Absurd: Fußball und Coronavirus-Klinik in Brasilias WM-Arena geplant

SID
Im Stadion in Brasilia wurden 2014 mehrere WM-Spiele ausgetragen.
© imago images

Brasiliens Staatspräsident Jair Bolsonaro hat den Anstoß gegeben, der Gouverneur des Bundesdistriktes den Ball aufgenommen, und die Stadionbetreiber haben die Umsetzung einer absurd anmutenden Idee schon in Gang gesetzt.

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Während der Loungebereich der WM-Arena von 2014 in der Hauptstadt Brasilia ab Mitte Mai Coronavirus-Patienten beherbergt, soll parallel auf dem Rasen professionell Fußball gespielt werden.

Seit Tagen werden in einem hinter den Sitztribünen des ersten Stocks liegenden Bereichs des Mane Garrincha 200 Betten aufgebaut, die ab dem 13. Mai an Covid-19 erkrankte, aber dann aus der Intensivbehandlung entlassene Personen aufnehmen soll. Der Stadionbetreiber bestätigte jetzt auch Verhandlungen mit dem Fußballverband des Bundeslandes Rio de Janeiro, um die regionale Meisterschaft aus der stark von der Pandemie betroffenen Stadt am Zuckerhut nach Brasilia zu verlegen.

"Man ist an uns herangetreten, und wir haben großes Interesse, Sportwettbewerbe in dieser Zeit zu empfangen, natürlich die Freigabe der zuständigen Behörden sowie die Erfüllung der gesundheitlichen Sicherheit vorausgesetzt", sagte Richard Dubois, Vorsitzender der Betreibergesellschaft, die Anfang des Jahres die WM-Arena übernommen hat, in der seitdem gerade einmal zwei Spiele stattfanden.

Am vergangenen Freitag hatte der umstrittene Regierungschef Bolsonaro angekündigt: "Wir werden das Finale der Carioca-Meisterschaft nach Brasilia holen. Wir werden miterleben, wie Botafogo hier den Titel holt."

Der 65-Jährige ist Anhänger des Traditionsklubs aus Rio und hat jüngst klargestellt, dass eine Wiederaufnahme des Fußballs im ganzen Land nicht an seinem Veto scheitern würde.

 

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