Spurs: FA will Bezeichnung "Yid" verbieten

Von Adrian Bohrdt
Auch in Indonesien hat Tottenham Hotspur treue Fans
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Seit Jahren wird bereits diskutiert, ob der jiddische Ausdruck "Yid" oder "Yiddo", mit dem sich Fans der Tottenham Hotspur oftmals selbst bezeichnen, beleidigend gegenüber Juden ist. Jetzt ist der englische Fußballverband FA eingeschritten und droht mit Strafen, sollte der Begriff weiter verwendet werden. Der Verein wehrt sich.

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Über mehrere Jahrzehnte nutzten gegnerische Fans die starke Verbindung der Spurs zur jüdischen Gemeinde, um antisemitische Parolen gegenüber den Spurs-Fans zu äußern. Diese reagierten, indem sie sich selbst als "Yid Army" oder "Yids" bezeichneten und sich somit zu den zahlreichen jüdischen Fans bekannten.

Dem will die FA jetzt offenbar einen Riegel vorschieben. In einem Statement des Verbandes heißt es, dass der Begriff abwertend und beleidigend sei und daher von niemandem verwendet werden sollte - andernfalls drohen Strafen: "Der Gebrauch des Begriffs in der Öffentlichkeit könnte einer kriminellen Beleidigung gleich kommen. Diesen Fans würden daher rechtliche Verfolgung und ein längeres Stadionverbot drohen."

Spurs: Gesang als Abwehrmechanismus

Der Klub verteidigte in einem Statement den Standpunkt seiner Anhänger: "Wir sind uns der Sensibilität des Themas bewusst. Unsere Fans haben den Gesang ursprünglich als Abwehrmechanismus übernommen, um den Begriff selbst zu verwenden und somit vor antisemitischem Gebrauch zu bewahren. Sie benutzen ihn nicht mit der Absicht, jemanden zu beleidigen."

Gleichzeitig seien sich die Verantwortlichen im Verein allerdings bewusst, "dass dies eine komplexe Debatte ist und dass, um ein positives und sicheres Umfeld für alle Fans zu schaffen, man darüber nachdenken sollte, ob die kontinuierliche Nutzung des Begriffs angebracht und angemessen ist".

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