United besiegt bei Fergies Abschied Swansea 2:1

Von Adrian Bohrdt / Ruben Zimmermann/ Marco Heibel
Sir Alex Ferguson feierte im letzen Heimspiel mit Manchester einen 2:1-Sieg gegen Swansea
© getty

Alex Ferguson siegt bei seinem Abschied im Old Trafford mit 2:1 gegen Swansea. Der FC Chelsea hat bei Aston Villa mit 2:1 gewonnen. Mann des Tages war Frank Lampard, der sich per Doppelpack in die Rekordbücher schoss. Die Spurs dürfen nach einem späten Sieg über Stoke weiter von der Champions League träumen.

Cookie-Einstellungen

Manchester United - Swansea City 2:1 (1:0)

Tore: 1:0 Javier Hernandez (39.), 1:1 Michu (49.), 2:1 Ferdinand (87.)

In einem vor allem im zweiten Abschnitt spannenden Premier-League-Spiel sah es lange so aus, als würde es nach der Führung durch Javier Hernandez (39.) und dem Ausgleich von Michu (49.) nur zu einem 1:1 reichen. Ausgerechnet der sonst fürs Tore verhindern zuständige Rio Ferdinand (87.) brachte Manchester und Sir Alex Ferguson jedoch den Sieg.

Anlässlich Fergusons letztem Heimspiel als Trainer war das Old Trafford in ein rotes Fahnenmeer getaucht. 75.765 Zuschauer inklusive zahlreicher Klub-Legenden nutzten die Chance, sich vom erfolgreichsten Coach der Fußballgeschichte zu verabschieden und ihm mit Spruchbändern der Marke "Sir Alex - Immortal" und "Fergie rules" zu huldigen.

Ferguson betrat den Rasen durch ein Spalier seiner Spieler, drehte äußerlich ungerührt - und in bekannter Manier seinen Kaugummi malträtierend - eine kleine Ehrenrunde, nahm sich vor dem Anpfiff jedoch ausgiebig Zeit, Autogramme zu schreiben.

Nach dem Spiel wurde Ferguson dann doch noch emotional und sagte im strömenden Regen zu den Fans: "Ich möchte jedem von euch für die beste Zeit in meinem Leben danken." Zudem forderte der 71-Jährige, seinem Nachfolger David Moyes zu helfen: "Ich fordere euch alle auf, meinen Nachfolger bedingungslos zu unterstützen."

Ferguson streicht Rooney aus dem Kader

Bei der Aufstellung sorgte Ferguson für eine dicke Überraschung: Der abwanderungswillige Wayne Rooney saß nicht einmal auf der Bank der Red Devils. "Ich glaube nicht, dass Wayne Rooney scharf darauf war, zu spielen, denn er hat um einen Wechsel gebeten", sagte der 71-jährige Schotte nach dem Spiel. "Wir werden ihn nicht gehen lassen. Ich denke, er ist nur frustriert, weil er in den letzten paar Wochen nicht so viel spielt wie er gern würde." Bei Swansea stand der frühere Cottbuser Gerhard Tremmel von Beginn an im Tor.

Manchester United wollte Ferguson einen würdigen Abschied bescheren und erspielte sich die erste Großchance. Hernandez (5.) scheiterte auf Zuspiel von Robin van Persie jedoch an der Unterkante der Latte. In der Folge merkte man, dass die Saison für das als Meister feststehende United ebenso gelaufen ist wie für Swansea, das im gesicherten Mittelfeld rangiert. Es tat sich nicht mehr viel.

Als das Spiel ein wenig einzuschlafen drohte, ging Manchester in Führung: Ashley Williams klärte eine Freistoßflanke von Michael Carrick vor die Füße von Hernandez. Der Mexikaner machte es dieses Mal besser und vollendete zum 1:0.

Swansea drehte nach dem Seitenwechsel auf und traf mit seiner ersten Chance durch Torjäger Michu, der in der 49. Minute eine scharfe Flanke von Nathan Dyer zu seinem 18. Saisontreffer ins Tor lenkte. Vier Minuten später verfehlte Wayne Routledge das Gehäuse von David de Gea nur knapp. In der 62. Minute stand der Spanier erneut im Fokus, als er gegen Landsmann Pablo Hernandez klären musste.

Bei seiner Auswechslung in der 66. Minute wurde auch der 38-Jährige Paul Scholes, der seine Karriere nach 20 Profi-Jahren zum Saisonende beenden wird und ebenfalls sein letztes Heimspiel bestritt, mit Ovationen bedacht. Der für Scholes eingewechselte Anderson verfehlte in der 69. Minute mit einem sehenswerten Dropkick das 2:1 für United nur knapp.

In der Schlussphase versuchte United noch einmal, seinen Coach mit drei Punkten im letzten Heimspiel zu beschenken. Nach einer Ecke in der 87. Minute kam der Ball schließlich irgendwie beim am langen Pfosten stehenden Ferdinand an, der den Ball aus wenigen Metern ins Tor drosch.

