"Es ist logisch, dass Steven Bergwijn auf meine Worte zu seinem Wechsel nach Saudi-Arabien reagiert. Aber ich bleibe bei meiner Meinung. Mit 26 Jahren nach Saudi-Arabien zu gehen, ist kein Transfer, der auf dem sportlichen Aspekt basiert", sagte Koeman dem Sender NOS.
Bergwijn war kurz vor Ablauf der Transferperiode für 25 Millionen Euro von Ajax Amsterdam zum saudi-arabischen Klub Al-Ittihad gewechselt, worauf Koeman auf einer Pressekonferenz kurzerhand bekanntgab, den Offensivspieler künftig nicht mehr für Oranje zu nominieren. "Er geht mit 26 Jahren nach Saudi-Arabien. Es ist klar, dass das nichts mit sportlichen Ambitionen zu tun hat. Die Tür bei der niederländischen Nationalmannschaft ist damit geschlossen", so der Bondscoach.
Bergwijn reagierte im Anschluss auf den Rauswurf und warf Koeman vor, vor der Entscheidung kein Vieraugengespräch gesucht zu haben. "Wenn er ein engagierter Nationaltrainer gewesen wäre, hätte er mich erst angerufen. So habe ich es aus dem Fernsehen erfahren. Ich bin von ihm enttäuscht", stellte der 26-Jährige klar.
"Der eine Spieler muss also die Eredivisie verlassen, um sich weiterzuentwickeln, aber ich soll bleiben? Der Bondscoach weiß ganz genau, dass die Liga in Saudi-Arabien ein ordentliches Niveau hat. Wenn er mich angerufen hätte oder sich irgendwie anders für die Sache interessiert hätte, hätte ich ihm meine Sicht der Dinge erklärt. Wie kann man aber solche Sachen sagen, ohne vorher mit mir gesprochen zu haben? Darf man den Schritt erst machen, wenn man 32 ist?", fragte Bergwijn.
Bergwijn debütierte 2018 für die Elftal und absolvierte seitdem 35 Länderspiele (8 Tore). Zuletzt gehörte er auch bei der Europameisterschaft in Deutschland zum niederländischen Kader und kam in zwei Partien des Halbfinalisten für jeweils 45 Minuten zum Einsatz.
Oranje trifft am Samstag am ersten Spieltag der Nations League auf Bosnien-Herzegowina. Es folgt am Dienstag in Amsterdam der Klassiker gegen Deutschland.