UEFA: Europacup, Frauen-EM und EM-Vergaben ohne Russland

SID
Russland, Ukraine, Krieg
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Russland bleibt in Europas Fußball wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine ausgeschlossen.

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Europas Fußball fährt gegen Russland wegen des Angriffskrieges auf die Ukraine weiter eine kompromisslos harte Linie. Russische Nationalmannschaften und Klubteams bleiben vorerst ungeachtet von Russlands Klagen gegen die Rote Karte vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) von sämtlichen Wettbewerben der Europäischen Fußball-Union (UEFA) in der laufenden und auch der kommenden Spielzeit ausgeschlossen. Zu den betroffenen Wettbewerben gehören auf Europacup-Ebene die Champions League, die Europa League und die Conference League.

Der Ausschluss gilt durch einen Beschluss der UEFA-Exekutive vom Montag nun auch für die Frauen-EM in England (6. bis 31. Juli). Statt Russland tritt sein unterlegener Play-off-Gegner Portugal im Mutterland des Fußballs an. Die UEFA hatte kurz nach Kriegsbeginn Ende Februar erste Entscheidungen lediglich für laufende Wettbewerbe oder unmittelbar bevorstehende Begegnungen getroffen.

Mit scharfen Worten erklärte die UEFA-Führung außerdem Russlands äußerst provokant erst nach Kriegsausbruch eingereichte Bewerbung um die Ausrichtung der EM-Turniere 2028 oder 2032 für unzulässig. Der Beschluss stützt sich auf das Bewerbungsreglement, wonach "Bewerber die UEFA, das betreffende UEFA-Endspiel bzw. die UEFA-Endrunde, andere Bewerber (oder Angestellte, Offizielle oder Vertreter der Vorgenannten), das Bewerbungsverfahren oder den europäischen Fußball durch ihr Verhalten nicht in Verruf bringen" dürfen. Der derzeit gültige Ausschluss Russlands sei darüber hinaus nicht mit der Möglichkeit eines automatischen Startrechts als Ausrichter für den Fall der Annahme von Russlands Bewerbung nicht vereinbar.

Russland darf nicht an der Nations League teilnehmen

In ersten Reaktionen auf Russlands völkerrechtswidrigen Einmarsch in die Ukraine hatte die UEFA parallel zu Russlands Ausschluss von dem WM-Play-offs durch den Weltverband FIFA zunächst der russischen Stadt St. Petersburg das diesjährige Champions-League-Finale entzogen und danach russische Teams aus den laufenden Europacup-Wettbewerbe verbannt. Die damit verbundene Disqualifikation von Spartak Moskau als letztem Verein aus Russland verhalf Bundesligist RB Leipzig in der Europa League kampflos ins Viertelfinale.

Bei den damaligen und auch neuen Maßnahmen folgte die UEFA ihren Statuten und einem moralischen Kompass. Juristisch hingegen ist durch mehrere Klagen von russischer Seite beim CAS gegen die Sanktionen offen, ob die Maßnahmen rechtlich Bestand haben werden. Ein Termin für eine wegweisende Entscheidung des CAS steht noch nicht fest.

Russland wird auch nicht in der neuen Nations-League-Saison ab Herbst mitspielen können. Der WM-Gastgeber von 2018 wird als Letzter der Gruppe 2 und Schlusslicht der gesamten B-Liga eingestuft.

Die Zaungastrolle gilt für alle russischen Teams auf dem Toplevel außer im Europacup auch in der WM-Qualifikation der Frauen. Russlands bisherige Ergebnisse werden in der U21-EM von 2021-23 ebenso annulliert wird in diversen Nachwuchs-, Regional- und Futsal-Wettbewerben.

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