Das seit Wochen als Meister feststehende Manchester baute sein Punktekonto auf 88 Zähler aus, League-Cup-Sieger Swansea bleibt trotz der Niederlage Neunter.

Aston Villa - FC Chelsea 1:2 (1:0)

Tore: 1:0 Benteke (15.), 1:1 Lampard (61.), 1:2 Lampard (88.).

Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rote Karten gegen Ramires (45./Chelsea) und Benteke (58./Villa)

Der FC Chelsea hat es durch einen Sieg bei Aston Villa einen großen Schritt in Richtung Champions-League-Qualifikation gemacht. Die Londoner stehen vorübergehend fünf Punkte vor dem Vierten Arsenal.

Villa wartete zunächst auf Konter und wurde belohnt: Christian Benteke bekam den Ball auf der linken Seite in den Lauf gespielt, ließ Tim Cahill im Strafraum stehen und vollendete in die kurze Ecke (15.). Auf der anderen Seite hatte Frank Lampard die Chance per Freistoß, Guzan lenkte den Ball an den Pfosten (30.). Kurz vor der Pause schwächten sich die Londoner selbst, als Ramires wegen wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte sah (45.). Im zweiten Durchgang dezimierten sich auch die Hausherren. Torschütze Benteke erwischte John Terry mit gestrecktem Bein am Bauch und musste mit Gelb-Rot runter (58.).

Der Platzverweis brachte Chelsea zurück ins Spiel: Frank Lampard knallte den Ball von der Strafraumgrenze zum Ausgleich unter die Latte (61.), wodurch er mit Chelseas Rekordtorschützen Bobby Tambling gleichzog (202 Tore für die Blues). Das Spiel war jetzt völlig offen, die große Chance auf den Führungstreffer hatten aber die Gäste, als Ba in einen Schuss von Cahill rutschte und den Ball scheinbar über die Linie drückte, ehe er geklärt wurde. Schiedsrichter Lee Mason entschied aber nicht auf Tor (73.).

In der Schlussphase sicherte sich Lampard endgültig den Platz in den Geschichtsbüchern. Nach einem schnellen Gegenangriff bediente Eden Hazard mustergültig Lampard, der nur noch einschieben musste und sich dadurch als alleiniger Toptorschütze in Chelseas Vereinsgeschichte eintrug (88.). Während Chelsea den dritten Platz damit weiter festigen konnte, steht Aston Villa weiter nur fünf Punkte vor den Abstiegsrängen.

Stoke City - Tottenham Hotspur 1:2 (1:1)

Tore: 1:0 N'Zonzi (3.), 1:1 Dempsey (20.), 1:2 Adebayor (83.)

Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Adam (47.)

Tottenham Hotspur darf nach einem 2:1 (1:1)-Sieg bei Stoke City weiter von der Qualifikation für die Champions League träumen. Die Spurs schoben sich dank des späten Siegtreffers von Emmanuel Adebayor am FC Arsenal vorbei und liegen nun zwei Punkte vor den Londonern auf Tabellenplatz vier.

Zu Beginn des Spiels wurden die Gäste allerdings erst einmal eiskalt erwischt. Nach einer Freistoßflanke von Charlie Adam köpfte Steven N'Zonzi Stoke früh in Führung. Tottenhams beste Chance der Anfangsphase hatte Gareth Bale, seinen Distanzschuss konnte Asmir Begovic allerdings zur Ecke abwehren (7.).

Ein kurioser Treffer von Clint Dempsey bescherte dem Team von Trainer Andre Villas-Boas nach 20 Minuten dann den Ausgleich. Nach einem langen Ball aus dem Mittelfeld lief Begovic aus seinem Tor heraus, allerdings erreichte Verteidiger Marc Wilson den Ball noch vor ihm und klärte ihn unglücklich genau vor die Füße von Dempsey. Der Amerikaner musste den Ball nur noch ins leere Tor schieben.

Kurz nach dem Seitenwechsel sah Charlie Adam (47.) nach einem taktischen Foul seine zweite Gelbe Karte. Die Gastgeber mussten somit fast die gesamte zweite Halbzeit in Unterzahl überstehen, Tottenham drückte nun auf den Führungstreffer. Die beste Gelegenheit vergab Innenverteidiger Jan Verthonghen, der den Ball nach einer Freistoßflanke knapp über das Tor köpfte (68.). Auch Gareth Bale (64., 75.) scheiterte zweimal aus aussichtsreicher Position.

In der Schlussphase erlöste Emmunal Adebayor (83.) die Gäste schließlich doch. Nach guter Vorarbeit von Dempsey musste der Togolese den Ball aus kurzer Distanz nur noch über die Torlinie drücken. Die restlichen Minuten überstanden die Spurs dann unbeschadet und schafften somit den Sprung auf Tabellenlatz vier. Arsenal könnte jedoch mit einem Sieg am Dienstag gegen Wigan wieder an Tottenham vorbeiziehen. Am letzten Spieltag empfangen die Spurs dann den AFC Sunderland, Arsenal muss auswärts bei Newcastle United antreten.

Die Tabelle der Premier League