Ballack will mit Chelsea auf Englands Thron

SID
Fußball, Chelsea, Michael Ballack
© Getty

Hamburg - Nach einer weiteren Saison als "Ewiger Zweiter" hofft Michael Ballack mit dem FC Chelsea endlich auf den großen Coup.

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"Wir haben das große Ziel, nicht nur einen, sondern alle vier Titel zu gewinnen", verkündete der Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in seinem Saison-Ausblick im "Chelsea TV".

In seinem dritten Jahr im Fußball-Mutterland hält der Mittelfeldstar das Star-Ensemble für stark genug, um sich beim Erzrivalen Manchester United für die Final-Niederlagen der Vorsaison in Champions League und Premier League zu revanchieren. "Wir haben einen großen Kader und ein starkes Mittelfeld", begründete der Deutsche seine Zuversicht.

Kampf der Trainerpersönlichkeiten

"Ich glaube, dass wir mit Chelsea jeden Titel holen können", sagte Keeper Petr Cech dem "kicker" - und sieht vor allem in Ballack Chelseas Erfolgsgaranten. "Ich glaube, dass er die gesamte Spielzeit die Rolle einnehmen kann, die ihn in der Rückrunde ausgezeichnet hat. Er wird sein hohes Niveau halten, denn er hat sich längst an die Liga gewohnt."

John Terrys Kampfansage an ManUtd

Neben dem Top-Duo aus London peilt der FC Liverpool den ersten Meistertitel seit 1990 an. Der FC Arsenal gilt nach den Abgängen von Mathieu Flamini, Alexander Hleb und Jens Lehmann dagegen nicht mehr als Titelkandidat.

Doch Trainerfuchs Arsene Wenger hat oft genug bewiesen, mit seinem Team auch aus schwierigen Situationen gestärkt hervorzugehen. Mit dem 2:0 im Hinspiel der Champions-League-Qualifikation beim FC Twente Enschede setzten die Gunners schon einmal ein kleines Ausrufezeichen. "Das Spiel gibt uns viel Selbstvertrauen für die Liga", sagte Wenger.

Das Duell um die englische Fußball-Krone ist in dieser Saison mehr denn je auch ein Kampf der Trainerpersönlichkeiten. Die Denker und Lenker auf den Bänken der "Top Four" bestimmen weiterhin die Schlagzeilen. Aus Mangel an bislang spektakulären Spielertransfers rückt das Veteranen-Duo Alex Ferguson (ManUtd) und Wenger (Arsenal) sowie der Spanier Rafael Benitez beim FC Liverpool und Chelseas Filipe Scolari in das Licht der Scheinwerfer.

"Bin nicht Mourinho"

Besonders auf Scolaris Wirken beim Ballack-Klub darf man gespannt sein. Der Brasilianer, der zuvor für sieben Jahre die Nationalteams aus Brasilien und Portugal trainiert hatte, gilt als harter Hund - nicht schädlich für die Stars im Abramowitsch-Verein.

Den Vergleich mit Ex-Coach Jose Mourinho lehnt der neue Chelsea-Trainer ab. "Ich bin nicht Mourinho. Ich sage nicht, ich werde zehn Titel gewinnen, sondern ich sage, ich werde es versuchen", meinte Scolari vor dem Auftakt gegen den FA-Cup-Sieger FC Portsmouth.

Vom Personal her geht Chelsea als Favorit ins Titelrennen. Zum Mittelfeld-Topduo Ballack/Lampard gesellte sich auch noch Scolaris Landsmann Deco hinzu. "Er ist vielleicht einer der besten Spieler, mit dem ich je zusammen gespielt habe", sagte Chelseas Kapitän John Terry.

ManUtd will 18. Titel

Der geballten Spielfreude in der Blues-Zentrale setzt Titelverteidiger Manchester Angriffspower entgegen. Cristiano Ronaldo, Wayne Rooney und der nun fest verpflichtete Carlos Tevez versprechen jede Menge Tore - schon im Vorjahr waren die Red Devils mit 80 Treffern die Offensivfabrik der Liga.

"So schön die Titel der vergangenen Saison waren, sie zählen jetzt nichts mehr", warnte Ferguson vor dem Spiel gegen Newcastle United. Allerdings muss ManUtd, das mit dem 18. Titel zu Rekordchampion FC Liverpool aufschließen könnte, zum Saisonstart auf Ronaldo und eventuell auch auf Rooney verzichten.

Daher bemüht sich der Titelverteidiger seit Wochen um die Verpflichtung des Ex-Leverkuseners Dimitar Berbatow. Vom möglichen Transfer des Bulgaren hängen auch die internationalen Ambitionen der Tottenham Hotspur ab.

Der Klub des spanischen Trainers Juande Ramos musste schon den Verlust von Kapitän Robbie Keane nach Liverpool verkraften. Dort bildet Keane nun ein Duo mit Spaniens EM-Star Fernando Torres. "Wenn sich die beiden erst einmal eingespielt haben, werden sie unberechenbar", frohlockte Benitez.

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