Gunners drehen Topspiel - City patzt

Von SPOX
Der FC Arsenal hat durch ein spätes Tor von Danny Welbeck gewonnen
© getty

Am 26. Spieltag der Premier League bleiben die derzeitigen großen Vier unter sich. Arsenal konnte mit seinem Last-Minute-Sieg gegen Leicester City den Rückstand zum Tabellenführer verringern. Liverpool schlachtet Aston Villa ab und Manchester City muss gegen die Spurs einen empfindlichen Rückschlag hinnehmen . United patzt beim Vorletzten, Chelsea überrennt Newcastle.

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AFC Sunderland - Manchester United 2:1 (1:1)

Tore: 1:0 Khazri (3.), 1:1 Martial (39.), 2:1 de Gea (82./ET)

Für Louis van Gaal wird es bei Manchester United immer enger. Auch gegen den AFC Sunderland, bei dem Jan Kirchhoff verletzungsbedingt ausgewechselt wurde, enttäuschte seine Mannschaft auf voller Linie. Sunderland hingegen zeigte eine starke Leistung, speziell in der zweiten Halbzeit rannten die Black Cats an und wurden spät belohnt. Dass es nicht schon früher für den Siegtreffer reichte, hatte United seinem starken Keeper David de Gea zu verdanken.

Überhaupt war Sunderland von Beginn an gut im Spiel und erwischte mit dem Freistoßtreffer von Wahbi Khazra in der 3. Minute den perfekten Start. In der Folge verflachte das Spiel zunehmend, kurz vor dem Seitenwechsel gelang Anthony Martial wie aus dem Nichts der Ausgleich. Sehenswert chippte der Franzose den Ball aus spitzem Winkel über den am Boden liegenden Sunderland-Torhüter Vito Mannone in die Maschen.

Nach der Pause spielte nur noch Sunderland. Der fällige Siegtreffer fiel spät: In der 82. Minute kam Kone nach einem Eckball frei zum Abschluss. De Gea hielt den Kopfball des Abwehrspielers zunächst, doch ließ ihn dann unglücklich über die Linie rutschen.

FC Chelsea - Newcastle United 5:1 (3:0)

Tore: 1:0 Costa (3.), 2:0 Pedro (9.), 3:0 Willian (17.), 4:0 Pedro (59.), 5:0 Traore (83.), 5:1 Townsend (90.)

Da waren die Magpies noch gar nicht wirklich auf dem Platz und schon war die Partie entschieden: Erst verwertete Diego Costa eine starke Hereingabe von Willian, dann profitierte Pedro von einem zu kurz geratenen Rückspiel von Rolando Aarons und verwandelte gekonnt ins Eck. Zu allem Überfluss für die Gäste fand auch der dritte Chelsea-Torschuss sein Ziel - diesmal bereitete Diego Costa für Willian vor. Da waren gerade einmal 17 Minuten gespielt.

In der Folge stabilisierte sich Newcastle in der Defensive zwar, konnte aber zu wenig Gefahr in der Offensive entfachen. Vielmehr konterten die Blues munter weiter: Fabregas schickte erneut Pedro auf die Reise und der Spanier traf aus rund 16 Metern. Kurz vor Schluss gab es dann noch eine Premiere, denn Bertrand Traore feierte sein erstes Tor in der Premier League. Der Ehrentreffer von Andros Townsend in der Schlussminute war nur noch Ergebniskosmetik.

Chelsea ist nunmehr seit zehn Spielen ungeschlagen, musste sich in diesen Partien aber auch sechs Mal mit einem Unentschieden begnügen. Newcastle rutscht mit der Niederlage noch tiefer in den Abstiegskampf hinein.

FC Arsenal - Leicester City 2:1 (0:1)

Tore: 0:1 Vardy (44./FE), 1:1 Walcott (70.), 2:1 Welbeck (90.+5)

Gelb-Rot: Simpson (54./Leicester/Wiederholtes Foulspiel)

Die entscheidende Szene ereignete sich kurz nach der Halbzeit, als Schiedsrichter Martin Atkinson Danny Simpson wegen eines taktischen Fouls nur fünf Minuten nach der ersten Verwarnung mit Gelb-Rot vom Platz schickte. Die Entscheidung war zwar hart, aber durchaus auch vertretbar.

In Überzahl erhöhten die Gunners die Schlagzahl und schnürten den Tabellenführer tief in dessen Hälfte ein. Leicester verteidigte tapfer, aber der eingewechselte Theo Walcott belohnte Arsenal nach einer schönen Kombination über Hector Bellerin und Olivier Giroud für den hohen Aufwand. Der Lucky Punch gelang dem ebenfalls eingewechselten Danny Welbeck, der in der Nachspielzeit eine Freistoßflanke von Mesut Özil gekonnt ins lange Eck köpfte.

