Reds ohne Ideen und Esprit

Von SPOX
Unglücksrabe des Abends im St. James' Park war Martin Skrtel
© getty

Der 15. Spieltag der Premier League hat zwar kein echtes Spitzenspiel in petto, wartet dafür aber mit einigen interessanten Partien auf. Manchester City kommt bei Stoke unter die Räder, Mahrez ballert Leicester an die Spitze und Arsenal schlägt Sunderland. Klopps Pokal-Helden scheitern an Newcastle. Und: Chelsea patzt an der heimischen Bridge.

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Stoke City - Manchester City 2:0 (2:0)

Tore: 1:0 Arnautovic (7.), 2:0 Arnautovic (15.)

Es dauerte nicht lange, da fiel im Britannia Stadium der erste Treffer. Xherdan Shaqiri setzte sich auf der rechten Seite stark durch und vernaschte gleich zwei Defensivmänner von Manchester City. Während seiner Hereingabe von der Grundlinie in die Mitte nahm Marko Arnautovic Tempo auf und schob den Ball aus kurzer Distanz ins Netz (7.).

Nachdem Kevin De Bruyne in der 14. Minute den Ausgleichstreffer auf dem Fuß hatte, aber am gut reagierenden Stoke-Schlussmann scheiterte, setze Arnautovic noch einen drauf. Erneut war es Shaqiri, der dem Österreicher den zweiten Treffer auflegte. Mit einem Traumpass in die Tiefe spielte er die gesamte Abwehrreihe aus - Arnautovic netzte an Joe Hart vorbei zum 2:0 ein (15.). Der Tabellenführer hatte nicht wirklich etwas entgegenzusetzen und schien ideenlos. Wenn etwas ging, dann über die wenigen Konter, die ManCity aber nicht gut genug ausspielte.

Nach 43 Minuten mussten die Citizens erneut die Luft anhalten. Wieder war es Arnautovic, der frei vor Schlussmann Hart zum Abschluss kam. Sein abgerutschter Schuss landete aber nur am Pfosten. Auch in der zweiten Halbzeit spielten die Potters munter nach vorn. Shaqiri hätte seinen starken Auftritt in der 69. Spielminute mit einem Treffer krönen können. Arnautovic wollte sich beim Schweizer mit einer Torvorlage bedanken, doch das Kraftpaket haute fünf Meter vor dem Tor am Leder vorbei.

Es blieb also beim 2:0, Stoke feierte den sechsten Sieg der bisherigen Saison und springt vorläufig auf Platz neun. ManCity hingegen lässt wichtige Punkte im Kampf um den Meistertitel liegen und könnte die Tabellenführung verieren.

FC Arsenal - Sunderland 3:1 (1:1)

Tore: 1:0 Campbell (33.), 1:1 Giroud (45./ET), 2:1 Giroud (63.), 3:1 Ramsey (90.+3)

Arsenal fand nur schwer in die Partie. Sunderland hingegen machte Druck, verteidigte perfekt und fuhr ein ums andere Mal gute Angriffe. Die Gunners waren nach gut einer Viertelstunde besser im Spiel, kamen jedoch kaum zu Torchancen. Das Team von Arsene Wenger hatte mit der Defensivarbeit der Black Cats deutliche Probleme, da sie hoch verteidigten und früh attackierten. Beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe, Torchancen blieben aber Mangelware.

Nach etwas mehr als einer halben Stunde hatte Arsenal dann die erste richtige Torchance, die gleich zum Treffer führte. Mesut Özil steckte gut 30 Meter vor dem Kasten stark auf den über links gestarteten Joel Campbell durch, der sich gegen den herauslaufenden Sunderland-Schlussmann behauptete und nur noch einschieben musste (33.).

Kurz vor dem Pausenpfiff sorgte ein Freistoß von der linken Seitenlinie für den Ausgleichstreffer der Black Cats. Der Ball kam scharf in den Strafraum, wo Olivier Giroud am kurzen Pfosten stand und klären wollte, die Kugel aber unhaltbar im eigenen Tor landete (45.).

Arsenal kam besser aus der Kabine und fand in der zweiten Halbzeit besser ins Spiel. Schließlich wurden die Gunners für ihre Mühe belohnt und erzielten in der 63. Minute den erneuten Führungstreffer. Wieder hieß der Torschütze Giroud - dieses Mal netzte er ins gegnerische Tor zum 2:1 ein.

Nach dem Treffer übernahm Arsenal die Kontrolle. Vor allem Özil sorgte mit seinen feinen Pässen immer wieder für Gefahr. Den Schlusspunkt setzte Aaron Ramsey, der nach einem abgefälschten Schuss nur noch den Fuß hinhalten musste und zum verdienten 3:1-Endstand traf.

Letztendlich tat sich Arsenal schwer, löste jedoch die Pflichtaufgabe. Die Gunners springen mit dem Sieg auf den zweiten Tabellenplatz, Sunderland bleibt weiterhin im Tabellenkeller.

Manchester United - West Ham 0:0

Dabei legte United eigentlich gut los. Früh wurde die Gästedefensive unter Druck gesetzt, das Tempo war enorm. Nach einem sehenswerten Solo verzog Marouane Fellaini nur knapp (5.). Die Hausherren blieben spielbestimmend, West Ham witterte aber mit der Zeit seine Chance.

