Erneute fette Beute: Portugal gewinnt auch die Nations League

SID
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© getty

Europameister Portugal hat in seiner "Drachenhöhle" das nächste Beutestück an sich gerissen. Cristiano Ronaldo und seine Kollegen gewannen das Premierenfinale der neuen Nations League am Sonntag gegen die erstaunlich kraftlosen Niederlande völlig verdient mit 1:0 (0:0).

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Sie sicherten sich im Estadio do Dragao von Porto neben einer Zehn-Millionen-Euro-Prämie den neuen, mehrfach um sich selbst geschwungenen Großpokal aus Sterlingsilber. Ein Ticket für die EM 2020 ist mit dem Sieg nicht verbunden.

Es war kein großer Name, der das Spiel entschied: Goncalo Guedes vom FC Valencia nutzte eine der zahlreichen portugiesischen Chancen mit einem präzisen 16-m-Schlenzer zum einzigen Tor (60.). Die Niederlande ließen die Gelegenheit aus, ihren zweiten internationalen Titel nach dem Triumph bei der Europameisterschaft 1988 in Deutschland zu gewinnen.

Cristiano Ronaldo und Virgil van Dijk! Vorab hatte sich alles derart auf dieses vermeintlich epische Duell konzentriert, als würden sie ohne Mitspieler antreten. Dort CR7, die Bestie in Fußballergestalt, Rekordbrecher und Albtraum aller Abwehrspieler. Da Virgil van Dijk, der menschliche "Räumpanzer" (Jürgen Klopp) - die Felswand aus Breda, der beste und teuerste Verteidiger der Welt.

Niederlande machten das Spiel - Portugal das Tor

"Es ist keine Schlacht zweier Spieler", betonte Ronald Koeman, Trainer der Niederländer, deshalb auch: "Es ist Holland gegen Portugal." Und tatsächlich waren diesmal andere Figuren prägend. Bruno Fernandes (12.) hatte den ersten gefährlichen Schuss auf das niederländische Tor zustande gebracht, Frenkie de Jong die ersten Angriffe in Richtung portugiesischer Strafraum angeschoben, als sich Ronaldo und van Dijk erstmals begegneten - mit dem Abwehrspieler als Sieger, der später einen Ronaldo-Schuss gut zur Ecke blockte (28.).

Holland spielte recht gefällig, hatte mehr Ballbesitz, kam aber mit seinen Kombinationen so gut wie nie in eine Position, aus der Torgefahr hätte entstehen können. Chancen gab es lange nur für Portugal, beispielsweise für Jose Fonte (29.), erneut den starken Fernandes (31./38.) - und schließlich auch Ronaldo (41.).

Der Europameister drückte in einem Spiel auf lange überschaubarem Niveau weiter, die Gäste wackelten - und sie fielen. Bis zum 0:1 hatten sie keinen einzigen Schuss auf das gegnerische Tor abgegeben. Erst danach waren etwas mehr offensive Inspiration und sogar Torchancen zu sehen: Memphis Depay köpfte den Ball aber in die Arme von Torhüter Rui Patricio (66.), und Marten de Roon schoss knapp vorbei (79.).

Den dritten Platz hatte sich zuvor England gesichert. Die Mannschaft von Trainer Gareth Southgate bezwang die Schweiz in Guimaraes nach 120 torlosen Minuten mit 6:5 im Elfmeterschießen. Torhüter Jordan Pickford, der zuvor selbst verwandelt hatte, parierte den entscheidenden Schuss von Josip Drmic (Borussia Mönchengladbach).

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