Ärger bei Chelsea - Fergie mit 1:1 zufrieden

Von SPOX
Fernando Torres (2.v.l.) schoss erst ein Tor für den FC Chelsea und flog dann vom Platz
© Getty

Chelsea-Coach Villa-Boas ist auf Rot-Sünder Fernando Torres nicht gut zu sprechen und Bankdrücker Frank Lampard schleicht sich vorzeitig aus dem Stadion. ManUniteds-Coach Alex Ferguson kann mit dem ersten Punkteverlust gut leben. Manchester City ist gewappnet für die Bayern.

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Stoke City - Manchester United 1:1 (0:1)

Tore: 0:1 Nani (27.), 1:1 Crouch (52.)

Manchester United gewinnt erstmals in dieser Saison nicht und muss letztlich mit dem Punkt zufrieden sein, da Stoke vor allem in der zweiten Halbzeit die besseren Chancen hatte.

Das Spiel begann allerdings mit einer Schrecksekunde für Manchester. Nach einem langen Ball legten Stoke-Verteidiger Jonathan Woodgate und Keeper Asmir Begovic Chicharito elfmeterreif, aber die Pfeife von Schiedsrichter Peter Walton blieb stumm. Der gerade erst genesene Mexikaner verletzte sich in der Szene erneut und musste durch Michael Owen ersetzt werden.

In der Folgezeit entwickelte sich ein munteres Spiel. Stoke versteckte sich keinesfalls und suchte auch selbst den Abschluss. Dabei waren die Küstenstädter immer wieder durch die Einwurfflanken von Rory Delap gefährlich.

In der 27. Minute dann aber die Führung für die Red Devils. Nach einem wunderschönen Doppelpass mit Darren Fletcher, traf Nani mit einem Flachschuss.

Ecke, Crouch, Tor

Stoke hatte im Gegenzug die Chance zum Ausgleich, aber den Schuss von Andrew Wilkinson lenkte De Gea an die Latte. Auch Jon Walters scheiterte in der 36. Minute am überragend aufgelegten ManUnited-Keeper. Mit der knappen Führung ging es in die Pause.

Dann der Paukenschlag nach der Pause. Nach einer Ecke köpft Peter Crouch in der 52. Minute zum Ausgleich ein. Es ist sein erstes Tor für Stoke. Nur zwei Minuten später hat er die Führung auf dem Fuß, aber der Stürmer schießt freistehend aus vier Metern De Gea an.

Stoke war nach dem Ausgleich die bessere Mannschaft und hatte durch Marc Wilson und Crouch weitere Chancen zur Führung.

Ferguson nicht unzufrieden

Sir Alex Ferguson versuchte durch die Hereinnahme von Ryan Giggs und Danny Walbeck noch mal neuen Schwung in das Angriffsspiel von United zu bringen. Die Red Devils hatten in der Nachspielzeit die große Chance zum Sieg, aber Giggs vergab aus kurzer Distanz.

So sicherte Stoke City einen verdienten Punkt im heimischen Britannia Stadium. Manchester bleibt trotz des Punktverlusts weiterhin Tabellenführer. Angesichts des Spielverlaufs war Trainer Sir Alex Ferguson mit dem Ergebnis auch nicht unzufrieden.

"Das Unentschieden geht in Ordnung, Stoke hat uns einen harten Kampf geliefert und einen Punkt verdient. Wir mussten einige Umstellungen machen und auch noch Chicharito früh vom Feld nehmen. Das hat uns die Balance gekostet, ohne den schnellen Mann vorne drin, konnte der Gegner höher verteidigen und wir hatten weniger Platz. In der Defensive hat uns die Körpergröße gefehlt, wir hatten immer wieder Probleme im Strafraum mit den langen Spielern von Stoke."

Zusätzlicher Wehrmutstropfen: Kurzfristig fiel auch Wayne Rooney aus, er wird United wohl zwei Wochen nicht zur Verfügung stehen.

FC Chelsea - Swansea City 4:1 (2:0)

Tore: 1:0 Torres (29.), 2:0, 3:0 Ramires (36., 75.), 3:1 Williams (86.), 4:1 Drogba (90.+4)

Rote Karte: Torres (39.)

Tor. Assist. Horrorfoul. Die Bilanz von Fernando Torres bei der Partie gegen Aufsteiger Swansea City klingt wie ein schlechter Scherz. Innerhalb von 39 Minuten legte der Spanier vom FC Chelsea eine Reise zwischen Himmel und Hölle hin.

Teil eins fand in der 29. Minute statt. Torres kombinierte sich zusammen mit Landsmann Mata durch die gegnerische Defensive, bevor es El Nino klingeln ließ. Sieben Minuten später fast dasselbe Bild: Die Blues in Person von Torres und Ashley Cole wirbelten durch die Swansea-Hintermannschaft, bevor diesmal Ramires den Ball durch die Hosenträger des Torwarts schob.

