Citizens vermöbeln Spurs

Von Marco Kieferl/Marco Heibel
Jesus Navas (l.) und Sergio Agüero (r.) schnürten gegen Tottenham jeweils einen Doppelpack
© getty

Manchester City lässt den Tottenham Hotpur nicht den Hauch einer Chance. Nach 14 Sekunden eröffnet Jesus Navas der Torreigen. Ein irres Match gab es im Goodison Park beim Merceyside-Derby. Der FC Arsenal verteidigte gegen den FC Southampton die Tabellenführung. Manchester United lässt in Wales abermals Punkte liegen.

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Manchester City -Tottenham Hotspur 6:0 (3:0)

Tore: 1:0 Navas (1.), 2:0 Sandro (34./Eigentor), 3:0 Agüero (41.), 4:0 Agüero (50.), 5:0 Negredo (55.), 6:0 Navas (90.+2)

Tolle Kombinationen in hohem Tempo und ein Gegner, der völlig neben sich stand: Das waren die Hauptgründe für den klaren Erfolg der Citizens gegen Tottenham. Dabei war schon nach 14 Sekunden zu erahnen, dass es nicht der Tag der Mannschaft um Lewis Holtby werden würde, der in der Startelf stand.

So lange dauerte es nämlich lediglich, bis Jesus Navas nach einem Fehler des nicht nur einmal unsicheren Keepers Hugo Lloris den Ball herrlich ins Tor hob. Den schnellsten Treffer der Premier-League-Historie erzielte übrigens Ledley King 1999 für die Spurs - nach 9,9 Sekunden. Manchester, das erneut ohne Keeper Joe Hart aber mit Martin Demichelis agierte, spielte sich nach der frühen Führung in einen Rausch.

Ein Tor war schöner herausgespielt als das andere, einige Möglichkeiten blieben sogar noch ungenutzt. Besonders Navas und Sergio Agüero glänzten mit jeweils zwei Toren.

Der Argentinier führt mit insgesamt zehn Treffern nun alleine die Torjägerliste an. Während City an der Spitzengruppe dranbleibt, verliert Tottenham, das in dieser Partie genauso viele Gegentore wie in den elf Spielen davor kassierte, allmählich den Anschluss.

FC Everton - FC Liverpool 3:3 (1:2)

Tore: 0:1 Coutinho (5.), 1:1 Mirallas (8.), 1:2 Suarez (19.), 2:2 Lukaku (72.), 3:2 Lukaku (82.), 3:3 Sturridge (89.)

Spannung, Tore, Emotionen: Das Merseyside-Derby hatte am 12. Spieltag alles zu bieten, was das Fußballerherz höher schlagen ließ. Sechs Treffer, unzählige Chancen und letztendlich ein verdientes Remis. Die Zuschauer im Goodison Park kamen an diesem Tag voll auf ihre Kosten.

Bereits in der 4. Minute war es Coutinho, der die Reds in Front bracht. Nach einer Ecke stand der Brasilianer am Fünfer völlig blank und traf zur frühen Führung. Allerdings zeigte sich Everton davon nicht geschockt und glich umgehend durch Kevin Mirallas (8.) aus.

Danach waren die Hausherren spielbestimmend und zwingender in ihren Offensivbemühungen, aber wieder gingen die Reds in Führung. Luis Suarez zirkelte einen Freistoß sehenswert zur Halbzeitführung um die Mauer. Kurz darauf hatte Mirallas Glück, dass er noch auf dem Platz stehen durfte, da er den Uruguayer rüde von den Beinen holte. Schiedsrichter Phil Dought aber zeigte nur Gelb.

Im zweiten Durchgang ging es rassig weiter, mit vielen Chancen auf beiden Seiten. Aber weder Allen für die Reds, noch Deulofeu und Lukaku für die Toffees konnten die Kugel im Tor unterbringen. Doch der Belgier drehte gegen Ende dann richtig auf. Erst glich er in der 72. Minute zum 2:2 aus, dann erzielte er per Kopf die viel umjubelte Führung und brachte den Goodison Park zum Beben.

Den Schlusspunkt hinter einer irren Partie aber setzte der FC Liverpool. Ebenfalls nach einer Ecke war der eingewechselte Sturridge zur Stelle und sorgte letztendlich für ein verdientes Unentschieden (89.). Dadurch bleiben die Toffees weiterhin drei Punkten hinter dem Nachbarn.

