Big Point! Chelsea siegt bei ManCity

Von Ben Barthmann
Der FC Chelsea beendete die Heimdominanz von Manchester City
© getty

Am 24. Spieltag der Premier League verliert Manchester City mit einer Niederlage gegen den FC Chelsea die Tabellenführung. Branislav Ivanovic entschied das Spitzenduell mit einem Distanzschuss für die Blues und brachte den Citizens die erste Heimniederlage der Saison bei.

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Vor 47.000 Zuschauern im Etihad Stadium erzielte Branislav Ivanovic den Siegtreffer für die Blues (32.), bei denen Andre Schürrle nicht im Kader stand.

Die weiteren Top-Spiele des 24. Spieltags im Roundup

Der FC Arsenal bleibt damit weiter Tabellenführer, Manchester City muss sich vorerst mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Chelsea zieht punktgleich mit den Citizens und vergrößert den Abstand zu Rang vier auf sechs Punkte.

Es war der erste Punktverlust der Citizens im heimischen Stadion, die erste Niederlage nach 20 Spielen und dazu noch erste torlose Heimspiel seit 2010.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Mourinho stellt im direkten Duell mit einem Topteam erneut defensiv auf. Ramires ersetzt Oscar, Luiz und Matic bilden die Doppelsechs. Hazard und Willian flankieren Eto'o. Die Viererkette bleibt im Vergleich zum 0:0 gegen West Ham unverändert.

Auch Pellegrini denkt zuerst an die Defensive und stellt mit Demichelis einen gelernten Innenverteidiger neben Toure ins Mittelfeld. Silva und Navas bilden eine spanische Flügelzange, Dzeko und Negredo beginnen im 4-4-2-System als Stürmer. Agüero fehlt verletzt.

10.: Langer Ball auf den linken Flügel zu Kolarov. Der bringt eine halbhohe Flanke in die Mitte, kein Verteidiger der Blues kommt ran, aber auch Toure verpasst in der Mitte.

14.: Abseitstreffer von Chelsea. Hazard läuft alleine auf die Viererkette zu und spielt genau in die Lücke. Eto'o startet aber zu früh, der Treffer zählt nicht.

16.: Toure versucht es nach einer flachen Rückgabe von Navas aus gut 19 Metern. Der Ball senkt sich gefährlich, fällt aber aufs Netz.

18.: Wieder Toure, diesmal aber als Vorlagengeber. Nach Pass von Navas wühlt er sich durch die rechte Strafraumhälfte und legt zurück auf Silva. Dessen Versuch geht ganz knapp links am Tor vorbei.

22.: Dzeko mit dem Tänzchen im Strafraum. Wieder kam der Ball von Navas in die Mitte, der Bosnier lässt Luiz mit einer Körpertäuschung vorbeilaufen und versucht es dann mit links. Links vorbei.

27.: Riesenchance Chelsea. Schlimmer Ballverlust in der Offensive von City, die plötzlich eins gegen vier verteidigen. Ramires versucht es selbst, scheitert aber am herausstürzenden Hart. Willian setzt den Abpraller per Fallrückzieher weit übers Tor.

32., 0:1, Ivanovic! Wieder hat Ramires die Chance, wird aber abgegrätscht. Der Ball fliegt aus dem Strafraum, Ivanovic lässt sich nicht lange bitten und verwandelt aus 20 Metern flach ins lange Eck.

44.: Pfosten! Azpilicueta spielt Zabaleta aus und zieht in den Strafraum. An die niedrige Flanke kommt niemand ran, Eto'o kommt erst aus spitzem Winkel zum Abschluss und trifft das Aluminium.

53.: Matic hat viel zu viel Platz im Mittelfeld und zieht einfach mal mit links ab. Der Ball segelt aus rund 30 Metern auf Hart zu und klatscht an die Latte.

67.: Und wieder Aluminium. Diesmal ist es Cahill, der sich bei einer Ecke klug von seinem Gegenspieler löst und an den rechten Pfosten köpft.

68.: Chelsea muss plötzlich zittern. City im Gegenangriff gegen die unsortierten Blues. Ein Ball rutscht durch bis auf die linke Seite, von wo er aufs Tor kommt. Luiz klärt kurz vor der Linie.

70.: Richtiges Powerplay von City. Wieder kommt der Ball von links nach Kombination über Dzeko und Kolarov. Cahill schmeißt sich in die niedrige Flanke und erzielt beinahe ein Eigentor.

