WM in Brasilien: Als Ivan Rakitic und Stéphane Mbia auf dem Spielfeld die Hosen tauschten

Von Chris Lugert
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© getty

Es gehört zur guten Tradition nach einem Fußballspiel: Spieler, die als Zeichen des Respekts und der gegenseitigen Wertschätzung ihr Trikot miteinander tauschen. Auch bei der WM 2014 kam diese Szene häufig vor, eigentlich wäre daran nichts Besonderes. Doch was Ivan Rakitic und Stéphane Mbia nach dem Spiel zwischen ihren beiden Ländern Kroatien und Kamerun taten, gab es so noch nie.

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Sportlich war die Partie am 18. Juni recht einseitig. Kroatien setzte sich am zweiten Spieltag der Gruppenphase in Manaus 4:0 durch, für die Afrikaner stand das Vorrunden-Aus damit bereits fest. Rakitic und Mbia verabredeten sich nach dem Spiel zu einem Trikottausch, schließlich kannten sich beide aus ihrem gemeinsamen Klub FC Sevilla sehr gut.

Und wenn man bei einem internationalen Turnier einen Mannschaftskameraden trifft, kann man ja auch durchaus mehr als ein paar Worte wechseln. Aber vielleicht sollte man es auch nicht völlig übertreiben. Denn zur Überraschung aller Anwesenden blieb es nicht nur bei einem Trikottausch.

Getreu dem Motto "Ein Trikotsatz ohne Hose ist kein kompletter Satz" tauschten beide tatsächlich auch noch die Hosen - und das mitten auf dem Spielfeld. Immerhin verzichteten sie darauf, diese auch noch anzuziehen, was dann aber zur Folge hatte, dass beide nur noch mit Schuhen, Stutzen und Unterhosen bekleidet in die Katakomben kamen. Augenzeugen berichteten, die anwesenden FIFA-Offiziellen seien regelrecht geschockt gewesen.

Ein Glücksbringer war das Trikot von Mbia für Rakitic aber nicht, denn Kroatien verlor das letzte Gruppenspiel gegen Mexiko und musste sich - gemeinsam mit Kamerun - vorzeitig aus dem Turnier verabschieden.

Vier Jahre später lief es für Rakitic und seine Kroaten dann übrigens deutlich besser. Bei der WM in Russland marschierten die Osteuropäer mit Rakitic bis ins Finale, wo Frankreich jedoch mit 4:2 die Oberhand behielt. Unfassbar: Auch bei diesem Turnier entblößte sich Rakitic bis auf die Unterhose. So passiert nach dem Sieg im ersten Gruppenspiel gegen Nigeria, als er Trikot, Hose und dieses Mal auch die Schuhe den mitgereisten Fans schenkte.

Für Mbia war die WM in Brasilien derweil die letzte seiner Karriere, und nicht nur aufgrund der sportlichen Ausbeute war dieses Turnier kein Glanzstück der kamerunischen Fußballgeschichte. Streitigkeiten über Bonuszahlungen und Gerüchte über angebliche Spielmanipulation begleiteten die "Unzähmbaren Löwen" durch die WM. Wenige Wochen später wurde Mbia zu neuen Kapitän ernannt, nachdem Samuel Eto'o auf Anweisung des Sportministerium des Landes entmachtet worden war.

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