Cardiff City - Manchester United 2:2 (1:2)

Tore: 0:1 Rooney (15.), 1:1 Campbell (33.), 1:2 Evra (45.), 2:2 Kim (90.+1)

Der Aufsteiger trotzt dem Meister in letzter Sekunde einen Punkt ab! Hauptdarsteller dieses Märchens im Cardiff City Stadium war Bo-Kyung Kim, der erst in der 77. Minute das Spielfeld betrat und kurz vor dem Schlusspfiff per Kopf nach Freistoßflanke seinen Premierentreffer in der Premier League erzielte und die 27.497 Zuschauer von den Rängen riss.

Dabei sah es lange nach einem knappen Pflichterfolg für die Red Devils aus. Wayne Rooney hatte den klaren Favoriten nach einer Viertelstunde mit seinem sechsten Saisontor auf Kurs gebracht. Das Spiel war unterhaltsam, bot leichte Feldvorteile für Manchester und mutig mitspielende Hausherren. Die kamen durch Fraizer Campbell nach genialem Zuspiel von Jordon sogar zum Ausgleich.

Cardiff war nun am Drücker, das Tor fiel aber auf der Gegenseite. Wayne Rooney zirkelte einen Eckball auf den Kopf von Patrice Evra, der unhaltbar zur Pausenführung einnickte. Cardiff aber steckte auch nach dem Seitenwechsel nicht auf. Torschütze Campbell scheiterte knapp am Lattenkreuz, ehe es Kim mit seinem Last-Minute-Treffer besser machte. United lässt wichtige Punkte liegen und liegt mit 21 Zählern sieben hinter Arsenal auf Rang sechs. Cardiff ist 15. mit nun 13 Punkten.

FC Arsenal - FC Southampton 2:0 (1:0)

Tore: 1:0, 2:0 Giroud (22., 86./FE)

Dass Torhüter nicht dribbeln sollten, ist eine alte Fußballweisheit. Zu Southamptons Keeper Artur Boruc ist sie aber offenbar noch nicht vorgedrungen. Beim Versuch, Arsenal-Torjäger Olivier Giroud auszuspielen, ließ sich der Pole in der 22. Minute den Ball stibitzen und brachte die Gunners so auf die Siegerstraße.

Bereits zuvor hatte der Spitzenreiter die besseren Torchancen, traf durch den Heber von Jack Wilshere (10.) und den Hackentrick von Aaron Ramsey nach Pass von Mesut Özil (17.) aber jeweils nur den Pfosten. Das geschenkte 1:0 brachte Arsenal etwas aus dem Rhythmus, Southampton kam durch Adam Lallana (32.) und Rickie Lambert (39.) in der Folge zu guten Chancen.

Insgesamt ließ das Niveau zwischen dem neuen und alten Tabellenführer und dem Tabellendritten nach dem Seitenwechsel stark nach. Arsenal verwaltete das Geschehen weitgehend und machte durch Girouds Strafstoß nach Foul an Per Mertesacker alles klar (86.). Kurz zuvor hatte Theo Walcott bei den Hausherren nach zweimonatiger Verletzungspause sein Comeback gegeben.

West Ham United - FC Chelsea 0:3 (0:2)

Tore: 0:1, 0:3 Lampard (21./FE, 81.), 0:2 Oscar (34.)

20 Minuten lang sahen die Zuschauer im Upton Park ein abwechslungsreiches Londoner Derby mit leichten Vorteile für die Heimmannschaft. Erst ein verunglückter Rückpass des früheren HSV-Profis Guy Demel und das anschließende Foul von Keeper Jussi Jääskeläinen an Oscar brachte die Hausherren aus dem Tritt. Ausgerechnet der bei West Ham groß gewordene Frank Lampard nahm das Geschenk vom Elfmeterpunkt an.

Auch ohne Andre Schürrle, der 83 Minuten lang auf der Bank saß, hatte Chelsea mit der glücklichen Führung im Rücken nun Oberwasser. Der auffällige Oscar erhöhte nach 34 Minuten per Flachschuss aus 20 Metern auf 2:0, nachdem West Hams Abwehr ihn auf dem Weg zum Tor nicht attackierte.

Hammers-Trainer Sam Allardyce versuchte alles und brachte bereits nach 40 Minuten Mohamed Diame und Modibo Maiga für Joe Cole und Jack Collison. Maiga hatte nach einer Hereingabe von Demel sogar den Anschlusstreffer auf dem Fuß (65.). Insgesamt agierten die Blues im zweiten Abschnitt aber souverän und erhöhten abermals durch Lampard aus 16 Metern sogar noch auf 3:0.

Der 12. Spieltag im Überblick

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