Ferguson: Ferdinand hat mich sehr enttäuscht

Von SPOX
"Not amused": Manchester-Legende Sir Alex Ferguson
© Getty

Im Zuge der Rassismus-Affäre um John Terry und Anton Ferdinand sollten sämtliche Spieler der Premier League am achten Spieltag mit Shirts der "Kick-it-out"-Kampagne ein Zeichen gegen Rassismus setzen. Einige Spieler lehnten die Aktion jedoch ab, darunter Rio Ferdinand von Manchester United. Damit verärgerte er seinen Trainer Alex Ferguson.

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Dieser hatte zuvor angekündigt, dass sich alle Spieler der Red Devils an der Aktion beteiligen würden. "Ich bin sehr enttäuscht, weil ich in der Pressekonferenz [am Freitag] gesagt hatte, dass alle Spieler das T-Shirt tragen würden", wird Ferguson in der "Sun" zitiert. "Wir haben es alle getragen, und er hat uns hängenlassen. Aber keine Sorge, wir werden uns darum kümmern."

Ferguson, der die Aktion von Ferdinand als "peinlich für mich" bezeichnete, widersprach außerdem Jason Roberts vom FC Reading, der die Aktion ebenfalls boykottiert hatte. Roberts hatte die Strafe für John Terry als zu leicht bezeichnet und mehr Einsatz gegen Rassismus gefordert. "Ich muss Jason Roberts widersprechen", so Ferguson. "Er sieht das falsch. Wir sollten alle zusammenstehen."

Die englische Spielervereinigung PFA verteidigte die Haltung von Ferdinand indes als Recht auf freie Meinungsäußerung. "Wir werden die Situation genau im Auge behalten und sicherstellen, dass Rio Ferdinands Rechte als Mensch, geschweige denn als Fußballer, untergraben werden", so der Vorsitzende Clarke Carlisle. "Man kann niemanden dazu zwingen, das T-Shirt zu tragen, genauso wie man niemanden dazu zwingen kann, sich vor dem Spiel die Hand zu geben."

Campbell fordert Punktabzug

Ex-Nationalspieler Sol Campbell hat im Radio der "BBC" in einem anderen Rassismus-Fall für härtere Strafen plädiert. Spieler der englischen U-21 war im Qualifikationsspiel in Serbien mit Affenlauten beleidigt worden. "Ich denke, die UEFA sollte in diesem Fall Punkte abziehen. Wenn man sich dann nicht für diese Wettbewerbe qualifiziert, werden die Leute aufwachen, denke ich."

Mit solch harten Maßnahmen rechnet der frühere Weltklasse-Verteidiger allerdings nicht. "Ich wünschte, die UEFA oder die FIFA würden etwas dagegen tun, aber ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass sie überhaupt etwas tun werden."

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