Cazorla trifft dreifach bei Arsenal-Sieg in Reading

SID
Santi Cazorla (l.) und Lukas Podolski (M.) waren die überragenden Akteure bei Arsenals Sieg
© Getty

Arsenal spazierte in Reading zum Sieg, Podolski und Cazorla waren die überragenden Spieler. Manchester United bleibt weiter mit sechs Punkten Vorsprung Tabellenführer der Premier League: Die Red Devils kamen gegen Sunderland zu einem ungefährdeten Heimsieg. Meister Manchester City rehabilitierte sich zuvor von der Derby-Pleite mit einem Dreier in Newcastle und Tottenham besiegte den Last-Minute-Fluch.

Cookie-Einstellungen

FC Reading - FC Arsenal 2:5 (0:3)

Tore: 0:1 Podolski (14.), 0:2 Cazorla (32.), 0:3 Cazorla (34.), 0:4 Cazorla (60.), 1:4 Le Fondre (66.), 2:4 Kebe (71.), 2:5 Walcott (80.)

Die Abwehrreihen hatten am Montagabend weitgehend Sendepause, die Musik machte der Sturm. Besonders Reading war hinten vogelwild und spielte wie ein Absteiger. Arsenal schaltete und waltete in Halbzeit eins nach Belieben. So brachte Lukas Podolski die Gunners früh in Front: Der Ex-Kölner nahm den Ball mit rechts an und schloss wie aus einem Guss volley mit links ab.

Arsenal drängte weiter und erzielte folgerichtig das zweite Tor. Diesmal brach Podolski über links durch, seine Hereingabe bugsierte Santi Cazorla per Flugkopfball (!) ins kurze Eck. Radamel Falcao wäre stolz gewesen. Keine fünf Minuten später knipste der Spanier erneut: Kieran Gibbs legte per Kopf auf Cazorla ab, der aus der Drehung abschloss. Cazorla hatte demnach allen Grund zur Freude. Weniger Grund hatte der arme Jack Wilshere: Der bekam den Fuß von Jobi McAnuff bei einem Zweikampf genau da hin, wo man ihn am wenigsten hinhaben möchte.

Auch in Halbzeit zwei durfte Arsenal durch die Reihen von Reading spazieren. Wieder war Podolski auf links durch, selbstlos legte der Ex-Kölner zum zweiten Mal auf Cazorla ab, der sein drittes Tor nur noch eindrücken brauchte.

Reading durfte in der 66. Minute auch auf die Anzeigetafel: Adam le Fondre umkurvte Keeper Wojciech Szczesny und schob zum 1:4 ein. Arsenal war gedanklich wohl schon in der Kabine, als urplötzlich fünf Minuten später Jimmy Kebe das 2:4 markierte.

Mertesacker sah dabei wie die gesamte Hintermannschaft der Gunners nicht wirklich gut aus. Manch Gooner dachte schon mit Grauen an das letztjährige Newcastle-Spiel, als Arsenal nach 4:0-Führung noch 4:4 spielte, aber Theo Walcott konnte die bösen Geister der Vergangenheit mit dem 5:2-Treffer letztlich vertreiben. Durch den Sieg kletterte Arsenal auf Rang fünf, Reading bleibt Letzter.

Tottenham Hotspur - Swansea City 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Vertonghen (75.)

Was hatten sie bei Tottenham in den letzten Spielen nicht für Probleme mit der Schlussphase der Partie. Immer wieder kassierten die Spurs späte Gegentore und gaben so wichtige Punkte ab. Gegen Swansea drehte das Team von Coach Andre Villas-Boas den Spieß um.

In der 75. Minute nutzte Jan Vertonghen nach einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld eine Unsicherheit in der Swansea-Defensive. Aus gut zwölf Metern zog der Verteidiger ab, sein Schuss ins rechte untere Eck war unhaltbar für den starken deutschen Keeper Gerhard Tremmel.

Die Spurs belohnten sich somit spät für die starke Leistung. Denn über die kompletten 90 Minuten dominierten die Londoner die Partie (18 zu 3 Torschüsse) und drängten den Gast weit in die eigene Hälfte. Wirkliche Torchancen sprangen aber vor allem im ersten Durchgang nicht heraus. Oft fehlte die Präzision im letzten Pass, Schüsse aus der Distanz waren zu häufig komplett harmlos.

Swanseas Plan, sich nach dem Schützenfest in der letzten Woche (3:4 gegen Norwich City) nur auf die defensiven Aufgaben zu konzentrieren, ging über weite Strecken des Spiels auf. Die Viererkette um Chico und Ashley Williams präsentierte sich bei den meisten Szenen sattelfest.

Tottenham ist dank des Tores von Vertonghen somit in die Erfolgsspur zurückgekehrt und schob sich auf nach dem Remis von Everton auf Rang vier.

Manchester United - AFC Sunderland 3:1 (2:0)

Tore: 1:0 van Persie (16.), 2:0 Cleverley (19.), 3:0 Rooney (59.), 3:1 Campbell (72.)

Sir Alex Ferguson änderte sein Team nach dem Derbysieg bei City auf zwei Positionen, Phil Jones und Chris Smalling spielten für Jonny Evans und Rafael. Nemanja Vidic stand erstmals seit drei Monaten wieder im Kader und nahm auf der Bank Platz.

United legte eine fulminante erste Halbzeit hin und hätte durch Schüsse von Ashley Young (9.) und Patrice Evra (11.) bereits in Führung gehen können, doch beide Versuche landeten knapp über dem Gehäuse.

