Chelsea-Verfolger holen auf

Von SPOX
Steven Gerrard traf gegen ManUnited zweimal vom Punkt. Einen Elfer verschoss er
© getty

Der FC Arsenal hat am 30. Spieltag der Premier League das Nord-London-Derby gegen die Tottenham Hotspur für sich entschieden. Manchester United unterliegt dem Erzrivalen im Klassiker klar mit 0:3 im eigenen Stadion. Der FC Liverpool bleibt damit mittendrin im Titelrennen. Chelsea verliert gegen Aston Villa nicht nur die Partie, sondern auch Willian, Ramires und Trainer Jose Mourinho.

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Manchester United - FC Liverpool 0:3 (0:1)

Tore: 0:1 Gerrard (34./Elfmeter), 0:2 Gerrard (46./Elfmeter), 0:3 Suarez (84.)

Gelb-Rot: Vidic (Manchester/77.)

Bes. Vorkommnisse:Gerrard (Liverpool) verschießt Foulelfmeter (79.)

Steven Gerrard feilt weiter an seinem Denkmal in Liverpool. Der Kapitän der Reds war im prestigeträchtigen Klassiker gegen United wieder einmal der Erfolgsgarant für seine Mannschaft und traf gleich zweimal vom Punkt. Für die Liverpooler Legende waren es die Elfmetertore 25 und 26 in der Premier League.

Damit zog er in der ewigen Rangliste an Matt Le Tissier vorbei auf Platz drei und hielt seine Farben zugleich im Titelrennen. Dabei vergab er sogar noch einen dritten Strafstoß.

Bereits mit der Spielfreigabe traten die Reds deutlich überzeugender als das Heimteam auf. Liverpool drängte United mit körperbetontem und schnellem Spiel in die Defensive und erspielte sich gute Möglichkeiten. Dem Meister gelang es nur selten, das Spielgeschehen zu beruhigen.

Erst nach dem 0:1, vorausgegangen war ein Handspiel von Rafael, versuchte sich die Mannschaft von David Moyes an ersten zaghaften Abschlüssen, ehe der Pausenpfiff ertönte.

Der nächste Schock für United wenige Sekunden nach Wiederbeginn: Phil Jones brachte in Joe Allen zu Fall und Mark Clattenburg zeigte auf den Punkt - eine fragwürdige Entscheidung. Gerrard verwandelte cool. Manchester fehlte danach sowohl der Glaube als auch die Qualität für ein Comeback.

Mit dem dritten Elfmeter, wieder unberechtigt nach einer Schwalbe von Daniel Sturridge, für die Nemanja Vidic vom Platz gestellt wurde, hätte Liverpool die Entscheidung besorgen müssen, doch Gerrard vergab. Das holte Torjäger Luis Suarez in der Schlussphase noch nach.

Aston Villa - FC Chelsea 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Delph (82.)

Gelb-Rot: Willian (68.)

Rot: Ramires (90.)

Die starke Serie von Chelsea ist vorbei. Nach 14 ungeschlagenen Partien setzte es für Blues gegen Aston Villa eine 0:1-Pleite. Dabei war vor allem die Schlussphase hitzig. Für Willian und Ramires gab es jeweils Platzverweise, Coach Jose Mourinho wurde auf die Tribüne geschickt.

Zudem hatte Fabian Delph knapp zehn Minuten vor Schluss seinen großen Auftritt. Noch in der eigenen Hälfte eroberte sich der Villa-Spieler die Kugel und leitete den Konter ein. Nach einem Pass auf den Flügel zu Marc Albrighton bekam der 24-Jährige im Strafraum erneut die Kugel und versenkte den Ball per Hackentrick im rechten Toreck.

Dabei hatte Chelsea die wilde Partie vor allem im ersten Durchgang eigentlich noch im Griff, hatte mehr vom Spiel und kam zu besseren Chancen. Knapp vor der Pause landete der Ball sogar im Tor, doch Matic war zuvor mit der Hand am Spielgerät - das Schiedsrichtergespann gab das Tor zu Recht nicht.