Überhaupt war es ein Spitzenspiel, das seinen Namen verdient hatte - die Fans sahen viel Kampf und vor allem strittige Szenen: Erst hatte Leicester Glück, dass Atkinson nicht auf Elfmeter entschied, als Alex Oxlade-Chamberlain den Ball im Gäste-Strafraum N'Golo Kante an die Hand schoss (10.). Kurz nach der Halbzeit hätte es auf der anderen Seite Elfmeter geben können, doch Atkinson verwehrte auch Rihad Mahrez im Zweikampf mit Monreal den Pfiff (50.).

Richtig lag der Schiedsrichter mit seiner Entscheidung, kurz vor der Halbzeit auf den Punkt zu zeigen, denn Jamie Vardy fädelte geschickt gegen den unglücklich agierenden Nacho Monreal ein. Vardy ließ sich nicht zwei Mal bitten und hämmerte den fälligen Elfmeter humorlos zur zwischenzeitlichen Führung in die Maschen (44.).

Mit dem Sieg verkürzt Arsenal den Rückstand auf Tabellenführer Leicester auf zwei Zähler, für Leicester ist es die erste Niederlage seit sieben Spielen.

Aston Villa - FC Liverpool 0:6 (0:2)

Tore: 0:1 Sturridge (16.), 0:2 Milner (25.), 0:3 Can (58.), 0:4 Origi (63.), 0:5 Clyne (65.), 0:6 Toure (71.)

Nach zuletzt zwei sieglosen Spielen wollten die Reds gegen Schlusslicht Aston Villa wieder in die Erfolgsspur finden. Jürgen Klopp setzte dabei auf Stürmer Daniel Sturridge, der nach seiner Oberschenkelverletzung erstmals seit dem 8. Spieltag wieder in der Startelf stand.

Liverpool nahm von Beginn an das Zepter in die Hand und es war ausgerechnet Rückkehrer Sturridge, der nach einer guten Viertelstunde eine Coutinho-Flanke zur Führung einnickte. Nur zehn Minuten später schlug der Favorit erneut zu: James Milner überraschte die Villa-Defensive mit einem Freistoß von der linken Seite: Der scharf getretene Ball wurde länger und länger und landete im langen Eck.

Auch nach dem Seitenwechsel hatte Liverpool die viel zu harmlosen Gastgeber jederzeit im Griff, zwischen der 58. und 71. Minute ging es dann Schlag auf Schlag: Zunächst erzielte Emre Can seinen ersten Saisontreffer, der eingewechselte Divock Origi, Nathaniel Clyne und Kolo Toure per Kopf machten das Schützenfest perfekt und sorgten für den höchsten Auswärtssieg Klopps Trainerkarriere.

Liverpool springt mit dem Sieg auf den achten Rang, für Aston Villa sieht es düster aus: Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt mittlerweile acht Punkte.

Manchester City - Tottenham Hotspur 1:2 (0:0)

Tore: 0:1 Kane (53./HE), 1:1 Iheanacho (74.), 1:2 Eriksen (83.)

Die 52. Minute wird in England noch für ordentlich Diskussionsstoff sorgen: Raheem Sterling warf sich an der Strafraumkante in eine Flanke von Danny Rose und blockte den Ball. Handspiel? Oder doch nur an den Rücken? Auch die Zeitlupen konnten keine eindeutige Auflösung bringen, doch Mark Clattenburg entschied sofort auf Strafstoß und Harry Kane verwandelte aus elf Metern souverän (53.).

City antwortete mit einer Menge Wut im Bauch: Yaya Toure jagte direkt nach dem Rückschlag einen Freistoß an die Latte (57.). Auch in der Folge mussten sich die Spurs gegen eine Vielzahl von Angriffen der Skyblues, die pausenlos gegen den empfindlichen Rückschlag im Meisterschaftsrennen anrannten, wehren.

Und die Hausherren wurden für ihren hohen Aufwand belohnt: Clichy servierte eine flache Hereingabe optimal auf den Elfmeterpunkt und Joker Kelechi Iheanacho versenkte unhaltbar zum Ausgleich. Doch das Spiel hatte noch eine Pointe übrig: Denn der ebenfalls eingewechselte Erik Lamela steckte den Ball wenige Minuten vor Schluss mustergültig auf Christian Eriksen durch und das Geburtstagskind beschenkte sich und die Spurs-Fans mit einem perfekt platzierten Flachschuss (83.).

Durch den Auswärtssieg dürfen die Tottenham Hotspur weiter vom ersten Premier-League-Titel träumen. Manchester City verliert dagegen nach dem 1:3 gegen Leicester das zweite Topspiel in Folge und damit den Anschluss an das Top-Trio.

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