswert freigespielt wurde, verdient in Führung. Noch in der ersten Halbzeit erhöht Ex-Bundesligaspieler Heung-Min Son auf 0:2 aus Sicht der Blues.

Nach der Pause steigerten sich die Gastgeber und erzielten durch Gary Cahill den umstrittenen Ausgleich. Willian flankte einen Eckball von der rechten Seite in die Mitte. Zehn Meter vor dem Tor landete der Ball vor den Füßen von Cahill, der das Spielgerät in die Maschen drosch. Doch zuvor war Gegenspieler Eric Dier von Branislav Ivanovic klar gehalten geworden.

Dann kam die 83. Minute, die Hazard zum geheimen Helden der Leicester-Fans werden ließ: Costa spielte den Ball nach einer schönen Kombination links in den Strafraum zu Hazard. Und der Belgier schlenzte das Leder aus vollem Lauf rechts hoch in den Knick. Freude auch bei den Chelsea-Fans, die sich sowohl über die vermieste Meisterschaft des Stadtrivalen freuten als auch über den Erfolg von Ex-Trainer Claudio Ranieri.

Voller Verzweiflung und Wut grätschte sich Tottenham in der Folge durch die Partie, sodass noch einige gelbe Karten von Mark Clattenburg aus der Bursttasche gezogen werden mussten. Selbst nach Ende der Partie kam es vor dem Spielertunnel zu hitzigen Auseinandersetzungen. Insgesamt sah das Spiel elfmal den gelben Karton.

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