Im Verlauf der zweiten Halbzeit wurde es hektisch. Nach einem taktischen Foul sah Willian Gelb-Rot. Chelsea agierte in der Folge in Unterzahl deutlich defensiver. Delph bestrafte diese Passivität mit seinem Traumtor. Unschöner Höhepunkt des Spiels: Kurz vor Schluss traf Ramires den am Boden liegenden Karim El Ahmadi mit offener Sohle und sah direkt Rot.

Hull City - Manchester City 0:2 (0:1)

Tore: 0:1 Silva (14.), 0:2 Dzeko (92.)

Rote Karte: Vincent Kompany (10., Notbremse)

Die Definition von Arbeitssieg! Bereits nach zehn Minuten war Manchester City durch einen umstrittenen Platzverweis für Vincent Kompany in Unterzahl geraten. Der Belgier wurde in einem harten Zweikampf jedoch wohl zuerst von Nikica Jelavic gefoult, ehe sich der Belgier mit einer Notbremse revanchierte. City wusste mit dem Schock trotzdem besser umzugehen als die Hausherren: Nur vier Minuten nach der roten Karte zirkelte David Silva den Ball aus 18 Metern unhaltbar in den linken Winkel.

Trotz der personellen Unterlegenheit war es Manchester, das auch im Anschluss das Heft in die Hand nahm und bis zu 73 Prozent Ballbesitz verbuchte. Pablo Zabaleta hätte diese Leistung nach 40 Minuten beinahe mit dem 2:0 gekrönt, doch seine Volleyabnahme prallte von der Unterkante der Latte vor die Torlinie. Nach der Pause entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Hull drückte nun immer mehr und wäre beinahe zum Ausgleich gekommen, doch Shane Longs Kopfball verfehlte sein Ziel knapp.

ManCity war mit zunehmender Spieldauer immer mehr aufs Verteidigen beschränkt, hätte aber in Person von Fernandinho für die Entscheidung sorgen müssen. Der Brasilianer schob den Ball nach einer Zufallsproduktion jedoch alleine vor Hull-Keeper Allan McGregor am Tor vorbei (72.). Trotz aller Bemühungen der Hausherren blieb City auch in der zweiten Hälfte die gefährlichere Mannschaft. Folgerichtig machte Edin Dzeko in der Nachspielzeit nach Zuspiel von David Silva den Sieg perfekt (92.).

Tottenham Hotspur - FC Arsenal 0:1 (0:1)

Tor: 0:1 Rosicky (2.)

Die Gunners schießen sich durch einen Prestigesieg im Nord-London-Derby bei den Spurs zurück ins Rennen um die Meisterschaft und den Rivalen nebenbei trotz respektabler Leistung noch tiefer in die Krise. Arsenal zeigte ohne den verletzten Mesut Özil nach dem Aus in der Königsklasse eine Reaktion und durfte obendrein das schnellste Gunners-Tor in der Derby-Geschichte bejubeln.

Schon nach 72 Sekunden sorgte Tomas Rosicky für betretenes Schweigen an der White Hart Lane. Der tschechische Altmeister spielte mit Alex Oxlade-Chamberlain Doppelpass und wuchtete das Leder vom rechten Strafraumeck unwiderstehlich in den linken Winkel. Arsenal blieb dran, verpasste aber das 2:0 wegen mangelhafter Chancenverwertung. Zudem fing sich Tottenham etwas und sorgte wiederholt für etwas Gefahr.

Die zweite Hälfte begann beinahe mit einem Paukenschlag für die Spurs. Wojciech Szczesny segelte zweimal vogelwild durch den Strafraum, beide Male vergab Tottenham aber den Ausgleich. Die Gastgeber sahen nun ihre Chance und drückten aufs Tempo, hatten eine Viertelstunde vor Schluss aber auch Glück, dass Referee Mike Dean den Gästen einen Strafstoß verwehrte. In der Schlussphase stand Arsenal sicherer und brachte den wichtigen Sieg über die Zeit.

Der 30. Spieltag im Überblick

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