Robin van Persie machte es in der 16. Minute nach Vorlage von Young besser und ließ Sunderland-Keeper mit Simon Mignolet mit einem Linksschuss keine Chance - sein 12. Saisontreffer.

Nur drei Minuten später sorgte Tom Cleverley bereits für die Vorentscheidung: Nach einem Zuspiel von Michael Carrick knallte Cleverley die Kugel links im Strafraum wunderschön und unhaltbar ins lange Eck.

Wiederum drei Minuten danach hätte das 3:0 folgen müssen, aber Wayne Rooney schoss eine Kopfball-Vorlage von van Persie freistehend Zentimeter am Kasten vorbei.

Bis zum Ende der ersten Halbzeit tat sich nicht mehr viel, United schaltete einen Gang zurück - aber nur, um nach der Pause gleich wieder wie verrückt loszulegen. Nach einer Flanke von der rechten Seite traf Rooney im Strafraum nur den Pfosten, Young knallte den Abpraller übers Tor (49.). Eine Zeigerumdrehung später wurde van Persie auf die Reise geschickt, sein Chip über Mignolet landete aber ebenfalls am Aluminium.

Nach rund einer Stunde machte es Rooney dann endgültig besser. Das Zusammenspiel zwischen van Persie und Young zuvor war exzellent, der Holländer legte dann von der linken Seite quer, so dass Rooney nur noch einzuschieben brauchte.

In der 71. Minute war es dann soweit, Vidic wurde unter Standing Ovations für Rio Ferdinand eingewechselt. Und nur eine Minute später fiel der Ehrentreffer für die tapfer kämpfenden Gäste: Der eben eingewechselte Ex-United-Kicker Fraizer Campbell nickte eine Flanke von Stephane Sessegnon zum 1:3 ein.

United bleibt mit dem ungefährdeten Sieg damit weiterhin Tabellenführer mit sechs Punkten Vorsprung. Sunderland steckt weiter im Tabellenkeller fest.

­Newcastle United - Manchester City 1:3

Tore: 0:1 Agüero (10.), 0:2 Javi Garcia (39.), 1:2 Ba (51.), 1:3 Yaya Toure (78.)

Nach der dramatischen 2:3-Niederlage gegen Stadtrivale Manchester United am vergangenen Wochenende stellte Manchester Citys Trainer Roberto Mancini auf drei Positionen um: Für die verletzten Vincent Kompany und Gareth Barry rückten Kolo Toure und Javi Garcia in die Startformation. Für den im Derby enttäuschenden Mario Balotelli spielte Carlos Tevez.

Alan Pardew musste bei Newcastle auf das französische Mittelfeldduo Yohan Cabaye und Hartem Ben Arfa verzichten, James Perch und Vurnon Anita sollten die Lücke schließen.

Den besseren Start ins Spiel erwischten die Gastgeber. Der ehemalige Freiburger Papiss Cisse prüfte Englands Nationaltorhüter Joe Hart schon nach 94 Sekunden mit einer gefährlichen Direktabnahme aus zehn Metern.

Zehn Minuten drückte Newcastle dem Spiel seinen Stempel auf, dann schickte Yaya Toure Samir Nasri mit einem perfekt getimten Pass aus dem Mittelkreis in den Rücken der Viererkette des Gastgebers. Nasri spielte genau im richtigen Moment flach zur Mitte, wo Sergio Agüero mühelos zum 1:0 vollstreckte.

Danach spielten nur noch die Citizens. Mit dem quirligen Offensivviereck bestehend aus David Silva, Nasri, Tevez und Agüero kam Newcastle überhaupt nicht zurecht. Tevez hatte zwei ausgezeichnete Chancen (13., 38.), Nasri traf den Pfosten (20.). Das überfällige 2:0 für City fiel dann nach einem Eckball von Silva von der linken Seite. Der Europameister fand den Kopf seines spanischen Landsmanns Javi Garcia und der nickte mit etwas Glück ein.

Newcastle gab sich aber noch nicht geschlagen und startete direkt nach dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit den nächsten Sturmlauf. Davide Santon hatte nach feiner Einzelleistung die erste Chance, traf aber nur das Außennetz (49.).

Besser machte es kurz später der Ex-Hoffenheimer Demba Ba: Nach einer schlampig abgewehrten Ecke brachte Fabrizio Coloccini den Ball zurück in den Strafraum. City spielte auf Abseits, übersah aber Ba, der aus elf Metern unhaltbar für Hart einköpfte.

Nur zwei Minuten später hatte Cisse nach toller Vorarbeit von Anita den Ausgleich auf dem Fuß, schoss aber aus etwa zwölf Metern knapp über die Latte (53.).

Newcastle drückte weiter, während ManCitys Spielfluss des ersten Durchgangs völlig verflogen war. Ba hatte die nächste dicke Chance, traf aber nach einer Ecke nur das Außennetz (69.).

Wie aus heiterem Himmel fiel dann aber die Entscheidung auf der anderen Seite. Silva bediente Pablo Zabaleta am linken Flügel, der von der Grundlinie an den Fünfter zurücklegte, wo Yaya Toure den Ball zum 3:1 für den Meister über die Linie grätschte.

ManCity rehabilitierte sich erfolgreich für die Derby-Pleite und bleibt United auf den Fersen. Newcastle bleibt nach der sechsten Niederlage in den letzten sieben Spielen mit nur 17 Punkten im Tabellenkeller.

Der Spielplan der Premier League