Leicester baut Tabellenführung aus

Von SPOX
Leicester-Kapitän Wes Morgan bejubelt sein goldenes Tor gegen Southampton
© getty

Am 32. Spieltag der Premier League macht Überraschungsteam Leicester City den nächsten Schritt in Richtung Meisterschaft. Gegen den FC Southampton gelingt der Ranieri-Truppe der vierte 1:0-Sieg in Folge. Verfolger Tottenham Hotspur kommt beim FC Liverpool nicht über ein 1:1 hinaus. Arsenal, Manchester City und Chelsea fahren klare Siege ein. United siegt minimalistisch.

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Aston Villa - FC Chelsea 0:4 (0:2)

Tore: 0:1 Loftus-Cheek (26.), 0:2 Pato (45. / FE.), 0:3 Pedro (46.), 0:4 Pedro (59.)

Gelb-Rot: Hutton (85./Villa)

Zu Beginn der Partie zeichnete sich ein offener Schlagabtausch im Villa Park ab. Sowohl Chelsea als auch das abgeschlagene Schlusslicht suchten ihr Glück in der Offensive. Die erste Top-Gelegenheit hatte Pedro, dessen Schuss knapp außerhalb des Sechzehners haarscharf am Lattenkreuz vorbeizischte.

In der 23. Minute musste Guus Hiddink bereits verletzungsbedingt wechseln: Alexandre Pato ersetzte den angeschlagenen Loic Remy und feierte sein Debüt für Chelsea. Kurz danach fand Cesc Fabregas den auf der rechten Außenbahn alleingelassenen Cesar Azipilicueta, dessen präzise Flanke Ruben Loftus-Cheek in der Mitte des Strafraums ohne Probleme im Tor unterbrachte.

Jordan Ayew vepasste gleich zwei Mal für die Gastgeber (34./ 41.), ehe der eingewechselte Pato bei seiner Premiere einen Foulelfmeter trocken links versenkte (47.).

Nach dem Pausentee knüpfte das Team von Hiddink an die starke Vorstellung an. Vor allen Dingen Pedro fand Gefallen am Toreschießen: Nach perfektem One-Touch-Fußball der Blues hatte der Spanier keine Probleme, das Leder aus fünf Metern zum 3:0 im Netz zu unter zu bringen (46.). Wenig später ließ Villa-Keeper Brad Guzan einen Fernschuss von Pato nur abklatschen und wieder war es Pedro, der den Abpraller aus spitzem Winkel im Kasten unterbrachte (59.).

Für die Hausherren kam es vor den eigenen Fans am Ende noch dicker: Rechtsverteidger Alan Hutton flog mit Gelb-Rot vorzeitig vom Platz (85.). Die Restspielzeit überstanden die ViIllains ohne weiteres Gegentor und bleiben mit zwölf Punkten Abstand aufs rettende Ufer abgeschlagen Letzter.

FC Arsenal - FC Watford 4:0 (2:0)

Tore: 1:0 Sanchez (4.), 2:0 Iwobi (38.), 3:0 Bellerin (48.), 4:0 Walcott (90.)

Arsenal gewann die letzten fünf Premier League-Duelle gegen den Lokalrivalen und legte entsprechend los. Denny Welbeck flankte aus dem Halbfeld zu Alexis Sanchez, der per Kopf an Gomes scheiterte, im Nachsetzen aber souverän einnetzte. Einbahnstraßenfußball folgte, wobei die Gunners kaum gute Möglichkeiten erspielen konnten.

Kurz vor der Pause hatte Francois Coquelin noch eine zündende Idee und steckte wunderschön zu Sanchez durch. Sein Querpass fand Youngster Alex Iwobi, der nur noch einschieben musste (38.)

Der zweite Durchgang begann wie der erste mit einem schnellen Treffer für das Team von Arsene Wenger. Eine zu kurze Abwehr von Sebastian Prödl konnte Hector Bellerin mit einem abgefälschten Schuss zur Entscheidung verwerten (48.). Zwei Zeigerumdrehungen später traf Iwobi mit einem schönen Schlenzer nur den Querbalken. Danach schalteten die Gunners ein paar Gänge zurück, ohne auch nur annähernd noch einmal für Gefahr zu sorgen. Der eingewechselte Theo Walcott sorgte für den Schlusspunkt.

AFC Bournemouth - Manchester City 0:4 (0:3)

Tore: 0:1 Fernando (7.), 0:2 De Bruyne (12.), 0:3 Agüero (19.), 0:4 Kolarov (90.)

Der Favorit ließ gleich zu Beginn keine Zweifel aufkommen und hatte bereits nach 20 Minuten für klare Verhältnisse im Vitality Stadium gesorgt. Nach Fernandos erstem Saisontor (7.) traf Kevin de Bruyne, der nach langer Verletzung wieder auf dem Platz stand, sehenswert (12.). Sergio Agüero machte nur sieben Minuten später den Deckel auf die Partie. Nach der dreifachen kalten Dusche erholten sich die Gastgeber und kamen bis zur Pause selbst zu Chancen.

In der Folge ließ ManCity die Zügel etwas schleifen, ohne jedoch Gefahr zu laufen, die wichtigen drei Punkte im Rennen um die Champions League noch abzuschenken. Die Mannschaft von Trainer Manuel Pellegrini beschränkte sich aufs Kontern und schonte sich für das wichtige Viertelfinale in der Königsklasse. Am kommenden Mittwoch muss Manchester dann beim Titelmitfavoriten Paris Saint-Germain antreten.