Alles lief nach Plan. Bis Torres aus unerklärlichen Gründen die Nerven verlor und mit gestreckten Beinen in Mark Gower reinsprang. Eine glasklare Rote Karte, für die Torres eine lange Sperre erhalten dürfte. "Die Rote Karte sah nach einer richtigen Entscheidung des Schiedsrichter aus, mehr habe ich darüber nicht zu sagen", erklärte sich auch Trainer Andre Villas-Boas mit dem Platzverweis einverstanden.

Lampard verlässt Bank vorzeitig

Trotz Unterzahl dominierte Chelsea allerdings auch in der zweiten Hälfte die Partie deutlich. Swansea City kam zwar durch Ashley Williams noch zum zwischenzeitlich 3:1, aber mehr als Ergebniskometik war das für den Aufsteiger nicht mehr.

Dass es auch nach der Pause noch zu einem Gänsehautmoment kam, lag an der Rückkehr von Didier Drogba. Der Ivorer betrat zum ersten Mal seit seiner Gehirnerschütterung, die er sich vor einem Monat gegen Norwich zugezogen hatte, wieder den Rasen. Und in guter, alter Torjägermanier setzte er in der Nachspielzeit noch den Schlusspunkt.

Aufreger am Rande: Wie englische Medien berichten soll Frank Lampard kurz vor Spielende die Chelsea-Bank verlassen haben, nachdem mit dem 18-jährigen Joshua McEachran der dritte Spieler eingewechselt wurde. Damit kam Lampard zum ersten Mal in der laufenden Saison überhaupt nicht zum Einsatz.

Villas-Boas allerdings wiegelte ab: "Die Personalentscheidungen basierten im Wesentlichen auf der Tatsache, dass wir im Carling Cup 120 Minuten gespielt haben. Die Spieler, die heute zum Einsatz kamen, waren fast alle frisch."

Chelsea hatte am Mittwoch im Pokal den FC Fulham erst im Elfmeterschießen geschlagen. Lampard wurde dabei in der 44. Minute eingewechselt - und verschoss einen Elfmeter.

FC Arsenal - Bolton Wanderers 3:0 (0:0)

Tore: 1:0, 2:0 van Persie (46., 71.), Alexandre Song (89.)

Rote Karte: Wheater (55.)

Endlich mal ein überzeugender Auftritt der Gunners. Gegen Bolton gab die Mannschaft von Trainer Arsene Wenger von Anfang an Vollgas und ließ keine Zweifel aufkommen, wer heute als Sieger den Platz verlassen würde.

Angeführt von Theo Walcott, der wie zu besten Zeiten durch Boltons Abwehr wirbelte, spielte Arsenal groß auf. Dass es mit der Führung trotzdem bis zur 46. Minute dauerte, lag vor allem am großen Herz der Trotters. Nicht selten war im letzten Moment noch ein Bolton-Bein dazwischen.

Wheater fliegt

Der unausweichliche Nackenschlag kam nur wenige Sekunden nach dem Wiederanpfiff. Gervinho schaltete im Mittelfeld den Turbo ein. Nach einem vermeintlichen Foul am Neuzugang ließ der Schiedsrichter allerdings weiterlaufen. Robin van Persie schaltete am Schnellsten und zimmerte den Ball aus spitzem Winkel ins Netz.

Spätestens nach dem Platzverweis für David Wheater kurze Zeit später war die Messe eigentlich gelesen. Arsenal ließ die Kugel in bewährter Manier zirkulieren, während die Wanderers den Schock erst mal verdauen mussten.

Nachdem erneut van Persie (71.) auf 2:0 erhöhte, machte Alexandre Song kurz vor Schluss endgültig den Deckel drauf (89.)

Manchester City - FC Everton 2:0 (0:0)

Tore: 1:0 Balotelli (68.), 2:0 Milner (89.)

Manchester City hat die Generalprobe für das Champions-League-Spiel beim FC Bayern München am Dienstag erfolgreich gestaltet. Das Team von Trainer Roberto Mancini brach den Fluch gegen den FC Everton - die Toffees gewannen sieben der letzten acht Partien gegen die Citizens - und siegte mit 2:0.

Damit hält City zumindest den Abstand zum Stadtrivalen United, das am Abend bei Stoke gastiert. Ansehnlichen Fußball ließ die erste Hälfte über weite Strecken vermissen. Vielmehr lieferten sich beide Mannschaften harte Zweikämpfe und Nickeligkeiten. Keine Tore und vier Gelbe Karten waren das Resultat nach 45 Minuten.

Das Bild änderte sich nach dem Wiederanpfiff. Die Citizens kombinierten zielstrebiger und kamen so zu mehreren Gelegenheiten. Die beste vergab David Silva, der den Ball aus kurzer Distanz nicht im Netz unterbringen konnte. So dauerte es bis zur 68. Minute, ehe der eingewechselte Mario Balotelli Manchester erlöste.

Neuzugang Sergio Agüero hatte sich zuvor mit hohem Tempo auf der rechten Seite durchgesetzt und den Italiener mit der Hacke bedient. In der Folge ließ der Gastgeber nichts mehr anbrennen. James Millner markierte nach Vorarbeit von David Silva in der Schlussphase die Entscheidung.

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