Zwei Mal verhinderte das Aluminium eine überraschende Gästeführung: Ein kurioser Klärungsversuch von Smalling landete über Umwege am Pfosten (22.), wenige Sekunden später zielte West-Ham-Verteidiger Winston Reid nach einer Ecke per Kopf zu genau (23.) - wieder Alu!

Was folgte, war jedoch viel Stückwerk. Auch in Halbzeit zwei tat sich der Favorit aus Manchester unheimlich schwer. Zarate für die Gäste (57.) und wiederum Fellaini für United (60.) vergaben jeweils die einzigen guten Möglichkeiten für ihre Teams. Schweinsteiger zeigte sich im Mittelfeld um Kontrolle bemüht, sein Schuss in der 71. Minute ging zudem nur knapp über das Tor.

Zwei Minuten später war dann auch Schluss für den ehemaligen Bayern-Profi, van Gaal brachte mit dem schnellen Depay eine weitere Offensivkraft. Der Holländer war es auch, der nur kurz nach seiner Einwechslung Martial stark bediente. Aus rund acht Metern verfehlte der 20-Jährige den Kasten nur knapp (80.)

Während United durch das Unentschieden auf den vierten Platz in der Premier League abrutscht, sichert sich der Tabellensechste West Ham einen Zusatzpunkt im Kampf um die Europa League.

Swansea - Leicester 0:3 (0:2)

Tore: 0:1 Mahrez (5.), 0:2 Mahrez (22.), 0:3 Mahrez (67.)

Der Mann des Spiels war zweifelsohne Riyad Mahrez. Der Algerier traf gleich zu Beginn der Partie aus kurzer Distanz zur Führung und setzte in der 22. Minute gleich noch einen drauf. Nach einem schönen Zuspiel von N'Golo Kanté erhöhte er mit dem linken Fuß zum 2:0.

Auch nach der Pause machte Leicester um Ex-Nationalspieler Robert Huth weiter Druck und erzielte das 3:0. Torschütze war widerum Riyad Mahrez, der damit bereits bei zehn Saisontoren steht und seinem Teamkollegen Jamie Vardy im internen Ballerduell ein Druck macht.

Leicester thront nach dem Sieg mit nun 32 Punkten vor den großen Teams Arsenal, Manchester City und ManUnited.

FC Chelsea - Bournemouth 0:1 (0:0)

Tor: 0:1 Murray (82.)

Furioser Start: Nach einem langen Ball startete Hazard durch, scheitert aus spitzem Winkel aber an Bournemouths Keeper Artur Boruc. Nach dieser zweiten Minute konnten die Zuschauer an der Stamford Bridge ihren Augen aber kaum noch trauen: Die Gäste aus Bournemouth spielten mutig nach vorne und kamen zu einigen exzellenten Chancen. Allein Thibaut Courtois bewahrte die Hausherren mit guten Paraden vor einem Rückstand.

Die Truppe von Jose Mourinho biss sich dagegen die Zähne an der kompakten Defensive des Abstiegskandidaten aus und konnte zur Halbzeit mit dem 0:0 nicht unzufrieden sein. Der Portugiese reagierte und brachte zur zweiten Halbzeit mit Stürmer Diego Costa offensive Durschlagskraft.

Die Heimelf startete dementsprechend mit deutlich mehr Schwung in den zweiten Durchgang, Nemanja Matic hatte die beste Chance nach Wiederanpfiff: Eine Willian-Flanke wurde unfreiwillig verlängert und der Serbe kam am langem Pfosten zum Kopfball, konnte den Ball aber nicht mehr aufs Tor platzieren.

Mourinhos Jungs kontrollierten das Spiel zwar, doch das letzte Quäntchen fehlte den Blues. Und das sollte sich am Ende rächen: Nach einem Eckball herrschte Durcheinander im Strafraum von Chelsea, Courtois konnte den Ball nicht klären. Steve Cook machte das Leder noch einmal scharf und Glenn Murray nickte den Ball unbedrängt über die Linie zum schmeichelhaften 1:0-Siegtreffer der Gäste (82.).

Während die Gäste damit die Abstiegsränge verlassen steckt der amtierende Meister weiterhin in der Krise und bleibt im unteren Tabellenfeld stecken.

Newcastle United - FC Liverpool 2:0 (0:0)

Tore: 1:0 Skrtel (69./Eigentor), 2:0 Wijnaldum (90.+3)

Nach der Party folgt der Kater. Es passte ins Bild, dass Newcastle am Ende vor allem dank eines Eigentors des FC Liverpool den Dreier im St. James' Park behalten konnte. Denn eigentlich war es lange Zeit ein Spiel, das keinen Sieger verdient gehabt hätte.

So war letztlich die 69. Minute spielentscheidend. Martin Skrtel lenkte eine Wijnaldum-Flanke von rechts mit dem langen Bein ins eigene Tor. Die wütenden Angriffe der Klopp-Elf wurde in der Schlussphase nicht mehr belohnt.

Im Gegenteil: Georginio Wijnaldum vollendete einen sensationellen Pass in der Nachspielzeit zur endgültigen Entscheidung. Die Reds verlieren somit erstmals seit einem guten Monat, die Magpies hingegen verschaffen sich Luft im Tabellenkeller.

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