Arsenal putzt City, Chelsea klar vorn

Von Adrian Franke
Santi Cazorla (l.) und Olivier Giroud (M.) erzielten die Arsenal-Tore gegen ManCity
© getty

Der FC Chelsea ist der große Sieger des 22. Spieltags der Premier League. Die Blues feiern ein Schützenfest gegen Swansea und bekommen dann noch Schützenhilfe vom FC Arsenal, der einen verdienten Sieg bei Meister Manchester City feiert. Manchester United schlägt die Queens Park Rangers auch ohne Robin van Persie, Liverpool gewinnt bei Aston Villa.

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Manchester City - FC Arsenal 0:2 (0:1)

Tore: 0:1 Cazorla (24./FE), 0:2 Giroud (67.)

All die Kritiker, die Gunners-Coach Arsene Wenger über die letzten Wochen und Monate taktische Inflexibilität vorgeworfen hatten, sahen sich in Manchester eines Besseren belehrt: Arsenal stand vor allem im ersten Durchgang extrem kompakt und spekulierte auf Konter sowie auf Fehler bei den Hausherren.

Und die Fehler kamen: Ohne Yaya Toure ließ City die nötige Struktur im Mittelfeld vermissen, dazu kamen individuelle Aussetzer, vor allem von Martin Demichelis, in der Defensive. Dennoch brauchten die Gunners beim Führungstreffer etwas Glück.

Nacho Monreal wollte nach einer erneuten Unachtsamkeit in der Defensive im Strafraum einen Doppelpass spielen, lief an Vincent Kompany vorbei und nutzte einen minimalsten Kontakt, um sich fallen zu lassen - Strafstoß. Santi Cazorla war es egal, der Spanier brachte die Londoner in Führung (24.). City war vom Rückstand sichtlich beeindruckt, hatte seine beste Phase dann aber direkt nach der Pause. Arsenal fehlte die defensive Stabilität des ersten Durchgangs, Sergio Agüero (47./60.) und Jesus Navas (51.) hatten gute Möglichkeiten.

Doch nach einer Stunde konnte Arsenal das Spiel zunehmend beruhigen und schlug dann eiskalt zu. Bei einem Freistoß aus zentraler Position pennte City defensiv, die Zuordnung stimmte überhaupt nicht und Olivier Giroud köpfte fast unbedrängt ein (67.). Zwar drückte Manchester in der Schlussphase dann wieder, ließ aber nach wie vor einen klaren Plan vermissen und so brachten die Londoner die Führung relativ ungefährdet über die Zeit.

Swansea City - FC Chelsea 0:5 (0:4)

Tore: 0:1 Oscar (1.), 0:2 Costa (20.), 0:3 Costa (34.), 0:4 Oscar (36.), 0:5 Schürrle (79.)

Mit Passivität und unverzeihlichen Fehlern machte sich Swansea das Leben selbst schwer, früh ließen die Waliser die Richtung des Spiels erahnen: Keine 50 Sekunden waren absolviert, als Gylfi Sigurdsson einen katastrophalen Rückpass spielte, Oscar fing den Ball ab und knallte ihn flach ins Eck. Beim dritten Treffer bereiteten die Hausherren erneut den Weg: Federico Fernandes' Rückpass kam perfekt in den Lauf von Diego Costa, der ins kurze Eck abschloss (34.).

Der zweite Blues-Treffer war das Resultat der schwachen Defensivarbeit. Chelsea konnte sich den Ball am Strafraum mehrfach zuspielen, Cesc Fabregas legte herausragend auf Costa ab und der Spanier traf aus zwölf Metern komplett freistehend (20.). Beim 0:4 schließlich wurde weder Costa noch Willian bei der Vorbereitung angegriffen, so dass Oscar die Kugel unter die Latte knallte (36.). Die Partie war damit selbstredend entschieden, nach der Pause schaltete Chelsea mehrere Gänge runter. Dabei hatte sich Swansea nach dem frühen Rückstand zunächst wenig beeindruckt gezeigt.

