City darf weiter hoffen

Von Adrian Bohrdt
Javi Garcia (r.) und die Citizens bleiben oben dran
© getty

Manchester City hat West Bromwich Albion zum Abschluss des 35. Spieltags der Premier League mit 3:1 geschlagen und darf weiterhin auf den Titel schielen. Arsenal siegt bei Mesut Özils Comeback durch zwei Tore von Lukas Podolski deutlich gegen Hull. Chelsea verliert unter Mourinho zum ersten Mal zuhause. Sunderland sammelt dadurch unerwartete Punkte. Während Felix Magath mit dem FC Fulham gegen Tottenham chancenlos ist, siegt Liverpool dank Raheem Sterling knapp gegen Norwich. David Moyes' Rückkehr mit Manchester United an seine alte Wirkungsstätte zum FC Everton wurde zum Reinfall.

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Manchester City - West Bromwich Albion 3:1 (3:1)

Tore: 1:0 Zabaleta (3.), 2:0 Agüero (10.), 2:1 Dorrans (16.), 3:1 Demichelis (36.)

Schon in der 36. Minuten bogen die Citizens auf die Siegerstraße ein, als Martin Demichelis die Verwirrung im Strafraum der Gäste nutze und den Ball aus vier Metern in die Maschen drosch. Zuvor hatten Zabaleta (3.) und Aguero (10.) bereits für den frühen Doppelschlag gesorgt.

Doch West Bromwich biss sich zurück in die Partie und nutze einen kläglichen Ballverlust Fernandihos per Konter zum Anschluss. In der Folge kamen die Gäste auch zu zwei Chancen, versäumten es jedoch, dem Spiel eine Wendung zu verschaffen. In den zweiten 45 Minuten flachte die Partie etwas ab, Torgelegenheiten waren auf beiden Seiten Mangelware.

So blieb es beim verdienten 3:1-Sieg für City, dass ich mit sechs Punkten Rückstand auf Tabellenführer Liverpool weiterhin leise Hoffnungen auf den Titel machen kann.

FC Everton - Manchester United 2:0 (2:0)

Tore: 1:0 Baines (28./FE), 2:0 Mirallas (42.)

Everton hat Ex-Trainer David Moyes die Rückkehr in den Goodison Park gründlich versaut und Manchester United zum zweiten Mal in dieser Saison geschlagen. Dabei ebnete ein individueller Aussetzer in der Defensive der Red Devils den Weg für die Toffees: Phil Jones wehrte einen Schuss von Romelu Lukaku klar mit der Hand ab, Leighton Baines verwandelte den fälligen Strafstoß (28.).

Kurz vor der Pause legten die taktisch starken Gastgeber nach: Seamus Coleman konnte sich vor dem Strafraum den Ball zurecht legen, spielte perfekt in den Lauf von Kevin Mirallas und der vollendete aus spitzem Winkel ins lange Eck (43.). Dabei schien Manchester das Spiel zunächst nach einer Viertelstunde in den Griff zu bekommen. United ließ den Ball gut laufen, kam gegen die massive Defensive der Hausherren aber nicht durch.

Mit der beruhigenden Führung im Rücken bot Everton nach der Pause dann eine extrem abgezockte Leistung. Die Toffees standen gut und verteidigten geschickt, ohne sich hinten rein zu stellen. So kam United kaum zu Chancen und Everton war dem 3:0 näher als Manchester dem Anschlusstreffer. Der Tabellenfünfte bleibt damit an Arsenal dran, während United jetzt auch rechnerisch nicht mehr in die Champions League kommen kann.

Hull City - FC Arsenal 0:3 (0:2)

Tore: 0:1 Ramsey (31.), 0:2 Podolski (45.), 0:3 Podolski (54.)

Mit zwei tollen Kombinationen stellte Arsenal im ersten Durchgang die Weichen auf Sieg: Nach der bis dahin besten Passstaffette bediente Mesut Özil, für den es der erste PL-Startelfeinsatz seit Mitte Februar war, Santi Cazorla. Der Spanier leitete weiter auf den den überragenden Aaron Ramsey und Ramsey schob flach ein (31.). Kurz vor der Pause legten die Gunners den nächsten sehenswerten Treffer nach: Ramsey ließ eine Flanke von der Brust abtropfen und Lukas Podolski vollendete mit einem Volleykracher in die lange Ecke (45.).

Bis zum Führungstreffer sahen die Zuschauer im KC Stadium aber eine eher zerfahrene Partie. Arsenal fiel gegen das aggressive Pressing der Tigers wenig ein, Hull hatte bei einem Pfostenkracher von Jake Livermore aus 20 Metern Pech (44.). Darüber hinaus gab es viele Fouls und kleine Unterbrechungen, inklusive einer kurzen Pause, als einige Werbebanden vom Wind aufs Feld geweht worden waren.

Doch die Tore gaben den Londonern Sicherheit, Arsenal kontrollierte das Spiel jetzt und machte kurz nach der Pause alles klar: Steve Harper parierte den Schuss von Cazorla noch mit dem Fuß, Podolski staubte allerdings zum 3:0 ab (54.). Danach hatte sich Hull sichtlich aufgegeben. Olivier Giroud traf nach misslungenem Rückpass aus wenigen Metern noch die Latte (65.), insgesamt aber plätscherte das Spiel in den letzten 20 Minuten dem Schlusspfiff entgegen.

