Auch Chelsea fällt Leicester zum Opfer

Von SPOX
Vardy hat Leicester City in Führung gebracht
© getty

Wahnsinn! Auch Meister FC Chelsea unterliegt in Leicester - und wieder trifft Vardy für den Sensationstabellenführer! Der FC Arsenal gewinnt souverän bei Schlusslicht Aston Villa, Manchester City in letzter Sekunde gegen Swansea. Ohne Schweinsteiger blamiert sich United bei Aufsteiger Bournemouth. Klopp und Liverpool kommen gegen West Brom mit einem blauen Auge davon.

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Leicester City - FC Chelsea 2:1 (1:0)

Tore: 1:0 Vardy (34.), 2:0 Mahrez (48.), 2:1 Remy (77.)

Verkehrte Welt im King Power Stadium: Nicht etwa der Meister aus Chelsea, sondern das Sensationsteam aus Leicester spielte am Montagabend um die Tabellenführung und darf diese nach einer weiteren Glanzleistung wieder sein Eigen nennen. Die Krise der Blues nimmt dagegen nach dem nächsten erschreckenden Auftritt immer dramatischere Züge an.

Die Gastgeber zeigten von Beginn an, warum sie dank ihrer derzeitigen Form als Favorit in die Partie gegangen waren. Die Foxes bestimmten gegen das uninspirierte Team von Jose Mourinho die erste Halbzeit nach Belieben und konnten sich wie immer auf ihren Top-Torjäger verlassen. Nach einer guten halben Stunde verwertete Jamie Vardy eine Hereingabe von Riyad Mahrez eiskalt und schloss per Direktabnahme zum verdienten 1:0 ab, gleichbedeutend mit seinem bereits 15. Saisontor.

Auch im zweiten Abschnitt spielte zunächst nur das frenetisch bejubelte Heimteam und erhöhte nur drei Minuten nach Wiederanpfiff auf 2:0. Mit einem traumhaften Schlenzer ins linke Eck krönte Mahrez seine starke Leistung und sorgte für eine versteinerte Miene des Chelsea-Coaches. Erst nach dem zweiten Gegentreffer wachte das Team des Portugiesen allmählich auf und startete so etwas wie eine Schlussoffensive. Bis auf den Anschlusstreffer durch Loic Remy sprang für die Gäste aber nichts Zählbares mehr heraus. Der Franzose nutzte per Kopf eine sehenswerte Hereingabe von Pedro, der für den verletzten Eden Hazard in die Partie gekommen war.

Damit ist Leicester zurück an der Tabellenspitze und hat unglaubliche 20 Punkte Vorsprung auf die Londoner, die auf dem 16. Tabellenplatz angekommen sind. Genau vor einem Jahr hatten die Blues noch das Tableau angeführt, 26 Punkte vor dem damaligen Schlusslicht aus Leicester.

Manchester City - Swansea City 2:1 (1:0)

Tore: 1:0 Bony (26.), 1:1 Gomis (90.), 2:1 Iheanacho (90+2.)

Als Tabellendritter galt es für Manchester City, Boden auf die Spitzenteams aus Arsenal und Leicester gutzumachen. Ein Dreier gegen den Abstiegskandidaten Swansea City war also fest eingeplant. Schon nach vier Minuten mussten die Fans der Sky Blues jedoch zum ersten Mal schlucken. Nach tollem Pass von Gylfi Sigurdsson tauchte Wayne Routledge frei vor Joe Hart auf. Mit einem starken Reflex verhinderte der Nationalkeeper aber den frühen Rückstand seiner Mannschaft.

City war zwar die feldüberlegene Mannschaft, doch Alan Curtis, Interimstrainer der Waliser, schien die richtigen Worte an seine Mannschaft gerichtet zu haben. Über Kontersituationen kam Swansea immer wieder zu Chancen. Nach 26 Minuten dann der Schock für die Gäste. Nach einem Eckball köpfte Sturmtank Wilfried Bony die Mannschaft aus Manchester mit der ersten echten Torchance in Führung.

Mit dem Vorsprung im Rücken legten die Citizens auch spielerisch eine Schippe drauf und erarbeiteten sich mehr eigene Chancen. Die Defensive der Mannschaft von Manuel Pelligini wirkte aber weiter wackelig und Konter über die schnellen Routledge und Andre Ayew sogrten stets für Gefahr. Ein ums andere Mal konnten sich die Sky Blues bei ihrem Keeper bedanken, der seiner Mannschaft mit starken Paraden die Führung rettete.

In der Schlussminute war es dann so weit. Der eingewechselte Bafetimbi Gomis nutze eine der zahlreichen Gelegenheiten zum verdienten Ausgleich. Doch damit nicht genug: Im Gegenzug zerstörte Kelechi Iheanacho alle Hoffnungen der Gäste aus Wales. Per traumhaftem Schlenzer brachte er sein Team wieder in Führung (90+2.) und entschied das Spiel.

