Jorge Mendes zum Berater des Jahrhunderts gekürt: Der kuriose Transfer des Fabio Silva

Fabio Silva wechselte im Sommer für 40 Millionen Euro vom FC Porto zu den Wolverhampton Wanderers.
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Die kuriosen Begleiterscheinungen des Silva-Transfers

Als das börsennotierte Porto wenig später seine Bilanzen veröffentlichte, kamen nämlich Details zum Transfer an die Öffentlichkeit: Von der Ablösesumme in Höhe von 40 Millionen Euro gingen nur 30 Millionen Euro an Porto, sieben dagegen an GestiFute und drei an Silvas Berateragentur STV. Während die drei Millionen Euro für STV bei einer tatsächlichen Ablösesumme von 30 Millionen Euro eine marktgerechte Provision von zehn Prozent für die den Spieler vertretenden Agentur darstellen, verwundert der Anteil für GestiFute durchaus.

Auf die kuriosen Vorgänge angesprochen, verkündete Portos Präsident Jorge Nuno Pinto da Costa im Herbst noch weitere Kuriositäten. "Mendes war ein exzellenter Agent für Porto", sagte er bei ITV und enthüllte: "Fabio hatte eine Ausstiegsklausel in Höhe von zehn Millionen Euro und wurde für 40 verkauft, wir haben also 20 Millionen Euro mehr verdient (abzüglich der zehn Millionen Euro Berater-Provision, Anm. d. Red.). Ein komischer Deal? Es war ein großartiger Deal und Mendes war dafür äußerst wichtig." Besagte Ausstiegsklausel wurde zuvor niemals thematisiert. Stattdessen hieß es stets, dass Silvas festgeschriebene Ablösesumme bei 125 Millionen Euro liege.

Es stellen sich Fragen über Fragen: Sagt Pinto da Costa die Wahrheit? Wenn ja: Warum sollte Wolverhampton freiwillig mehr Geld bezahlen? Gibt es womöglich weitere noch nicht enthüllte Absprachen oder Gefälligkeiten zwischen den Beteiligten?

Jorge Mendes ist der Gewinner - einmal mehr

Bei all den Kuriositäten und erstaunlichen Begleiterscheinungen erscheint aktuell noch völlig unklar, wer von dem Spieler und den beiden Klubs Gewinner und wer Verlierer ist. Unumstrittener Gewinner ist dagegen Mendes, der sieben Millionen Euro an einem Spieler verdiente, den er nicht einmal berät.

Übrigens kein Einzelfall: Die gleiche Summe kassierte seine Agentur dem Vernehmen nach im Sommer auch, als der ebenfalls nicht von GestiFute beratene Trincao für 31 Millionen Euro vom SC Braga zum FC Barcelona wechselte. Ein Tor geschossen hat der bei Barca bisher noch nicht - Silva, der bei Wolverhampton Ende des Jahres zu seinen ersten Startelfeinsätzen kam und bisher noch nicht wirklich überzeugte, gelang immerhin schon eines.

Gestopft wurde das durch Jotas Abgang entstandene Loch im Angriff übrigens eher durch Silvas ebenfalls von GestiFute beratene portugiesische Landsmänner Pedro Neto (vier Treffer) und Daniel Podence (drei Treffer). Die hatte Mendes für zusammengerechnet fast 40 Millionen Euro bereits in der Saison zuvor in Wolverhampton untergebracht.

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