In der letzten Minute sorgte City-Außenverteidiger Aleksandar Kolarov mit einem satten Linksschuss für den Schlusspunkt. Da Verfolger West Ham United gegen Crystal Palace nicht über ein 2:2-Unentschieden hinauskam, beträgt Manchesters Vorsprung auf den fünften Platz nun drei Punkte.

FC Liverpool - Tottenham Hotspur 1:1 (0:0)

Tore: 1:0 Coutinho (52.), 1:1 Kane (63.)

Das Topspiel an der ausverkauften Anfield Road brauchte nicht lange, um in die Gänge zu kommen. Trotz fehlender Treffer im ersten Durchgang sahen die Fans ein durchweg unterhaltsames Spiel, in dem sich die Reds zunächst ein leichtes Chancenplus erarbeiteten. Der glänzend aufgelegte Hugo Lloris verhinderte jedoch mit gleich drei spektakulären Paraden zunächst Schlimmeres.

Nachdem die Gäste mit deutlich mehr Schwung aus der Kabine kamen, musste der Franzose dann aber doch hinter sich greifen: Phillipe Coutinho und Daniel Sturridge spielten sich mit einem sehenswerten Doppelpass in den Strafraum, wo der Brasilianer aus knapp 15 Metern eiskalt ins lange Eck abschloss. Die Antwort des Tabellenzweiten ließ jedoch nicht lange auf sich warten, gut zehn Minuten nach dem Rückstand war Harry Kane mit seinem 22. Saisontor zur Stelle. Christian Eriksen hatte den Topstürmer links im Sechzehner bedient, nach einer eleganten Drehung um seinen Gegenspieler brachte er den Ball schließlich unhaltbar im langen Eck unter.

Nachdem Coutinho den Siegtreffer in der Schlussphase gleich zwei Mal haarscharf verpasste, hatten auch die im zweiten Abschnitt deutlich engagierteren Gäste noch mehrere Möglichkeiten zum Lucky Punch.

Unter dem Strich steht ein verdientes Unentschieden, das allerdings weder Jürgen Klopp noch Mauricio Pochettino weiterhilft.

Leicester City - Southampton 1:0 (1:0)

Tor: 1:0 Morgan (38.)

Es hätte an diesem Nachmittag auch alles anders kommen können, wenn Schiedsrichter Michael Oliver in der 32. Minute auf Elfmeter für die Gäste und Rot für Danny Simpson entschieden hätte. Die Pfeife des Unparteiischen blieb allerdings stumm und Wes Morgan schoss die Foxes wenige Minuten später zum vierten 1:0-Sieg in Folge.

Zum Aufreger des Spiels kam es nach einer äußerst ereignisarmen Anfangsphase, in der die Foxes in ihrer typischen Manier das Geschehen verwalteten, ohne jedoch irgendeine Form von Torgefahr zu erzeugen. Mit einem perfekt getimten Pass hebelten die Saints die ansonsten so sichere Abwehr der Gastgeber aus, anschließend umkurvte Sadio Mane Leicester-Schlussmann Kasper Schmeichel. Sein möglicher Treffer wurde von Simpson mit dem Ellenbogen abgeblockt, nach Ansicht des Schiedsrichters allerdings unabsichtlich. Eine ganz knifflige Entscheidung, bei der Oliver auch hätte zum gegenteiligen Entschluss kommen können.

Von der Szene wachgerüttelt blieben die Gäste auf dem Gaspedal, doch nur wenige Augenblicke später schlugen die Hausherren mal wieder mit eiskalter Effizienz zu: Christian Fuchs durfte auf der linken Seite völlig unbedrängt in den Sechzehner flanken, wo sich Morgan hochschraubte und aus gut sieben Metern unhaltbar ins kurze Eck einköpfte.

Im zweiten Durchgang wurde die Partie dann deutlich attraktiver, weil neben den wütend angreifenden Gästen auch die Foxes das Visier ungewohnt deutlich öffneten. Die größte Chance auf die Vorentscheidung vergab Danny Simpson, der nach feinem Zuspiel von Jamie Vardy völlig frei vor Fraser Forster auftauchte, den Ball aber nicht am Keeper vorbeibekam.

So blieb es am Ende wie zuletzt immer beim 1:0 für den Spitzenreiter, der seinen Vorsprung auf die Spurs auf sieben Punkte ausbauen kann. Sechs Spieltage vor dem Ende der Saison nimmt das Märchen damit immer konkretere Formen an.

Manchester United - FC Everton 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Martial (54.)

Minimalismus wird unter Louis van Gaal bei Manchester United weiter groß geschrieben. Das bewiesen die Red Devils abermals beim Sieg gegen den FC Everton. Zwei Schüsse aufs Tor feuerte United ab - einer davon saß. Anthony Martial war es, der den siegbringenden Treffer im Old Trafford erzielte.

Die Gäste aus Liverpool hatte dem nichts entgegenzusetzen, lediglich ein einziges Mal musste United-Keeper David De Gea eingreifen. Mit dem wichtigen Sieg hält United Anschluss an die Champions-League-Plätze, während Everton weiter im tristen Mittelfeld festsitzt.

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