Norwich City - FC Liverpool 2:3 (0:2)

Tore: 0:1 Sterling (4.), 0:2 Suarez (11.), 1:2 Hooper (54.), 1:3 Sterling (62.), 2:3 Snodgrass (77.)

Liverpool musste lange um seinen elften Sieg in Folge zittern. Norwich nutzte kurz nach der Pause einen Patzer von Keeper Simon Mignolet nach einer Flanke, Gary Hooper staubte ab (54.). Kurz sah es so aus, als ob Norwich die Partie jetzt drehen könnte, doch Pool bestrafte einen Fehlpass im Aufbau: Raheem Sterling marschierte Richtung Strafraum, ließ zwei Gegner stehen und der Schuss schlug abgefälscht unter der Latte ein (62.).

Bereits nach elf Minuten schien die intensive Partie zuvor zugunsten der auch ohne Jordan Henderson und Daniel Sturridge extrem aggressiven Gäste entschieden. Sterling zog aus 20 Metern ab und der Ball schlug unhaltbar im kurzen Eck ein (4.), kurz darauf glänzte der 19-Jährige als Vorbereiter: Von links flankte Sterling flach perfekt in den Strafraum, wo sich Suarez davongestohlen hatte und den Ball ins lange Eck verlängerte (11.).

Nach dem 2:0 zog sich der Tabellenführer aber zurück und ließ Norwich kommen, um auf Konter zu spekulieren. So kamen die Gastgeber besser in die Partie und gaben auch nach dem dritten Gegentreffer nicht auf: Robert Snodgrass verkürzte mit einem sehenswerten Kopfball erneut (77.), plötzlich schwamm Liverpool. Der eingewechselte Ricky van Wolfswinkel hatte per Kopf die beste Chance auf den Ausgleich (83.), doch der Tabellenführer brachte den knappen Vorsprung in der umkämpften Schlussphase über die Zeit.

FC Chelsea - FC Sunderland 1:2 (1:1)

Tore: 1:0 Eto'o (12.), 1:1 Wickham (18.), 1:2 Borini (82.)

Jose Mourinho verzichtete vor dem Champions-League-Halbfinale zunächst auf Torres, Lampard, Schürrle und Cech. Eto'o brachte die Hausherren zunächst nach einer Ecke in Führung (12.). Sunderland, das unter der Woche noch einen Punkt im Etihad bei Manchester City geholt hatte, zeigte sich davon wenig beeindruckt. Knappe fünf Minuten später sorgte Conner Wickham (18.), ebenfalls nach einer Standardsituation, für den Ausgleich.

Anschließend drückte Chelsea und erspielte sich einige Möglichkeiten. Doch vor allem ein bärenstarker Vito Mannone rettete den Gäste das Unentschieden zur Pause.In der zweiten Halbzeit bot sich zunächst das gleiche Bild. Chelsea drückte, schaffte es jedoch nicht das entscheidende Tor zu erzielen. So kam es, wie es kommen musste.

Sunderland bekam nach einem Foul von Azpilicueta einen Elfmeter zu gesprochen, den Fabio Borini verwandelte. Chelsea rannte danach bis in die 96. Minute an, schaffte den Ausgleich jedoch nicht mehr. Die erste Heimniederlage unter Jose Mourinho könnte Chelsea die Meisterschaft gekostet haben, während Sunderland nach vier Punkten aus den Auswärtsspielen bei City und Chelsea neuen Mut im Abstiegskampf schöpft.

Tottenham Hotspur - FC Fulham 3:1 (1:1)

Tore: 1:0 Paulinho (35.), 1:1 Sidwell (37.), 2:1 Kane (48.), 3:1 Kaboul (62.)

Bes. Vorkommnis: Lloris hält Handelfmeter (77.)

Rückschlag für Felix Magath und den FC Fulham, Hoffnung im Kampf um Europa für die Spurs. An der White Hart Lane spielten die Cottagers erneut eines Nichtabsteigers würdig, doch Tim Sherwood konnte sich auf seine Schlüsselspieler verlassen. Christian Eriksen sammelte seine Scorerpunkte acht und neun in den letzten fünf Spielen, Harry Kane bewies seinen Torriecher mit dem dritten aufeinanderfolgenden Tor .

Nach eher zögerlichem Beginn markierte Paulinho nach 35 Minuten die Führung für die Spurs. Der Brasilianer lauerte bei einem Eriksen-Freistoß am langen Pfosten und schob unbedrängt zum 1:0 ein. Doch Fulham antwortete willensstark: Steve Sidwell setzte zum Solo an und überwand Hugo Lloris zum postwendenden Ausgleich. Nach dem Seitenwechsel folgte aber direkt der nächste Rückschlag für Magath und Fulham.

Lennon flankte von rechts vor das Tor, Kane stieg am höchsten und köpfte ins lange Eck zur neuerlichen Führung ein. Von Fulham kam nun nichts mehr, stattdessen machten die Spurs mit einer spiegelverkehrten Kopie des ersten Tores den Deckel drauf. Eriksen fand per Freistoß, diesmal von links, Younes Kaboul, der aus einem Meter zum 3:1 einschoss. Fulham hätte noch einmal antworten können, doch Lloris parierte einen Sidwell-Elfmeter nach Handspiel von Eriksen (77.).

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