Wenger: "Das ist nicht genug, wir wollen mehr"

SID
Andrej Arschawin schießt Arsenal durch das 4:2 gegen Bolton an die Spitze der Premier League
© Getty

Der FC Arsenal hat nach dem Sieg über Bolton die Tabellenführung in der Premier League übernommen. Arsene Wenger will jetzt mehr. Doch die Gunners stehen vor zwei brutalen Wochen.

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Dem Sprung an die Tabellenspitze nach einer beeindruckenden Aufholjagd ließ der FC Arsenal eine Kampfansage an Michael Ballack und Co. folgen.

"Wir haben noch nichts gewonnen außer ein wenig Glaubwürdigkeit. Aber das ist nicht genug, wir wollen mehr", sagte Manager Arsene Wenger, der auch bei seinen Spielern den lange vermissten "Titel-Hunger" entdeckte: "Ich sehe ihren Ehrgeiz, ihren Appetit und ihren Teamgeist. Aber sie wissen, dass es noch ein langer Weg ist."

Ein wichtiges Etappenziel haben die Londoner aber nach dem ereignisreichen 4:2 (1:2) gegen die Bolton Wanderers erreicht: Bei einem Spiel mehr verdrängten die Gunners dank der mehr erzielten Tore den punktgleichen FC Chelsea vom ersten Tabellenplatz der Premier League.

Wochen der Wahrheit

"Wir haben eine ordentliche Punktausbeute, aber wo wir genau stehen, wird sich erst zeigen, wenn wir gegen die Teams um uns herum gespielt haben", meinte Wenger.

Somit stehen für seine junge Mannschaft mit den Spielen bei Aston Villa, gegen Meister Manchester United, bei Chelsea und gegen den FC Liverpool zwei richtungweisende Wochen an.

Sollte sie sich so präsentieren wie über weite Strecken gegen Bolton, könnte Arsenal den Platz an der Sonne durchaus behaupten.

Offensivfeuerwerk nach 0:2

Zwar lag der 13-malige englische Meister im Nachholspiel des zweiten Spieltages im heimischen Emirates Stadium nach Gegentoren von Gary Cahill (7.) und Matthew Taylor (28./Elfmeter) nach einer halben Stunde mit 0:2 zurück.

Doch danach brannten die Gunners ein Offensivfeuerwerk ab und drehten die Partie dank der Treffer des ehemaligen Dortmunders Tomas Rosicky (44.), von Cesc Fabregas (52. ), Thomas Vermaelen (65.) und Andrej Arschawin (85.).

Wenger lobte vor allem die Tatsache, dass sich seine Spieler gegen die aggressive Spielweise der Gäste zu wehren wussten. "Unsere mentale und physische Stärke wurde getestet. Ich denke, wir konnten gut damit umgehen", sagte der Franzose.

Ärger um Gallas-Foul

Allerdings übertrieb es Verteidiger William Gallas. Sein rüdes Foul gegen Boltons Mittelfeldspieler Mark Davies sorgte nach dem Spiel für reichlich Zündstoff, weil er ohne Strafe davongekommen war.

Boltons Boss Owen Coyle wetterte: "Das war fast ein Anschlag." Wenger entschuldigte sich für seinen Profi: "Es tut mir leid, aber es war sicher keine Absicht."

Kuyt schießt Spurs ab

Unterdessen machte der FC Liverpool dank des 2:0 (1:0) gegen Tottenham Hotspur einen kleinen Schritt aus der Krise.

"Jeder weiß, dass Liverpool eine starke Mannschaft hat. Es war nur eine Frage der Zeit, wann wir anfangen, unsere Qualität zu zeigen und Spiele zu gewinnen", sagte Manager Rafael Benitez.

An der Anfield Road in Liverpool sorgte der niederländische Nationalstürmer Dirk Kuyt (6. und 90.+2/Elfmeter) für die entscheidenden Treffer.

Die Reds (37) trennt nach einer bislang enttäuschenden Saison nur noch ein Punkt von den Spurs (38) und Platz vier, der zur Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation berechtigt.

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