Arsenal lässt ManUnited wieder zittern

Von SPOX
Keine Frage: Auch diesmal ging's zwischen Arsenal und ManUnited nicht ohne Rudelbildung ab
© Getty

Der FC Arsenal hat Manchester United am 35. Spieltag der Premier League die vierte Saisonniederlage beigebracht und damit das Titelrennen wieder spannend gemacht. Der FC Chelsea ist dank eines glücklichen 2:1-Heimerfolgs gegen Tottenham Hotspur zurück im Kampf um die Meisterschaft. Manchester City macht einen großen Schritt Richtung CL-Quali und bringt West Ham dem Abstieg ein Stück näher.

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FC Arsenal - Manchester United 1:0

Tor: Ramsey (56.)

Der Dritte empfing den Tabellenführer: Arsenal gegen Manchester United, das beinhaltet seit 15 Jahren auch das emotionsgeladene Trainerduell zwischen Arsene Wenger und Sir Alex Ferguson.

Die Gäste schonten Ryan Giggs und mussten auf den gesperrten Paul Scholes verzichten. Auf Seiten Arsenals fiel Anführer Cesc Fabregas verletzungsbedingt aus. Den Spanier sollte Aaron Ramsey ersetzen.

Die Gastgeber dominierten die erste Halbzeit: Schnell, flüssig und zügig kombinierten sie sich mit ihrem Kurzpassspiel über die Außen nach vorne.

Die Gunners attackierten ManUnited früh mit bis zu sechs Spielern in der gegnerischen Hälfte und erstickten somit jegliches Offensivspiel bereits im Keim. Wayne Rooney musste weite Wege und sich oftmals zurückfallen lassen, um an den Ball zu gelangen, doch bis auf zwei Freistöße im zweiten Spielabschnitt war nichts von ihm zu sehen.

Schiri Foy verweigert klaren Elfer

Im Mittelfeld fehlte Michael Carrick und Anderson der Zugriff auf die wendigen Jack Wilshere und Ramsey. Große Torchancen waren im ersten Spielabschnitt Mangelware. Jedoch hätte Arsenal einen Elfmeter bekommen müssen. Referee Chris Foy übersah in der 32. Minute ein klares Handspiel von Uniteds Abwehrchef Nemanja Vidic vor dem einköpfbereiten Robin van Persie.

In der 56. Minuten war es dann Fabregas-Ersatz Ramsey, der von van Persie mustergültig bedient wurde und aus zwölf Metern den Ball zur verdienten Führung für Arsenal ins Tor schob.

Danach verlagerten sich die Gastgeber aufs Kontern, doch zahlreiche Möglichkeiten zu schnellen Gegenstößen blieben durch überhastete Fehlpässe ungenützt. Wenger ersetzte dann Walcott durch den defensiveren Emmanuel Eboue, und Ferguson brachte Michael Owen für Carrick. United warf alles in die Offensive. Doch all die Bemühungen blieben erfolglos.

Arsenal gewann die temporeiche und auf fußballerisch höchstem Niveau geführte Partie letztendlich verdient, da Tabellenführer Manchester über weite Strecken der Partie zu passiv agierte. Titelverteidiger FC Chelsea ist der lachende Dritte im Bunde. Schließlich können die Blues am kommenden Sonntag mit einem Sieg im direkten Duell an Manchester vorbeiziehen.

FC Chelsea - Tottenham Hotspur 2:1

Tore: 0:1 Sandro (19.), 1:1 Lampard (45.), 2:1 Kalou (89.)

Vor dem Spiel war Chelseas Mission klar: Manchester United noch einmal im Titelrennen ins Schwitzen bringen. Trainer Carlo Ancelotti schickte dafür 59-Millionen-Mann Fernando Torres neben dem Ivorer Didier Drogba auf's Feld.

In der 13. Minute sorgte jener Drogba für einen spektakulären Weckruf in einer bis dato gemächlichen Partie. Sein 30-Meter-Freistoß krachte ans Gebälk.

Drei Minuten später kam Florent Malouda nach einem Dribbling 17 Meter vor dem Kasten zum Abschluss, doch sein Flachschuss war kein Problem für Spurs-Keeper Gomes.