Die Waliser kontrollierten das Spiel sogar über die erste Viertelstunde, hatten über 75 Prozent Ballbesitz und mit Sigurdssons Lattentreffer (3.) sowie dem im Strafraum geblockten Schuss von Wayne Routledge (9.) gute Gelegenheiten. Doch die völlig desolate Defensivleistung bestraften die Blues eiskalt, Swansea hatte bei den Schüssen von Oscar (13./18./77.), Eden Hazard (19.) sowie bei Willians Pfosten- (29.) und Lattentreffer (44.) noch Glück, dass es nicht deutlich höher wurde. Der eingewechselte Andre Schürrle setzte schließlich aus kürzester Distanz nach Vorarbeit von Branislav Ivanovic den Schlusspunkt (79.).

Queens Park Rangers - Manchester United 0:2 (0:0)

Tore: 0:1 Fellaini (58.), 0:2 Wilson (90.+4)

In den englischen Medien wurde bereits von einem Schicksalsspiel für QPR-Coach Harry Redknapp gesprochen. United hingegen wollte die Heimpleite gegen die Saints aus der Vorwoche vergessen machen, was am Ende ohne den verletzten Robin van Persie knapp gelang.

Die Gastgeber begannen durchaus engagiert, doch die erste Chance gehörte den Red Devils. Radamel Falcao scheiterte nach feiner Ballannahme freistehend aus sieben Metern an Keeper Robert Green (13.). In einer schleppenden ersten Hälfte hatte Charlie Austin mit einem Distanzschuss aus 25 Metern die beste Gelegenheit für die Rangers (31.), die allerdings von David de Gea spektakulär entschärft wurde.

Nach der Halbzeit zeigte sich zunächst das gleiche Bild. United rannte an, kam jedoch nicht zu zwingenden Aktionen. Dies änderte sich mit der Chance von Falcao, der mit seinem Flugkopfball wiederholt an Green scheiterte (56.). Zwei Minuten später konnte der QPR-Keeper seine Mannschaft allerdings nicht mehr vom Rückstand bewahren: Der eingewechselte Marouane Fellaini verwertete eine Hereingabe von Valencia aus zehn Metern zum 1:0-Führungstreffer.

Sind Juve und die Roma an Falcao dran?

Zur Überraschung versuchte Manchester in der Folge die dünne Führung zu verwalten und die Rangers drückten. Doch Vargas verspielte eine Drei-gegen-eins-Situation zu leichtsinnig (74.). Falcao schaffte es wenig später erneut nicht den Ball im Tor unterzubringen (76.), doch James Wilson machte mit seinem ersten Premier-League-Tor den Deckel auf die Partie (90.+4).

Aston Villa - FC Liverpool 0:2 (0:1)

Tore: 0:1 Borini (24.), 0:2 Lambert (79.)

Lange musste Liverpool in Birmingham zittern - ein Joker-Treffer brachte schließlich die Entscheidung: Die Hausherren, denen in der Schlussphase nach aufopferungsvollem Kampf merklich die Kraft ausging, verloren den Ball am eigenen Strafraum, die darauf folgende Flanke von Raheem Sterling, der nach seinem verlängerten Urlaub wieder in der Startelf stand, verwertete der eingewechselte Rickie Lambert per Flachschuss (79.) zum 0:2. Zuvor aber hatte Villa alles für den Ausgleich getan.

Carlos Sanchez' abgefälschten Schuss parierte Simon Mignolet mit starkem Reflex (41.) und nur eine Minute später rauschte der Schuss von Ashley Westwood aus spitzem Winkel über das Tor. In der zweiten Halbzeit legte Villa sogar noch eine Schippe drauf, der zuletzt häufig kritisierte Mignolet parierte gegen Christian Benteke (61./73.) erneut stark. Beide Teams boten insgesamt eine schnelle, offensive und intensive Partie.

Nach einer Viertelstunde konnte Liverpool die Initiative ergreifen und ging in der 24. Minute verdient in Führung: Nach schöner Kombination auf der rechten Seite brachte Jordan Henderson die Flanke maßgenau vors Tor, Fabio Borini verwertete die Hereingabe freistehend per Direktabnahme. Sterling hatte anschließend das 2:0 auf dem Fuß, als er nach einem Stellungsfehler komplett alleine auf das Tor zulief. Doch sein schwacher Heber war leichte Beute für Torhüter Brad Guzan. Auch Borini (49.) und Martin Skrtl (50.) verpassten die Vorentscheidung, so dass Pool bis zu Lamberts Treffer zittern musste.

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