75.: Schon wieder geht es über die linke Seite und wieder ist es eine flache Hereingabe. Diesmal kann sie Silva allerdings nicht im Tor unterbringen.

90+3.: Der eingewechselte Jovetic probiert es aus der Distanz, aber Cech ist zur Stelle.

Fazit: Hochverdienter Sieg des FC Chelsea. Mourinho verstand es perfekt, sechs Defensivspieler mit vier Konterspielern zu kombinieren. Die variable Offensive machte den Citiziens nach kurzer Findungsphase zu Beginn der Partie richtige Probleme. Kapitän Kompany hatte alle Mühe, seine Viererkette zusammenzuhalten.

Der Star des Spiels: Eden Hazard. Technisch eine andere Welt, in der der Belgier sich bewegte. Immer einen Schritt schneller und wendiger als seine Gegenspieler. Kaum zu stoppen, wenn er mal den Ball am Fuß hatte. Dazu auch immer wieder als Passgeber in Aktion, leitete so viele Konter ein. Stark bei City: Martin Demichelis.

Der Flop des Spiels: Alvaro Negredo. Musste immer wieder auf die linke Seite ausweichen, weil Silva von dort aus in die Mitte tendierte. Dort gelang ihm aber kaum etwas, der Spanier fand nicht ins Spiel und konnte seine physische Präsenz nur selten ausspielen. 18 Ballkontakte waren zu wenig, er musste kurz nach der Halbzeitpause vom Platz.

Der Schiedsrichter: Michael Dean. Änderte in der ersten Halbzeit seine Linie: Nachdem er zu Beginn der ersten Hälfte noch viel laufen ließ, griff er plötzlich härter durch. Die Folge: Vier Gelbe Karten innerhalb kürzester Zeit. Die Verwarnungen gingen zwar in Ordnung, er hatte mit seiner grßzügigen Linie zuvor allerdings anderes suggeriert. War in der zweiten Hälfte plötzlich nicht mehr so streng wie noch zuvor. Hätte in der 87. Minute Nastasic die Rote Karte zeigen müssen, nachdem dieser als letzter Mann an der Mittellinie einen Konter vereitelte.

Das fiel auf:

  • ManCity legte gleich vom Anstoß weg richtig los. Mit viel Tempo, dem richtigen Maß an Aggressivität und viel Druck erzwangen sie erste Halbchancen gegen ein überfordertes Chelsea. Die Blues kamen mit dem hohen Pressing nicht klar und schafften es vorerst nicht, sich über die kopflos wirkende Zentrale zu befreien. Luiz und Matic agierten oft zu hektisch und verschenkten Bälle bereits kurz nach der Eroberung.
  • Nachdem den Citizens der frühe Treffer nicht gelungen war, brachten sie Ruhe ins Spiel. Toure und Demichelis kontrollierten das Zentrum und verteilten die Bälle immer wieder auf die Außen. Von dort ging es dann über die schnellen Navas und Kolarov bis zum Strafraum. Jedoch kam die langsamere Spielweise auch Chelsea entgegen, das zuvor hilflos wirkte.
  • Toure spielte bei den Gastgebern eine Mischung aus Achter und Zehner und war nahezu auf dem ganzen Feld zu finden. Strahlte extreme Präsenz aus und war oft nicht vom Ball zu trennen. Demichelis hielt ihm mit klugem Positionsspiel und vielen gewonnenen Zweikämpfen den Rücken frei, wirkte aber bei den schnellen Gegenangriffen von Chelsea oft alleine gelassen.
  • Chelsea brauchte einige Zeit, um in die Partie zu finden. Umso langsamer City allerdings spielte, desto besser bekamen die Blues das Spiel in den Griff. Immer wieder ging es über Willian und Hazard nach vorne, Eto'o gab teilweise den Flügelspieler. Spielten sie es schnell, öffneten sich in der Defensivbewegung der Gastgeber riesige Lücken.
  • Die befürchete Defensivtaktik der Blues blieb auch nach der Führung aus. Mourinho ließ seine Mannschaft nur kurz beobachten, ehe man die Iniative ergriff und so auch zeitweise mehr Ballbesitz verbuchte als der Gegner. Das hohe Pressing zeigte seine Wirkung, viele Ballverluste und Fehlpässe waren die Folge.

ManCity - Chelsea: Daten & Fakten

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