Traumtor zur Spurs-Führung

Nach knapp 20 Minuten war auch Tottenham endgültig erwacht - und wie! Sandro bekam die Kugel 30 Meter vor dem Kasten und nagelte das Spielgerät mit einer Urgewalt in den linken Winkel (19.).

Und die Partie blieb hochspannend: Drei Minuten später musste Gomes gegen einen Essien-Kopfball aus kürzester Distanz retten, im nächsten Angriff setzte Torres den Ball mit dem Schädel aus drei Metern über den Querbalken.

Kurz vor der Pause schlug Chelsea schließlich mit einem fragwürdigen Tor zurück. Frank Lampards Distanzschuss ließ Gomes durchkullern, der Ball rollte langsam Richtung Tor. In allerletzter Sekunde packte Gomes noch zu, doch der Linienrichter wähnte das Spielgerät bereits hinter der Linie. Eine Fehltentscheidung!

Und dann kam die 89. Minute...

Anfang des zweiten Durchgangs waren die Blues um Spielkontrolle bemüht. Doch klare Chancen blieben zunächst aus. Weder Drogbas Distanzschuss (53.) noch Maloudas Versuch aus spitzem Winkel (56.) stellten Gomes vor ernsthafte Probleme. Nach 62 Minuten war die Partie für Winterneuzugang Torres beendet, er wurde durch Salomon Kalou ersetzt.

Wenig später dann große Aufregung an der Stamford Bridge: Younes Kaboul hatte Malouda im eigenen Strafraum gelegt, ein Pfiff des Schiedsrichters blieb jedoch aus. Im Nachhinein ausgleichende Gerechtigkeit, denkt man zurück an den Ausgleich durch Lampard.

In den letzten 20 Minuten drückte Chelsea auf den Ausgleich, doch klare Chancen konnten sich die Gastgeber lange nicht herausspielen. Kurz vor Schluss setzte es dann die bittere Pointe für die Spurs: Lampard nahm Drogba am Strafraum mit, der stolperte sich unbeholfen zum Torabschluss. Sein Schüsschen wäre wohl links vorbeigekullert, doch Kalou stand am langen Eck und netzte zur 2:1-Führung für Chelsea ein.

Damit bleibt das Titelrennen weiter spannend, denn in der kommenden Woche müssen die Blues im ultimativen Meisterschafts-Showdown bei Manchester United ran. Tottenham hingegen kassierte einen schweren Rückschlag im Kampf um die Champions-League-Qualifikation.

Manchester City - West Ham United 2:1

Tore: 1:0 de Jong (11.), 2:0 Jacobsen (15./Eigentor), 2:1 Ba (33.)

ManCity kann langsam aber sicher mit einem Top-4-Finish und damit mit der Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation planen. Durch den Sieg über Schlusslicht West Ham erarbeiteten sich die Citizens einen Sieben-Punkte-Vorsprung auf Tottenham Hotspur und den FC Liverpool.

Gegen die Hammers legten die Hausherren los wie die Feuerwehr. Mit seinem ersten Tor im 78. Premier-League-Spiel sorgte Nigel de Jong für die frühe Führung. Der Ex-Hamburger überwand Englands WM-Keeper Robert Green mit einem platzierten Flachschuss aus gut 20 Metern.

Nur wenig später schickte Weltmeister David Silva Pablo Zabaleta mit einem feinen Pass in den Hammers-Strafraum und der Argentinier drückte den Ball unter gütiger Mithilfe von Lars Jacobsen über die Linie.

Danach schlich sich etwa der Schlendrian bei den Hausherren ein und Robbie Keane kam zur ersten Chance für die Hammers, scheiterte aber am gut reagierenden Joe Hart im City-Tor (32.). Doch nur eine Minute später machte es der Ex-Hoffenheimer Demba Ba besser, der nach einem Fehler von Joleon Lescott am schnellsten reagierte und aus kurzer Entfernung zum Anschluss traf. Doch mehr als Ergebniskosmetik war der Treffer nicht.

City bestimmte die Partie über weite Strecken und hätte den Score leicht höherschrauben können. Die klarste Gelegenheit verpasste dabei Mario Balotelli, der in der 62. Minute aus kurzer Distanz James Tomkins auf der Torlinie anschoss.

Der 35. Spieltag auf einen Blick

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