AFC Bournemouth - Manchester United 2:1 (1:1)

Tore: 1:0 Stanislas (2.), 1:1 Fellaini (24.), 2:1 King (54.)

Was für ein Paukenschlag wenige Augenblicke nach dem Anpfiff! Es waren kaum zwei Minuten gespielt, das trat Junior Stanislas zur ersten Ecke für die Hausherren an. Mit Schnitt zum Tor brachte der Linksaußen den Ball rein, der wurde länger und länger - und schlug schließlich am langen Pfosten ein. United-Schlussmann David de Gea schien noch nicht ganz wach und konnte den Rückstand nicht mehr verhindern.

Doch Die Gäste brauchten nicht lange um sich von dem Schock zu erholen und erspielten sich in den folgenden Minuten einige gute Chancen. So war der Ausgleich durch Marouane Fellaini nach 24 Minuten folgerichtig. Mit etwas Glück stocherte der Belgier den Ball zum 1:1 aus kurzer Distanz über die Linie. Insgesamt entwickelte sich im ersten Durchgang eine offene Partie, in der auch die Hausherren zu weiteren Gelegenheiten kamen.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs war dann "King-Time". Joshua King durfte nach einer Ecke vollkommen frei zur erneuten Führung einschießen (54.). Bournemouth spielte danach weiter mutig nach vorne, der eingewechselte Glenn Murray ließ jedoch zwei Riesenchancen zum 3:1 liegen (71./73.). United mühte sich, strahlte aber kaum Torgefahr aus und bot gegen den Aufsteiger eine enttäuschende Vorstellung. So gelang dem AFC nach dem Sieg über Chelsea die nächste dicke Überraschung.

Aston Villa - FC Arsenal 0:2 (0:2)

Tore: 0:1 Giroud (8./FE), 0:2 Ramsey (38.)

Die Hausherren drückten die Gunners in Durchgang zwei in die eigene Hälfte. Die Großchancen von Scott Sinclair per Kopf (56.) und Leandro Bacuna per Schlenzer (62.) gingen aber jeweils knapp über die Latte. Das war der kleine, aber feine Unterschied zu den Gästen, die ihre wenigen Chancen in einem unattraktiven Spiel eiskalt verwerteten.

Nach dem ungestümen Zweikampfverhalten von Alan Hutton gegen Theo Walcott hatte Schiedsrichter Kevin Friend schon nach acht Minuten auf den Punkt gezeigt. Champions-League-Held Olivier Giroud verlud Aston-Keeper Brad Guzan und netzte rechts unten zur Führung ein.

In der 38. Minute erhöhte dann Aaron Ramsey, der seinen Treffer selbst einleitete, auf 2:0. Nach seinem Ballgewinn in der eigenen Hälfte ging es schnell. Mit seinem 13. Assist legte Mesut Özil schließlich den Ball zu Ramsey quer, der nur noch einschieben musste. In der Folge überließ Arsenal das Spiel dem Gegner, der letztendlich zu harmlos agierte.

FC Liverpool - West Bromwich 2:2 (1:1)

Tore: 1:0 Henderson (21.), 1:1 Dawson (30.), 1:2 Olsson (73.), 2:2 Origi (90.+6)

Nach einer zerfahrenen Anfangsphase, die geprägt war von vielen Zweikämpfen im Mittelfeld, fand Liverpool besser in die Partie. Nach einigen Torannäherungen gelang es dann Kapitän Jordan Henderson, eine punktgenaue Kopfballvorlage seines Teamkollegen Adam Lallana im gegnerischen Kasten unterzubringen (21.).

Mit der ersten Torchance gelang den Gästen allerdings der Ausgleich. Reds-Torwart Simon Mignolet verschätzte sich bei einer Ecke, sodass die Kugel über Umwege bei Craig Dawson landete, der den Ball über die Linie drückte (30.).

Liverpool drängte auf das erneute Führungstor, doch den Treffer machten die Gäste. Innenverteidiger Jonas Olsson traf nach einer Ecke von rechts per Kopf zum 1:2 (73.).

Wenig später folgte der Schockmoment des Spiels: Pools Dejan Lovren rauschte mit Craig Gardner zusammen und blieb minutenlang liegen, bevor der kroatische Nationalspieler mit der Trage vom Spielfeld getragen wurde (75.). Mit Divock Origi brachte Klopp einen Angreifer für den Verletzten und schaltete so auf volle Schlussoffensive.

Damit bewies der LFC-Trainer ein glückliches Händchen. In der 96. Spielminute setzte sich Origi gegen zwei Gegenspieler durch, zog nach innen und hielt aus 25 Metern einfach drauf. Abgefälscht landete das Spielgerät über den Innenpfosten unhaltbar im Tor, was die Anfield Road zum Beben brachte. Durch den Punktgewinn hält Liverpool den Anschluss an die Europapokal-Ränge und liegt derzeit auf Platz neun.

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